Christian Ehrenberg (Aufsichtsrat)

  • Das ist halt das Problem. Der Zeitraum des größten Versagens im Gremium Aufsichtsrat fällt mit seiner Amtszeit zusammen. Solange da kein überzeugendes Statement kommt würde ich ihn auch nicht wählen.

  • Er hat ja jetzt Gelegenheit, sich dazu zu äußern. Und ich denke mal, er wird überzeugender Antworten als seine "Abteilung Attacke" hier drin.

  • Zitat von docfred

    Er hat ja jetzt Gelegenheit, sich dazu zu äußern. Und ich denke mal, er wird überzeugender Antworten als seine "Abteilung Attacke" hier drin.



    Das muss er auch, zumindest wenn er noch einige Stimmen von aktiven Forenusern erhalten möchte. Ob er die allerdings benötigt, sei dahingestellt.

  • Zitat von Sonnenliebhaber

    Das muss er auch, zumindest wenn er noch einige Stimmen von aktiven Forenusern erhalten möchte. Ob er die allerdings benötigt, sei dahingestellt.


    Grundsätzlich benötigt jeder Kandidat jede Stimme. So eine Wahl ist kein Selbstläufer! Letztes Mal war er trotz Unterstützung aller großen Gruppen nur Vierter. Es wäre aber umgekehrt auch schön, wenn die User hier drin erkennen würden, dass es noch ein paar Nuanen zwischen "Anti-BA" und "blindem Gefolgsmann Baders" gibt. Nur mal so als kleiner Denkanstoß. :wink:

  • Da aktuell keine Einzelbewertung von AR-Mitgliedern geben kann, gibt es entsprechend aktuell auch keine "Gefolgsleute Baders" oder "Anti-Bas" sondern nur handlungsunwillige oder handlungsunfähige AR-Mitglieder. Weißt ja, Verschwiegenheit, keine Auskünfte über eigene Positionen und so. Nur mal so als kleiner Denkanstoß. :winking_face:

  • Zitat von Maddin

    Grundsätzlich benötigt jeder Kandidat jede Stimme. So eine Wahl ist kein Selbstläufer! Letztes Mal war er trotz Unterstützung aller großen Gruppen nur Vierter. Es wäre aber umgekehrt auch schön, wenn die User hier drin erkennen würden, dass es noch ein paar Nuanen zwischen "Anti-BA" und "blindem Gefolgsmann Baders" gibt. Nur mal so als kleiner Denkanstoß. :wink:


    Das wir Mitglieder respektive Fans aber kritisch sind sollte aber auch klar sein, nach allem was passiert ist. Und gerade bei ehemaligen ist man umso kritischer. Die Wahl ist kein Wunschkonzert sondern eine Weichenstellung für den Verein. Und der Verein sollte über den Personen stehen. Nicht so wie in den letzten Jahren wo Eigeninteressen über statt für den Verein standen. Und gewisse Fangruppierungen massiv Einfluss gewinnen konnten.

    Das beste hoffen, auf das schlimmste vorbereitet sein.

    Unabhängig. Überparteilich. Königlich.

    - Weltkulturerbe König - Top-5-Foren-User

  • Zitat von Maddin

    Grundsätzlich benötigt jeder Kandidat jede Stimme. So eine Wahl ist kein Selbstläufer! Letztes Mal war er trotz Unterstützung aller großen Gruppen nur Vierter. Es wäre aber umgekehrt auch schön, wenn die User hier drin erkennen würden, dass es noch ein paar Nuanen zwischen "Anti-BA" und "blindem Gefolgsmann Baders" gibt. Nur mal so als kleiner Denkanstoß. :wink:


    Da ich noch am Schwanken bin ob ich überhaupt alle Stimmen vergebe werden die Antworten von Chris auf die Fragen eine entscheidende Rolle spielen ob er eine meiner Stimmen bekommt.

    "Du bist nicht dumm, du hast nur Pech beim Denken" :old:

  • Zitat von rheinfire


    Danke fürs Zitat, das genau meine Aussage bestätigt. "User" sind demnach also an ihn herangetreten und haben ihm mitgeteilt, dass es Fragen an ihn gibt. Andere "User" haben um eine Zusammenfassung gebeten. Wahlkampf ist doch was Schönes! Ich komm mir schon vor wie bei Bader und seinen vielen e-mails, die ihn zum Durchhalten aufgefordert hatten.


    Das wird ja echt immer Hanebüchener...

  • Zitat von Trainergott

    Ja und genau wegen solchen Leuten wie Chris und demDummVolk das ihm folgt ist der FCN da wo er ist.


    Und so schaut's aus. Christian "Unehrenhaft" sollte nicht zur Wahl stehen. Er hat bereits genug Schaden angerichtet.

  • Zitat von Nachdgieger

    Und so schaut's aus. Christian "Unehrenhaft" sollte nicht zur Wahl stehen. Er hat bereits genug Schaden angerichtet.


