Homosexualität im Fußball

  • Warum tust du dir solche Kommentare eigentlich an?

    A drink a day keeps the shrink away...:smiling_face_with_sunglasses::fcn-dh:

  • Ich stimme dir absolut zu. Natürlich sind diese Kommentare nicht repräsentativ für das wahre Leben und es sollte so sein, wie von dir beschrieben. Auch wenn es sich nur um Kommentare wie aktuell bei Pauli gehandelt hat, finde ich diese dennoch traurig und jeder homophobe Kommentar ist einer zu viel.

    Mei einerseits ja anderseits nein.

    Es ist halt gwaaf im Internet. Kann man ernst nehmen, sollte man aber nicht.


    Du wirst niemals eine gleiche und völlig tolerante Gesellschaft bekommen. Das liegt nicht in unserer Natur.


    Aber deshalb brauch ich bei Themen wie Rassismus, Sexualität, Frauendingen net ständig so tun als hätten wir uns da net gewaltig gesellschaftlich verändert und würden noch in der Zeit unserer Großeltern oder selbst als du und ich jung waren leben.

    Deshalb muss mer etz net aufhören mit dem Entwickeln aber mer sollt scho a gewisse Relation bei der Bewertung haben.


    Der große Unterschied zu früher sind halt wirklich die Medien und die Möglichkeit jeden Schmarrn sofort der ganzen Welt mitzuteilen.


    Im realen Internetfreien Leben erleb ich grad bei der jungen Generation weder besonderes Interesse an Religion, der Sexualität anderer oder dem Unterdrücken des weiblichen Geschlechts, liest man z.B. hier in den entsprechenden Fäden mit frag ich mich immer in welcher Welt ich leb und in welcher die Autorinnen.

    Mag auch hier in der freundlichen Islamschule "zur Scharia" oder dem Stammtisch der "Jungnationalen und Völkischen Jugend" natürlich anderes sein.


    Kurz, deine Ausgangsthese finde ich mit dem gleichbleiben des Problems und der Gültigkeit auch nach zehn Jahren halt ich für so net halbar.

    Sicher wirst im Stadion immer noch "schwule Sau" als Beleidigung hören das wirst wohl a net rausbekommen, aber das früher völlig übliche langezogen "Schwuuuler, Schwuuler" als besonderer Gruß an den Gegner hab ich scho ganz ganz lang nimmer ghört.

    Glaub jetzt auch kaum das du das nochmal hören würdest wenn sich Spieler X vor dem Spiel live im Stadion outen würde eben weil wir nimmer im Jahr 2000 oder früher leben.

  • Ich stimme dir absolut zu. Natürlich sind diese Kommentare nicht repräsentativ für das wahre Leben und es sollte so sein, wie von dir beschrieben. Auch wenn es sich nur um Kommentare wie aktuell bei Pauli gehandelt hat, finde ich diese dennoch traurig und jeder homophobe Kommentar ist einer zu viel.

    Warum tust du dir solche Kommentare eigentlich an?

    Hängt sicherlich auch damit zusammen, dass ich als Rollstuhlfahrer selbst einer marginalisierten Gruppe angehöre und auch in diesem Bereich diskrimirende Kommentare an der Tagesordnung sind. Manchmal schreibe ich etwas gegen diese Kommentare. Auch, wenn es nur im Internet ist und gefühlt nichts bringt. Bei Diskriminierung sind meine Antennen halt wahrscheinlich mehr als bei den meisten Menschen ausgefahren. Das soll nicht heißen, dass andere Menschen es mir gleich tun sollen und dies soll auch nicht als Aufforderung dahingehend verstanden werden. Es ist nur ein Erklärungsansatz.

  • Danke mein Kançler!


    Getrennt marschieren - vereint siegen.


    Ich muss mich da auch immer selber disziplinieren, weil ich ein großer Anhänger von gesundem Menschenverstand bin und mir vieles in der "neuen Medienwelt" fremd ist.


    Leider habe ich das offensichtlich auch an meinen Nachwuchs weitergegeben, da die mit ihren 26 bzw. 28 Jahren auch stark am Zweifeln sind.

    Zweifel und diese konstruktiv zu äußern bzw zu diskutieren haben keine Zukunft in einer Welt voller Anonymität.


    Boggerl-Olymp Bärenfell perversions GmbH und CoKain © by putzi

  • Ob ein homosexuellen Spitzenspieler groß gemobbt werden würde, bezweifle ich. Mir persönlich wäre es z. B. vollkommen egal, ob ich als Bundesligaspieler nur mit heterosexuellen oder tlw. auch mit homosexuellen Mitspielern kicken würde. Ich gehe davon aus, dass die große Mehrzahl heterosexueller Fußballprofis dies ähnlich sieht.


