Regelkunde & Schiedsrichterdiskussionen

  • Dann löse ich es mal auf.


    Die meisten haben es ja richtig. Es handelt sich in der Tat um eine Unsportlichkeit die mit einer gelben Karte und einem indirekten Freistoß im Torraum zu ahnden ist.


    Da es sich damals um das vermutlich entscheidende Tor wenige Minuten vor Schluss gehandelt hätte ging danach noch richtig die Post ab :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Dann löse ich es mal auf.


    Die meisten haben es ja richtig. Es handelt sich in der Tat um eine Unsportlichkeit die mit einer gelben Karte und einem indirekten Freistoß im Torraum zu ahnden ist.


    Da es sich damals um das vermutlich entscheidende Tor wenige Minuten vor Schluss gehandelt hätte ging danach noch richtig die Post ab :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Dass die Mannschaft der das Tor nicht anerkannt wird nicht glücklich ist ist klar. Wie hat denn der Trainer reagiert?

    Und wie ist das Spiel am Ende ausgegangen?

  • Dass die Mannschaft der das Tor nicht anerkannt wird nicht glücklich ist ist klar. Wie hat denn der Trainer reagiert?

    Und wie ist das Spiel am Ende ausgegangen?

    Ich hole mal ein wenig aus.

    Das war ein B-Junioren Spiel bei dem es schon davor ziemlich hitzig war. Die Sache war ca 3 Minuten vor Schluss beim Stand von 2:2. Der hat direkt nachdem er den Ball ins Tor geschoben hat auch noch höhnisch gelacht und die Gegner provoziert. Das Lachen verging ihm als ich einschritt recht schnell. Da er in dem Spiel schon eine Zeitstrafe hatte, muss man ihm zwangsläufig Rot geben. Im Jugendbereich gibt es nur Gelb-> 5 Minuten -> Rot. Gelb-Rot ist nur für Trainer und andere Offizielle möglich. Die rote Karte hat er sich beim Verlassen des Spielfeldes allerdings noch redlich verdient.

    In der Nachspielzeit kam es wie es kommen musste, das andere Team hat natürlich noch das 3:2 gemacht. Der andere Trainer hat daraufhin seine Mannschaft vom Spielfeld genommen und mit dem Sportgericht gedroht. Da noch 2-3 Minuten zu spielen gewesen wäre war das nun mal ein Spielabbruch. Bei sowas habe ich auch keinerlei Skrupel, das so in den Spielbericht zu schreiben.

    Im Endeffekt wurde das Spiel mit 0:6 gewertet Trainer und Verein durften Strafen zahlen und Spieler die sich daneben benommen haben wurden gesperrt.

  • Ich hole mal ein wenig aus.

    Das war ein B-Junioren Spiel bei dem es schon davor ziemlich hitzig war. Die Sache war ca 3 Minuten vor Schluss beim Stand von 2:2. Der hat direkt nachdem er den Ball ins Tor geschoben hat auch noch höhnisch gelacht und die Gegner provoziert. Das lachen verging ihm als ich einschritt recht schnell. Da er in dem Spiel schon eine Zeitstrafe hatte muss man im zwangsläufig Rot geben. Im Jugendbereich es nur Gelb-> 5 Minuten -> Rot. Gelb-Rot ist nur für Trainer und andere Offizielle möglich. Die rote Karte hat er sich beim Verlassen des Spielfeldes allerdings noch redlich verdient.

    In der Nachspielzeit kam es wie es kommen musste, das andere Team hat natürlich noch das 3:2 gemacht. Der andere Trainer hat daraufhin seine Mannschaft vom Spielfeld genommen und mit dem Sportgericht gedroht. Da noch 2-3 Minuten zu spielen gewesen wäre war das nun mal ein Spielabbruch. Bei sowas habe ich auch keinerlei Skrupel das so in den Spielbericht zu schreiben.

    Im Endeffekt wurde das Spiel mit 0:6 gewertet Trainer und Verein durften Strafen zahlen und Spieler die sich daneben benommen haben wurden gesperrt.

    Danke für diesen Einblick ins Leben eines Schiedsrichters.

    Ist ganz sicher keine einfache Aufgabe und ich hab großen Respekt vor allen die das jedes Wochenende in der Freizeit machen.

    Es wird wie bei allem auch eben solche Geschichten geben die sich einem ins Hirn brennen und die man auch nicht vergisst.

  • Ach Schiedsrichter sein ist oft garnicht so schlimm.


    Manchmal musst du aber halt was entscheiden, dass niemand mag und deshalb gibt es Aufruhr.