    Man kann es auch übertreiben ....

  • Zitat von lego


    Man kann es auch übertreiben ....


    Nein! Er hat mit dafür gesorgt, dass der B. viel zu lange unseren FCN kaputt machen konnte. Er hat lächelnd auf der Tribüne neben B. sitzend zugeschaut.

  • Zitat von Nachdgieger

    Nein! Er hat mit dafür gesorgt, dass der B. viel zu lange unseren FCN kaputt machen konnte. Er hat lächelnd auf der Tribüne neben B. sitzend zugeschaut.



    Das Bild in Leipzig ist mir sehr wohl bewusst und die freundschaftliche Verbindung, auch nach der Zeit seiner Tätigkeit als AR, zu Bader unverkennbar. Nein dieser Zopf sollte nicht mehr angenäht werden, ansonsten werden im AR weiter eigene Interessen vertreten und tragen definitiv nicht zu Transparenz bei. Ehrenberg nein!

  • Zitat von rheinfire


    Danke fürs Zitat, das genau meine Aussage bestätigt. "User" sind demnach also an ihn herangetreten und haben ihm mitgeteilt, dass es Fragen an ihn gibt. Andere "User" haben um eine Zusammenfassung gebeten. Wahlkampf ist doch was Schönes! Ich komm mir schon vor wie bei Bader und seinen vielen e-mails, die ihn zum Durchhalten aufgefordert hatten.


    Sorry aber jetzt reichts.
    Lies bitte erstmal den Thread von vorn bis hinten durch bevor du hier Leute angreifst!


    Aber für dich nochmal zusammengefasst:
    Hr. Ehrenberg hat hier drin gepostet, dass er Rede und Antwort steht.
    --> Daraufhin gab es viele User die Fragen gestellt haben. Unter anderem auch, ob er selbst auf die Idee kam hier zu posten oder ob es ihm nahegelgt wurde (das wüsstest du hättest den Thread gelesen). Dazwischen wurde aber weiterdiskutiert.
    --> Dann haben CFP und ich gefragt, ob es auf Grund der Übersichtlichkeit nicht besser wäre die Fragen zusammen zu fassen (einfach damit keine verloren geht)!
    --> Das wurde auch gemacht.
    --> Und mehr ist nicht passiert.


    Das hat null mit Wahlkampf zu tun, denn wenn du den Thread gelesen hättest, dann hättest gesehen wie ich über Ehrenberg denke.

  • Zitat von Maddin

    Grundsätzlich benötigt jeder Kandidat jede Stimme. So eine Wahl ist kein Selbstläufer! Letztes Mal war er trotz Unterstützung aller großen Gruppen nur Vierter. Es wäre aber umgekehrt auch schön, wenn die User hier drin erkennen würden, dass es noch ein paar Nuanen zwischen "Anti-BA" und "blindem Gefolgsmann Baders" gibt. Nur mal so als kleiner Denkanstoß. :wink:


    Genau. Und wenn er es schafft diese Nuancen plausibel zu erklären wird er durchaus wieder wählbar.


    Ansonsten gilt. Wer den Untergang mitverantwortet hat soll bleiben wo der Pfeffer wächst.

  • Wo bleiben die Antworten?
    Gerade ihn sehe Ich in der Bringschuld!


    Koch und Schamel sind mehr als diskutabel, aber die haben wenigstens nachweislich gegen den Untergang angekämpft. Sind jedoch beide nahezu unwählbar. Was sollte also für Herrn Ehrenberg sprechen??

    "Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers!"

  • Lesen hilft:


    The unwashed phenomenon, the original vagabond.

  • Liebe Forengemeinde,


    danke für Eure Fragen. Ich habe davon so viele und soweit mir möglich beantwortet. Ich hoffe, dass ich damit zumindest ein bisschen der oft geforderten Transparenz bieten konnte :), wenngleich ich aktuell überhaupt kein Amt bekleide. Wie ich erst beim Beantworten der Fragen merkte, macht das die Sache ab und an etwas kurios. Alle werde ich mit den Antworten nicht glücklich machen, das ist mir klar. Aber das war auch nicht der Sinn und Zweck der Sache. Ich stehe –sofern mir das möglich ist- immer Rede und Antwort. Nichts anderes ist auch hier geschehen, wenngleich ich die Menge der Fragen etwas unterschätzt habe und mir das „Umfeld“ ein bisschen fremd ist :). Seht es mir bitte nach, wenn es dann bisweilen etwas kürzere Antworten sind.
    Ebenso habe ich einige Fragen zusammengefasst mit einer Antwort, ich hoffe, das nichts unter den Tisch gefallen ist. Wenn, dann war es keine Absicht.