    Es gibt ja auch sehr unterschiedliche Schätzungen zum Anteil homosexueller Männer an der Gesamtbevölkerung. Mit Ausnahme von Hitzelsberger nach seiner Karriere hat sich meines Wissens in den letzten Jahrzehnten kein Bundesligaspieler zu seiner Homosexualität bekannt. Dies obwohl ständig von LGBT - nahen Quellen kommende Outings angekündigt werden. Einem homosexuellen Bundesligaspieler würden sich wahrscheinlich sehr große Chancen im Marketingbereich eröffnen.


    Ich glaube, dass die fehlenden hauptsächlich Outings daran liegen, dass nur sehr wenige Fußballprofis homosexuell sind. Und die ein, zwei homosexuellen Profis, die in der ersten und zweiten Bundesliga kicken, haben aktuell tatsächlich keine Lust sich zu ihrer sexuellen Präferenz zu äußeren, was ich auch absolut in Ordnung finde.

  • Ob ein homosexuellen Spitzenspieler groß gemobbt werden würde, bezweifle ich. Mir persönlich wäre es z. B. vollkommen egal, ob ich als Bundesligaspieler nur mit heterosexuellen oder tlw. auch mit homosexuellen Mitspielern kicken würde. Ich gehe davon aus, dass die große Mehrzahl heterosexueller Fußballprofis dies ähnlich sieht.


    Es gibt ja auch sehr unterschiedliche Schätzungen zum Anteil homosexueller Männer an der Gesamtbevölkerung. Mit Ausnahme von Hitzelsberger nach seiner Karriere hat sich meines Wissens in den letzten Jahrzehnten kein Bundesligaspieler zu seiner Homosexualität bekannt. Dies obwohl ständig von LGBT - nahen Quellen kommende Outings angekündigt werden. Einem homosexuellen Bundesligaspieler würden sich wahrscheinlich sehr große Chancen im Marketingbereich eröffnen.


    Ich glaube, dass die fehlenden hauptsächlich Outings daran liegen, dass nur sehr wenige Fußballprofis homosexuell sind. Und die ein, zwei homosexuellen Profis, die in der ersten und zweiten Bundesliga kicken, haben aktuell tatsächlich keine Lust sich zu ihrer sexuellen Präferenz zu äußeren, was ich auch absolut in Ordnung finde.

    Der Punkt mit dem Marketing ist ein interessanter Gedanke. Wie könnte das deiner Meinung nach konkret aussehen?

  • Ob ein homosexuellen Spitzenspieler groß gemobbt werden würde, bezweifle ich. Mir persönlich wäre es z. B. vollkommen egal, ob ich als Bundesligaspieler nur mit heterosexuellen oder tlw. auch mit homosexuellen Mitspielern kicken würde. Ich gehe davon aus, dass die große Mehrzahl heterosexueller Fußballprofis dies ähnlich sieht.


    Es gibt ja auch sehr unterschiedliche Schätzungen zum Anteil homosexueller Männer an der Gesamtbevölkerung. Mit Ausnahme von Hitzelsberger nach seiner Karriere hat sich meines Wissens in den letzten Jahrzehnten kein Bundesligaspieler zu seiner Homosexualität bekannt. Dies obwohl ständig von LGBT - nahen Quellen kommende Outings angekündigt werden. Einem homosexuellen Bundesligaspieler würden sich wahrscheinlich sehr große Chancen im Marketingbereich eröffnen.


    Ich glaube, dass die fehlenden hauptsächlich Outings daran liegen, dass nur sehr wenige Fußballprofis homosexuell sind. Und die ein, zwei homosexuellen Profis, die in der ersten und zweiten Bundesliga kicken, haben aktuell tatsächlich keine Lust sich zu ihrer sexuellen Präferenz zu äußeren, was ich auch absolut in Ordnung finde.

    Das sind viel viel mehr als 1 oder 2, was schon statistisch völlig logisch ist. Ich empfehle die aktuelle Doku ( das letzte Tabu auf prime). Eine Dame berät hier 15 Profis in Deutschland aktuell.


    Es ist so absurd, dass das 2024 noch ein Thema ist.