    Ich erinnere mich da gerne an die schnellste Notbremse meiner Karriere.


    In einem Entscheidungsspiel um den Aufstieg zweier u-17 Mannschaften musste ich den Kapitän und Abwehrchef der Gäste vom Platz stellen. Nach 13 Sekunden. Das Heimteam hat damals den Ball vom Anstoß weg nach vorne geschlagen. Der RA ist hinterher. Der Verteidiger will klären, rutscht weg und greift auf dem Boden liegend den Ball und zieht ihn zu sich. Der Angreifer wäre frei vor dem Torwart gestanden. Rot und Elfmeter (2015). Am Ende haben die Gäste aber trotzdem gewonnen.

  • Danke für diesen Einblick ins Leben eines Schiedsrichters.

    Ist ganz sicher keine einfache Aufgabe und ich hab großen Respekt vor allen die das jedes Wochenende in der Freizeit machen.

    Es wird wie bei allem auch eben solche Geschichten geben die sich einem ins Hirn brennen und die man auch nicht vergisst.

    Leider sind diese Erlebnisse die man nicht vergisst oft die nicht so tollen.


    Ich bin ja seit fast sechs Jahren auch noch in einem Landesverband unterwegs dem nachgesagt wird einer der schlimmeren zu sein. Dennoch muss man sagen, dass die unschönen Erlebnisse die Seltenheit sind. Klar gibt es mal Gemecker oder vllt auch bisschen mehr Gemecker. Angst eine aufs Maul zu bekommen hatte ich allerdings noch nie.


    Die allermeisten kapieren schon wie es läuft. Meist macht das ganze ja sogar Spaß. Klar gibt es auch Phasen wo man sich denkt, weshalb mache ich den Scheiß hier eigentlich. Ich hatte in der letzten Rückrunde auch so ne Phase.


    Bei uns hier ist zum Glück auch das Sportgericht meistens relativ strikt. Das trifft leider nicht auf alle Landesverbände zu. Ich hatte letzte Saison einen Vorfall in der D-Jugend (U13) wo der Trainer des Heimteams seinen eigenen Co-Trainer nach Spielende eine aufs Maul gehauen hat. Wohlgemerkt vor den Augen aller Kinder Mitten auf dem Spielfeld. Der wurde vom Sportgericht erstmal für 2 Jahre für alle Tätigkeiten im Fußball gesperrt. 2 Jahre ist hier die maximale Sperre bei zeitlich befristeten Sperren. Darüber gibt es nur noch die "schwarze Liste" was theoretisch eine lebenslange Sperre bedeutet. In der Praxis kann man aber je nach Vorfall nach einigen Jahren die Begnadigung beim Verband beantragen.


    Dennoch muss man klar sagen die positiven Eindrücke überwiegen ganz klar.

  • Frage in die Runde:


    Richtig oder falsch entschieden?



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  • Keine Ahnung ob das hier reinpasst, aber gibt es eigentlich irgendeine Regel, die das Weiterlaufen der Uhr auf der Videowand im Stadion in der Nachspielzeit verbietet? Also, dass die Uhr mit der Spielzeit nicht bei 90:00 anhält sondern weiterläuft?


    Bei den obligatorischen 3 Minuten, dies früher immer gab hat man das ja irgendwann ganz gut im Gefühl, wann er denn endlich abpfeift aber bei den 7 oder 8 die es jetzt gibt ist das einfach nur noch nervig. Klar kann man den Timer auf dem Handy stellen, aber mit zittrigen Händen beim Club-typischen 1:0-über-die-Zeit-würgen geht das auch schief...


    Wie auch immer, warum läuft die Uhr nicht einfach weiter?




    (P.S. Sorry, falls das schonmal hier diskutiert wurde, mittels Suche hab ich jedenfalls nix gefunden auf die Schnelle...)

  • Ohne es genau zu wissen, muss es diese Regel geben.

    Sonst würde die Uhr weiterlaufen, und das tat sie meines Wissens nach noch nie, in keinem Bundesligastadion.

  • Jetzt hab ich mich doch mal auf die Suche gemacht:


    Statuten | DFL Deutsche Fußball Liga GmbH - dfl.de


    Hier kann man sich die Spielordnung (SpOL) runterladen.


    Und da steht auf Seite 27:


    9. Stadionuhr

    Zeitanzeiger mit besonderem Laufwerk (2 x 45 Minuten) können in Betrieb genommen werden. Der Zeitanzeiger muss in der Stellung 45.00 Minuten bzw. 90.00 Minuten gestoppt werden.