    Eine Sache, die mir sehr am Herzen liegt, möchte ich Euch vorab mitgeben: Am Sonntag stehen zwölf Kandidaten zur Wahl für den Aufsichtsrat. Und sie alle (!) haben den Respekt der Mitglieder verdient! Es gibt weiß Gott schönere Zeitpunkte, sich für ein Amt im Aufsichtsrat zu bewerben als die aktuelle Situation. Das zeigt mir aber auch, dass alle gewillt sind, anzupacken und auch die vor dem Club liegenden schwierigen Zeiten mit dem Verein durchzustehen. Ich wünsche mir einen fairen Ablauf und dass alle ihren Teil dazu beitragen. Ich habe die letzte JHV ja aus bekannten Gründen nicht miterlebt. Ich würde mir wünschen, dass ich diese „Erfahrung“ nicht ein Jahr später quasi nachträglich machen muss.


    • Du betonst bei öffentlichen Auftritten immer die Wichtigkeit der Verschwiegenheitspflicht für Aufsichtsräte. Gleichzeitig sind an anderer Stelle die Mitglieder auf den Hauptversammlungen verpflichtet, effektive Kontrolle durch Wahl/Abwahl sowie Entlastung der Aufsichtsräte auszuüben. Siehst du an dieser Stelle, wie ich, einen Zielkonflikt?
    • Wie soll ein Mitglied die Arbeit einzelner Aufsichtsratsmitglieder bewerten und diese ggf. wieder wählen können, wenn der AR als Ganzes sich immer wieder hinter einer angeblichen Pflicht zur vollkommenen Verschwiegenheit versteckt und jedes Einzelmitglied im Gesamtgremium verschwindet?
    • Kannst du nachvollziehen, wenn ich sage, daß ich niemand wählen kann, von dem ich nicht weiß, was er wirklich geleistet hat?


    • Wieso setzt du die Verschwiegenheitspflicht höher an als die Informationspflicht der Mitglieder?


    Das tue ich nicht! Das ist mir sehr wichtig, das noch mal zu sagen! Ich möchte v.a. in unruhigen Zeiten, dass klar und deutlich mit den Mitgliedern kommuniziert wird! Nur in diese Rolle sollte der Aufsichtsrat bzw. einzelne Mitglieder nicht schlüpfen müssen. Und exemplarisch und zusammengefasst möchte ich das hier auch für alle anderen Fragen in diese Richtung darlegen, warum das so ist.


    Nennen wir es mal die Geheimhaltungspflicht. Und ja, ich verstehe eure Bauchschmerzen sehr gut. Aber gerade beim FCN sind Aufsichtsräte durchaus ansprechbar und z.B. nicht selten auf Fanveranstaltungen. Ich denke, da kann man sich ein Bild machen, wie die Leute grundsätzlich ticken. Denn es ist Ihnen ja nicht verboten, ihre Meinung zu sagen und über ihre Kompetenzen zu sprechen. Ich muss dir insofern zustimmen, dass die Wahl eines Aufsichtsrates natürlich auf Vertrauen basiert. Allerdings glaube ich, dass dieser ständige Wissensdurst nach Interna und die Gerüchteküche definitiv nicht das richtige Mittel dazu sind, die von dir befürchteten „Zielkonflikte“ auszuräumen bzw. Ihnen entgegenzuwirken.