  • Ich vermute, dass ein homosexueller Fußballspieler im Werbebereich viel Geld verdienen könnte. Homosexuelle Männer geben offensichtlich im Schnitt mehr Geld für Pflegeprodukte aus. Ein homosexueller Fußballprofi würde als Werbeträger für Hautpflegeprodukte absolut glaubhaft wirken.


    Auf jeden Fall deutlich glaubhafter wie ein Mehmet Scholl, der für eine Billig - Automarke wirbt.

    Für mich ist und wahrscheinlich den Großteil der Fußballfans ist Homosexualität im Profifußball absolut kein problematisches Thema.


    Soso, eine Dame berät angeblich aktuell 15 Profis, die schwul sind … .


    Dann will ich dir mal ein Geheimnis verraten. Ich bin gar kein Fundamentalanalyst. Ich bin ein Berater, der 15 Profis von Greuther Fürth berät, die Probleme damit haben, bei einem Verein ohne Fans spielen zu müssen und viel lieber für den Club spielen würden.


    Beweis mir das Gegenteil, dann glaube ich der Dame, dass sie angeblich 15 homosexuelle Profis berät. :winking_face:


    Deine letzte Aussage stimme ich allerdings zu 100 % zu. Es ist absurd, dass im Jahr 2024 evtl. Homosexualität bei Spitzensportlern ein Thema ist. Das Thema wird allerdings weniger vom Mainstream, sondern von der LGBT - Community immer wieder neu thematisiert.

  • mei glaube jetzt nicht dass sich die Beratungsstellen (sind mehrere) alle nur profilieren wollen und schlicht somit lügen würden. Auch Hitzelsberger hat das bestätigt.


    Und bei ca. 1000 Profis in Liga 1 und 2 ist es ja schlicht wie gesagt statistisch logisch. Schlimm ist es , dass heutzutage immer noch anonym im Profifußball über etwas geredet wird, was ja wirklich selbstverständlich sein sollte. So zu sein und zu leben, wie man ist und wie man leben möchte. Offen und glücklich.

  • mei glaube jetzt nicht dass sich die Beratungsstellen (sind mehrere) alle nur profilieren wollen und schlicht somit lügen würden. Auch Hitzelsberger hat das bestätigt.


    Und bei ca. 1000 Profis in Liga 1 und 2 ist es ja schlicht wie gesagt statistisch logisch. Schlimm ist es , dass heutzutage immer noch anonym im Profifußball über etwas geredet wird, was ja wirklich selbstverständlich sein sollte. So zu sein und zu leben, wie man ist und wie man leben möchte. Offen und glücklich.

    Möchte da keinem Profilierung oder gar Lügen unterstellen.


    Kann mir schon vorstellen das ein Job der für viele auch das Darstellen in Sozial Media beinhaltet hier Probleme bietet, am Beispiel von Edward the Great der von Kommentaren zur Pauli Choreo berichtet sieht man ja das man hier sicher wenn man sich outet damit rechnen kann auch mit dem geistigen Bodensatz konfrontiert zu werden.

    Wenn ich das aber als Maßstab nehme dann werd ich wohl nie glücklich werden.


    In der realen Welt außerhalb des Internets nehme ich weder den Drang zum Shitstorm noch mehrheitliche Intoleranz wahr.

  • Ich bezweifle sehr stark, dass wir uns da "gewaltig gesellschaftlich verändert haben" allein schon deshalb nicht, weil es diesen Thread hier gibt. Des Weiteren genügt ein Blick in deutsche Schulflure und Pausenhöfe des offline Lebens um festzustellen, dass sich hier seit meiner Schulzeit kaum etwas verändert hat.


    Bezüglich der Medien gebe ich dir natürlich recht. Hier wird aber immerhin ab und an:


    Frauenfeindliche Hetze im Netz: Razzien in elf Bundesländern
    Mit Razzien in elf Bundesländern gehen deutsche Behörden gegen insgesamt 37 Verfasser frauenfeindlicher Hetze im Internet vor.
    www.zdf.de


    versucht dem Einhalt zu gebieten. (Ja ein zugegebener maßen extremes Beispiel)


    Aber auch das ist meiner Meinung nach eher ein Indiz dafür, dass sich die Gesellschaft hier wenig nachhaltig geändert hat. Was sich geändert hat ist selbstverständlich die rechtliche Lage, aber Recht ist ja nicht Moral oder Werte...

  • Mutproben
    Sein Coming-out 2014 als homosexueller Profifußballer war ein Meilenstein für den Kampf gegen Schwulenfeindlichkeit im Fußball und in der Gesellschaft.
    www.kiwi-verlag.de

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