    Ich denke mal, das hängt irgendwie mit Unruhen im Stadion zusammen, wenn ein Schiri z. B. 5 Minuten anzeigt, dann aber aufgrund einer Unterbrechung innerhalb der Nachspielzeit dann doch 6 oder 7 Minuten nachspielen lässt.

  • Alles klar, Danke fürs Raussuchen!

    Diese Regel sollte der DFB im Zuge der neuen 'langen' Nachspielzeiten mal überdenken...

    Manchmal hängt ja wenigstens noch eine Normale Uhr neben der Videowand im Stadion aber bei uns leider nicht (mehr). Früher gabs die:


    Nuernberg%202005%204%20-%20Spiel%203.jpg

  • Hier wurde dazu ja schon alles gesagt. Das ist, wie man sieht keine Fußballregel sondern wird über die Durchführungsbestimmungen bzw. hier die Spielordnung geregelt. Im Regelbuch steht zu solchen Sachen die nicht zum Spiel gehören nichts. In anderen Ligen kann das schon wieder ganz anders geregelt sein.

  • Wieder mal etwas aus der Praxis.


    Nachdem ein Verteidiger an der Mittellinie unter Druck gerät schlägt er den Ball hoch zu seinem Torwart zurück. Dieser springt hoch und fängt den Ball gerade noch bevor er ins Tor geht. Wie hat der Schiedsrichter zu entscheiden?

  • Fragen Sie halt nach bei Dr. Markus Merk. Wäre der hohe Ball von einem Bauern-Gegner gekommen. hätte er auf indirekten Freistoß entschieden, weil Rückpaß. Wäre der Ball aber von einem Bauern-Spieler gekommen, hätte er auf Abstoß entschieden, weil ein Befreiungsschlag in Bedrängnis kein Rückpaß ist.


    Soviel zum Thema Ermessensspielraum für Schiedsrichter.


    Und hinterher hätte man über eine falsche Entscheidung diskutieren können, wie man wollte: Jo mei, war halt eine Tatsachenentscheidung des Schiedrichters.


    Und zur Frage: Keine Ahnung, aber Du wirst sie ja sicher bald auflösen.

    Im Übrigen bin ich der Meinung, daß Söder weg muss!


    Forenkicktipp-Sieger 2016/17

  • Wenn er es nicht als gezielte Rückgabe interpretiert, dann einfach weiter.

    Allerdings klingt es so, als wäre es durchaus die Absicht des Spielers gewesen, den Ball zum Torwart zu spielen.

    Daher würde ich sagen indirekter Freistoß, vermutlich von der 5m Linie, ich weiß nicht, wie das mit den Abständen geregelt ist.

  • Eines kann ich schon mal vorweg nehmen. Es war ein Rückpass. Also ist der indirekte Freistoß an der Torraumlinie, wie bei allen Vergehen der verteidigenden Mannschaft die einen iDF im Fünfmeterraum nach sich ziehen, schon mal richtig.


    Wie sieht es mit Karten aus, da ja durch dieses Verhalten immerhin ein Tor verhindert wurde?

  • Eines kann ich schon mal vorweg nehmen. Es war ein Rückpass. Also ist der indirekte Freistoß an der Torraumlinie, wie bei allen Vergehen der verteidigenden Mannschaft die einen iDF im Fünfmeterraum nach sich ziehen, schon mal richtig.


    Wie sieht es mit Karten aus, da ja durch dieses Verhalten immerhin ein Tor verhindert wurde?

    Keine Karte. Warum auch? Jeder potentielle Rückpaß geht ja auf's, besser ins Tor, wenn eben der Torwart den Ball nicht aufnehmen würde. Theoretisch könnte er ja per Fallrückzieher den Ball auch spielen. Soll es schon gegeben haben.:winking_face:

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    "Bevor ich in Fürth Fußball spiele, höre ich auf." - Raphael Schäfer, Kapitän der Pokalsiegermannschaft 2007, im April 2012.

  • Eines kann ich schon mal vorweg nehmen. Es war ein Rückpass. Also ist der indirekte Freistoß an der Torraumlinie, wie bei allen Vergehen der verteidigenden Mannschaft die einen iDF im Fünfmeterraum nach sich ziehen, schon mal richtig.


    Wie sieht es mit Karten aus, da ja durch dieses Verhalten immerhin ein Tor verhindert wurde?

    Keine Karte, das gibt die Regel nicht her. Warum auch? Gab es noch nie.

    It's a jungle out there.

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