    Hier kommt aber auch ein anderer wesentlicher Punkt ins Spiel, der die Sache nicht unwesentlich befeuert: Durch den an sich gut gemeinten Wahlturnus, jedes Jahr drei (und manchmal auch neue) Aufsichtsräte zu wählen, befindet sich quasi stets 1/3 des Gremiums ständig im „Wahlkampf“ für die nächste JHV. Er sorgt auch dafür, dass das Gremium –qua Satzung bei uns ohnehin in hervorgehobener und exponierter Stellung im Vergleich zu anderen Profivereinen- stets im Blickpunkt steht. Das fördert –ohne dass die Aufsichtsräte selbst etwas dazutun müssten- eine latente Aufgeregtheit, die meiner Meinung nach auch die grundsätzliche Erfüllung der vorrangingen Aufgaben nicht fördert. Ich finde, dass man den Wahlmodus mal völlig wertfrei überprüfen sollte.
    Denn eins ist auch eine recht wunderliche Eigenheit des „Wahlkampfs“ geworden: Dass man den Protagonisten ja wahre Programme abnötigt! Ich fand es z.B. im letzten Jahr ziemlich unfair, dass man Herrn Schamels „Konzept“ z.T. heftig verrissen hat, weil es angeblich zu oberflächlich war. Das ist ehrlich gesagt etwas hanebüchen. Ein Kandidat sollte in kurzen knappen Worten sagen können: Meine Kompetenz, den Vorstand zu überwachen sowie die mittel- und langfristige strategische Planung beim FCN mitzugestalten, speist sich aus folgenden Punkten: 1) 2), 3). That’s it.
    Mein Hauptansinnen, warum ich die Geheimhaltungspflicht sehr hoch hänge, ist eben auch eine gewisse Gremienerfahrung in anderen Aufsichtsräten, wo das sehr viel strenger gehandhabt wird. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Indiskretion noch KEINE Entscheidung positiv beeinflusst hat oder negative Entwicklungen zum Positiven gewandelt hätte. Im Gegenteil, es fördert Misstrauen sowie das Bilden von „Informationsgrüppchen“. Und die „Angst“ vor einer möglichen „Veröffentlichung“ z.B. einer Abstimmung im Detail könnte auch den ein oder anderen dazu zu bewegen, vielleicht gegen seine Überzeugung auch mal „populistisch“ zu entscheiden. Das mag dann das ein oder andere Mal im „Sinne des Volkes“ ausgehen, aber es widerstrebt ja der eigentlichen Aufgabe. Zudem glaube ich nicht, dass honorige und qua Erfahrung und Position gut geeignete Kandidaten für einen Aufsichtsrat gewonnen werden können, der bei dieser Sache schlingert.
    Ich könnte mir aber vorstellen, dass es –sofern das rechtlich möglich ist- durchaus vom Aufsichtsrat selbst ein paar Daten und Fakten geben könnte, die zumindest ein bisschen helfen, sich ein Bild zu machen. Ohne jetzt wirklich konkrete Vorschläge zu haben fällt mir da als Beispiel ein, dass schon einmal die Anwesenheitszeiten bei den Sitzungen veröffentlicht wurden.
    Und um das zu diesem Thema abschließend noch mal klar zu machen: Es geht mir dabei nicht darum, dass da eine Art Geheimrat entsteht, der am besten noch mit schwarzen Kapuzen schweigend durch die Geschäftsstelle wandelt :). Der Aufsichtsrat muss jedoch intern wie auch im Austausch mit Verein und v.a. Vorstand ein stets verlässlicher Partner dahingehend sein, dass unter Verschluss gesagtes und beschlossenes auch so gehandhabt wird.




    • Wie bewertest du deine erste Amtszeit rückwirkend, würdest du alles genau so entscheiden? Wenn Nein, was würdest du anders machen?


    Ich bewerte sie kritisch und im Hinblick auf erst später gemachte Erfahrungen. Entschieden (wenn damit Abstimmungen gemeint sind) hätte ich wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch das meiste nochmal genauso -einiges aber auch anders, man lernt ja immer dazu- gemacht, mit dem, was ich heute weiß, hätte ich mich vielleicht mehr mit noch mehr Alternativen und für weitere Lösungsvorschläge einbringen können. Bei der Bewertung der Abstimmungen muss man einfach auch die jeweiligen Umstände mitberücksichtigen. Das klingt jetzt furchtbar verschwurbelt, ich hoffe, es kommt in etwa rüber, was ich damit sagen will :).


    • Welche Erfahrungen - positiv wie negativ - nimmst du, Chris, aus deiner ersten Amtszeit mit und welche Schlussfolgerungen ziehst du daraus für den weiteren Kurs des Vereins?


    Positiv ist auf jeden Fall, dass ich schon denke, das Amt und die Anforderungen angenommen zu haben und verstanden zu haben, um was es geht. Es hat mir ja auch immer wirklich Spaß gemacht, mich in Dinge reinzufuchsen. Negativ sicherlich der Abstieg und dass einfach auch nicht alles gelungen ist, was angepackt wurde.


    • Angesichts der finanziell prekären Situation, welche Ansätze und Vorschläge hast du, um die sportliche und wirtschaftliche Situation wieder zu verbessern? Welche Prioritäten setzt du dabe


    Ich glaube, dass uns jetzt ein harter Konsolidierungskurs ins Haus steht. Ich komme in späteren Fragen noch einmal darauf zu sprechen. Ich glaube, der FCN muss weg von diesem „Anspruch erste Liga Denken jeden Preis“. Damit will ich nicht sagen, dass der FCN nicht in die erste Liga gehört geschweige denn dort keine Chance hätte, ich glaube nur, dass die Herangehensweise eine andere werden muss. Die Beispiele anderer Traditionsvereine sollten ein mahnendes Beispiel sein, was passieren kann, wenn man sich nicht vom „Großdenken“ des eigenen Vereins lösen kann oder will.
    Den Weg muss der neue Vorstand vorgeben und vorleben. Ich glaube ehrlich gesagt, dass es sehr gut tut, eine sachliche Analyse der Gegebenheiten quasi „von Außen“ mit neuen Leuten zu bekommen. Es würde mich sehr wundern, wenn der Vorstand nicht auf die Punkte Nachwuchsarbeit stärken, sich wirtschaftlich konsolidieren und den Verein abseits des Rasens wieder näher zu den Menschen bringen setzen würde. Er kann das unvorbelastet tun, das ist der Vorteil. Und ein wichtiger Punkt ist die klare Kommunikation der Ziele: Für was steht der Verein, welche Ziele (sportlich wie auch abseits des Rasens) verfolgen wir und wie wollen wir das erreichen. Eine einfache Faustformel, die irgendwo auch immer ein bisschen untergeht.


    • Wie ist es dazu gekommen, dass wir jetzt in finanzielle Schwierigkeiten gekommen sind, obwohl nach dem Abstieg durch den Verkauf zahlreicher Spieler hohe Transfererlöse erzielt wurden?


    Der Wegfall der TV-Einnahmen aus der ersten Liga, das Abrutschen in der TV-Tabelle, weniger Einnahmen aus Werbung und Spielbetrieb sowie die doch recht hohe Belastung auf der Ausgabenseite müssen zwangsläufig zu einem Delta führen, selbst bei hohen Transfererlösen. Nur muss ich selbst erst auf die Verkündung der Zahlen am Sonntag warten, da ich seit einem Jahr keinen Einblick mehr habe.


    • Hattest du während deiner ersten Amtszeit den Eindruck, dass die Aufgabenbreiche von Vorstand und Aufsichtsrat ausreichend getrennt sind, so dass der Aufsichtsrat seiner Kontrollpflicht gegenüber dem Vorstand entsprechend nachkommen konnte?


    Ja, das denke ich schon. Also die Aufgabenbereiche waren auf jeden Fall klar abgesteckt. Dass die 2013 gesteckten Ziele für 2014 nicht erreicht wurden, hat nichts mit fehlender Kontrollmöglichkeit zu tun gehabt.


    • Wie stehts mit den Plänen zum Stadionneubau? Gibts dazu irgendwelche Neuigkeiten?


    Dazu bin ich leider seit nunmehr einem Jahr der falsche Ansprechpartner. Gemessen an meinem damaligen Kenntnisstand sind aber mir damals bekannten nächsten Schritte –soweit ich das der Presse entnommen habe- während des letzten Jahres unternommen worden, v.a. auch mögliche Partnerschaften beim Bau und dem Betrieb. Ich bin aber wie gesagt auch wie Ihr auf die Presse angewiesen.


    • Mir stellt sich die Frage, warum muss man wenn man in der Musikbranche tätig ist und AR ist sich für ein "Sportmanagement Studium" (Kurs) anmelden, bei dem man danach Sportmanager ist? Das vermittelte hätte man doch auch in anderen Weiterbildungen erwerben können.


    Das sagen Sie bitte mal der Uni St. Gallen ;). Spaß beiseite, ich verstehe die Frage, allerdings war der Zeitpunkt der Anmeldung im letzten Sommer, als ich noch im Aufsichtsrat war und das auch gerne geblieben wäre. Zudem war dieser Kurs der erste seiner Art, inzwischen gibt es weitere Vereine, die das mit entsprechenden Bildungspartnern anbieten (Wolfsburg, der DFB und auch unsere Nachbarn). Entstanden ist die Idee schlicht und ergreifend auch durch die Tatsache, dass mir im Vergleich z.B. zu Kollegen anderer Vereine oder –das Paradebeispiel bei uns: Manni Müller- eben auch die Vita fehlte, sei es auf dem Rasen oder –viel wichtiger- der Branche ganz allgemein. Dort wurde einfach die Möglichkeit geboten, das zeitlich kompensiert und so praxisnah wie möglich zu tun.


    • Sie sagen im IGZ Interview:
    Da ich aber schon seit gerau¬mer Zeit auch struk¬tu¬relle und inhalt¬li¬che Bera¬tung für Medi¬en¬fir¬men mache, kam die Idee auf, ob es so etwas nicht auch für die Sport¬bran¬che gibt. Es ist noch viel zu früh, dazu etwas zu sagen, aber ich glaube, das würde mir schon sehr gut gefal¬len.
    Soll der Verein zu ihren eigenen Zwecken genutzt werden (denn der Eindruck entsteht)?
    • Sie möchten sich geschäftlich umorientieren, da es in der Musikbranche nicht so läuft, soll es nun der Sport sein. Nachvollziehbar, nicht unclever und Ihr gutes Recht. Aber riecht Ihre Kandidatur dann nicht eher nach Eigennutz als nach Ehrenamt, Herr Ehrenberg? Soll der Posten beim Club nicht vielleicht eher Ihnen helfen, sich in der Branche einen Namen zu machen und wichtige Kontakte zu knüpfen?
    • Und gibt es bereits Geschäftsbeziehungen zu anderen Vereinen bzw. gibt es bei künftigen geschäftlichen Beziehungen zu anderen Vereinen keinen Interessenkonflikt?



    Also ich muss das glaube ich etwas entmystifizieren. Ich habe in meiner Abschlussarbeit eine Idee angerissen, wie man Abläufe, Handlungen und Konflikte in Profivereinen inhaltlich und grafisch darstellen kann. Die Idee war wohl nicht ganz so schlecht und das verfolge ich nun –auch mit Hilfe von mir bekannten Grafikern und Leuten mit Erfahrung an der Schnittstelle Sport/Finanzen mit einer gewissen Freude und Akribie weiter. Jedoch ist das wie schon gesagt noch sehr weit weg davon, irgendwem zu helfen geschweige denn es zum „Business“ zu machen. Vorausblickend habe ich jedoch schon alle erdenklichen Möglichkeiten checken lassen, dass dies auch satzungskonform ist. Aber wie gesagt, das sind ungelegte Eier. Kontakte zu Vereinen gibt es –außer für geplante Hospitationen- nicht.


    Und ehrlicherweise dachte ich eher daran, wie das –gepaart mit den sich daraus vielleicht ergebenen Kontakten- dem eigenen Verein helfen könnte. Glauben Sie es mir oder nicht, aber Aufsichtsrat des 1. FC Nürnberg zu sein, würde mir da nicht sehr viel weiterhelfen, als ich ohnehin schon bin. Das hat übrigens auch jeder schon gemerkt, der das Amt innehatte und vielleicht auch ein bisschen darauf geschielt hat, dass es hie und da „nützlich“ sein könnte.


    Dass ich mich aus der Branche verabschiedet hätte, ist ziemlicher Unfug! Richtig ist, dass ich seit mehreren Jahren nicht mehr „an der Front“, also Konzerte, Künstleraufbau, Label- und Verlagsarbeit, sondern nur noch im strategischen Bereich tätig bin wie geschildert, und das mit seit Jahren wachsendem Erfolg. Deshalb verstehe ich Ihren Einwurf überhaupt nicht.



    • Wie nah verbunden bist du mit den Fangruppierungen, bzw. wirst du von UN "supportet"?


    Ich bin weniger mit Fangruppierungen verbunden, eher mit Einzelpersonen, die ich teilweise nun seit Jahren durch die Spiele des Clubs kenne. Das geht wirklich querbeet, von SC über Fanverband, Fanclubs, Einzelpersonen und auch den Ultras. Da mache ich keinen Hehl draus. Ob ich „supportet“ werde, kann ich ehrlich gesagt gar nicht sagen. Vielleicht bin ich dem ein oder anderen Fan einfach näher als manch anderer Kandidat. Aber wie schon im Ya Basta!-Interview gesagt: Ich will keinen Grabenwahlkampf! Wer sich dieses Jahr zur Wahl stellt, hat ohnehin schon bewiesen, dass es ihm wirklich nur um den Club geht (vielleicht mit unterschiedlichen Ausprägungen :slightly_smiling_face: ).


    • Inwieweit sollte der Verein gegen die Gruppierung UN94 vorgehen, wenn diese durch ihr Tun und Handeln im Rahmen von Fußballspielen Kosten (in Form von DFB-Strafen) verursachen?
    Die Strafverfolgung obliegt der Regierung und Ihren exekutiven Organen. Soweit Täter ermittelt werde, werden diese ebenfalls mit Stadionverboten belegt. Übrigens geschieht das auch in Nürnberg. Daraus inhaltlich und allgemeingültig etwas für einzelne Fangruppen abzuleiten, halte ich für nicht zielführend.


    • Darüber hinaus, wie stehen Sie zu einer faktischen Bevorzugung dieser Gruppierung (Container; Lautsprecher; Megaphone; Rechte, die Mannschaft zu Rastplätzen oder zu Abgabe von Trikots zu nötigen)?


    Zunächst sollte hier getrennt werden zwischen den inzwischen bei nahezu allen Vereinen geltenden Regelungen, die ich absolut korrekt finde und die übrigens bei Anfrage auch jedem anderen Fanclub zustehen würden. Das werte ich eigentlich nicht mehr als Privilegien, sondern –und wie gesagt nicht nur in Nürnberg- als handelsüblich und auch richtig. Und zwar nicht nur im Hinblick auf die von Ihnen genannte Gruppe, sondern ganz allgemein im Sinne der Fanarbeit. Bei den beiden zuletzt genannten Punkten handelt es sich nicht um Rechte und Privilegien, sondern um temporäre Aktionen bzw. Gegebenheiten. Die Abgabe der Trikots empfand ich damals (es war mein letztes Auswärtsspiel als Aufsichtsrat) nach Bekanntwerden, als sehr unangebracht. Die „Parkplatzgeschichte“ war eine ziemliche Eselei, die von Vereinsseite so nie hätte passieren dürfen. Dennoch wurden beide Geschichten im Nachgang etwas hoch gehangen.


    • Wann siehst du eine Ausgliederung für sinnvoll an?


    Das kann ich pauschal nicht so einfach beantworten. Ganz generell finde ich, dass Zeitpunkt, die Art der Vorbereitung, Kommunikation und dem schlussendlichen Vollzug und Umsetzung bei der Ausgliederung in Gladbach sehr gut funktioniert hat. Ich möchte sagen, nahezu perfekt. Wobei auch die Voraussetzungen geschaffen wurden. Wenn ich Dich bitten darf, Dich dort vielleicht mal etwas einzulesen? Sorry, würde echt zu lang, das hier komplett auszuführen. Schlussendlich entscheiden das aber immer die Mitglieder, da dies ja eine Satzungsänderung darstellen würde. Und tatsächlich müssten auch wirklich alle relevanten Eigenschaften erfüllt sein, dass ich den e.V. nicht mehr präferieren würde.


    • Warum soll ich ausgerechnet dich wählen?


    Wähle nach Deiner Überzeugung. Es gibt 12 Kandidaten und wie eingangs schon erwähnt, die stellen sich in einer schweren Situation zur Wahl. Da ist keiner dabei, der das nur für die Galerie täte, das ist zumindest mein Eindruck.


    • Ist die Idee, Ihnen hier Fragen stellen zu dürfen, von Ihnen selbst gekommen, oder haben Ihre Unterstützer von der IGZ Ihnen geraten, sich hier anzumelden und unsere Fragen zu beantworten, weil sie Ihnen zusätzlich Publicity gewähren wollen?


    Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass sich im Forum wohl Fragen ergeben haben, die man mir stellen wolle. Ich habe dann – ehrlich gesagt auch ein bisschen nichtsahnend, was da kommen mag- gemeint, dass ich immer Fragen beantworte, soweit mir das möglich ist (habe ich übrigens auch als AR immer, soweit es wie gesagt möglich war). Man hat mir dankenswerterweise bei den technischen Details etwas geholfen, die Fragen gesammelt und sortiert nach Themen. Falls Sie das kritsch sehen: Ich weiß nicht, ob das der Sinn gewesen wäre, wenn ich nun stundenlang Fragen hätte sortieren müssen, die ich nun stattdessen zwischendurch offline in einem Word Dokument beantworte.


    • Warum wird von Verschwiegenheit gesprochen und anderen vorgeworfen sie wären Plaudertaschen, wenn man selbst natürlich die eigenen Freunde (Umfeld) mit Informationen versorgt?


    Sollte der Vorwurf mir gelten, kann ich ihn nicht nachvollziehen.


    • Sie sind als Aufsichtsrat in Ihrer letzten Amtszeit gescheitert (aus meiner Sicht), die Unterstützung von Herrn Bader bzw die Verweigerung gegen alle Alternativen, hat den Verein an den Abgrund geführt. Warum in aller Welt wollen Sie wieder in den Aufsichtsrat ?


    Wenn Sie das so sehen, dann ist das ihr gutes Recht. Jedoch gebe ich zu Bedenken, dass ich nur bis September 2014 Aufsichtsrat war und die „Alternativen“, die zumindest damals in der einzigen Sitzung zu dem Thema aus meiner Sicht aus ganz anderen Gründen nicht gegeben waren. Dazu vielleicht auch der Hinweis auf eine andere Frage bzw. Antwort hier im Strang zur Sache.


    • Hättest du (wenn du nicht krank geworden, wieder kandidiert und gewählt worden wärst) ebenfalls so lange an Bader festgehalten?


    Ja, ich hätte wieder kandidiert. Ich hatte auch meine Kandidatur schon abgegeben, bis mir dann die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Ins Krankenhaus bin ich an dem Tag gekommen, als die Kandidatenliste damals veröffentlicht wurde.


    Zu Bader: Das ist hypothetisch, ich könnte mich jetzt reinwaschen und sagen „natürlich nicht“, was ich nicht tue. Das wäre Blödsinn. Aber ich verweise hier noch mal auf die „10 Spieltage-Regel“. Eine Beurteilung der Dinge, die in den Geltungsbereich der sportlichen Leitung fallen, wäre danach sicher nicht sehr schmeichelhaft ausgefallen.


    • Was genau waren deine Gründe, Schamel nicht zu unterstützen als er die Entlassung der beiden beantragt hat? Welche dieser Gründe gelten für dich immer noch?


    Die Gründe würden heute noch gelten, aufgrund der Gesamtumstände. Ich möchte aber nicht auf die Sitzung und den Antrag eingehen, sondern ganz generell Zeit und Umstände beleuchten, die mich damals zur Entscheidung gebracht haben. Zunächst einmal war es die letzte Woche vor Transferschluss. Da ziemlich klar war, dass am Kader noch Veränderungen vorgenommen werden, liefen hier gerade einige Handlungsstränge v.a. beim Sportvorstand zusammen, die nie und nimmer in der kurzen Zeit hätten geswitched werden können. Egal, was man über die damaligen Verpflichtungen dann im Nachgang denken mag, aber das geht meiner Meinung nach einfach nicht. Damals wie heute würde für mich ebenso eine Art „10-Spiele Regel“ gelten. Nach 10 Spieltagen hat man eine Art Forecast der Saison, man kann nach i.d.R. fünf Heimspielen z.B. den Zuschauerzuspruch einschätzen, man hat Trainer und Mannschaft inkl. den Nachverpflichtungen dann insgesamt Zeit gegeben hat, sich zu finden, um das Gesamtgefüge objektiv auf den Prüfstand zu stellen. Allerdings ist das damals dann nicht mehr in meine Amtszeit gefallen, insofern kann nicht sagen, ob so eine Bewertung stattfand. Manni Müller hat damals sinngemäß nach seinem Rücktritt in der Presse geäußert, dass er ebenfalls dagegen gestimmt hat „weil es in der Situation die einzige Möglichkeit war“ (lässt sich bestimmt im Wortlaut noch finden). Wenn ich mich recht erinnere, war das „Ergebnis“ damals schon in Umlauf, da war ich noch nicht mal von der Sitzung zuhause.



    • Wie stehst du zu Baders Gehaltserhöhung in diesem Jahr?


    Ich kenne das auch nur aus der Presse und weiß weder, ob die kolportierte Höhe noch der Anlass wirklich korrekt sind. Ich habe jetzt nicht im Gedächtnis, ob das mal offiziell bestätigt wurde.


    • Kann und darf es Ansinnen eines Aufsichtsrats sein, in wenigen Jahren die Position des selbst berufenen Sportvorstands einzunehmen?


    Nein, das würde ich strikt ablehnen, schon aus rein gremienethischen Gründen ist das nicht praktikabel.



    • Ist dies möglicherweise der Grund für das (viel zu) lange Festhalten am ehemaligen Sportvorstand? Nach dem Motto, je länger der auf der Position dilettiert, umso leichter kann man dessen Posten übernehmen?


    Das ist eine ziemlich absurde Unterstellung.


    • Seit wann und wie detailliert war dir bekannt, daß es in den letzten Jahren auch schon Probleme mit der Lizenzierung gab?


    Der Erhalt der Lizenz für die Saison 2014/2015 wurde im Mai 2014 von der DFL „uneingeschränkt bestätigt“. Das weiß ich deshalb so genau, weil es die einzige Mail ist, die ich mir aus den ganzen Unterlagen aufgehoben habe, falls ich sie mal irgendwann mal brauche :). Denn ausgeschiedene Aufsichtsräte haben ihre kompletten Unterlagen entweder zurückzugeben bzw. zu vernichten
    .
    • Ist es richtig, daß du dich bei der Entlassung Verbeeks der Stimme enthalten hast? Wenn ja, was waren deine Gründe da nicht wie 7 andere zuzustimmen?


    Ich kommentiere leider keine Abstimmungsergebnisse, auch vergangene nicht.
    Meine Meinung zu Herrn Verbeek kann ich gerne mal in einem Gespräch schildern, das führt zu weit. Kurz gesagt: Ich halte ihn für einen guten Trainer.

    • Wieso konntest du, wenn du es als wichtig erkannt hast, in den Jahren nicht durchsetzen, daß ein sportliches und/oder Marketingkonzept entwickelt wurde, das die Rahmenbedingungen für die Arbeit der Vorstände klarer geregelt hätte? Wer hat dich da "ausgelacht" und sinnvolle Arbeit blockiert? Der Vorstand und/oder der Aufsichtsrat?


    Nennen wir es mal nicht ausgelacht, aber es kam mir schon oft so vor, als wären die nun oftmals zitierten „zwei Jahre 2. Liga“ beim Club überhaupt nicht mehr vorgesehen, rein von der Denke her. Sich darüber Gedanken zu machen, implementierte quasi auch, dass das wieder passieren kann und man ja nur darauf wartet, abzusteigen. Die Außenansicht von externen Beobachtern war da in meinen Augen bisweilen ausgewogener und sachlicher, aber die vermeintliche „Erwartungshaltung des Umfelds“ wurde eigentlich immer genannt. Nur über die habe ich einfach eine andere Meinung.


    • In Ihrem Interview mit der IGZ sprechen Sie selbstkritisch davon, dass Sie 2011 als "Fanvertreter" in den AR gewählt wurden und sich zumindest zu Beginn zeigte, dass Sie etwas "grün" waren. Wie äußerte sich diese Unerfahrenheit bzw. Naivität? Hatte das mehr mit den Abläufen/Prozessen im professionellen Sport zu tun oder mehr mit inhaltlichen Themen?


    Ich hatte ja schon etwas Gremienerfahrung, aber in einem Fußballverein ist das nochmal etwas völlig anderes. Der Umgang, die Art und Weise der Abläufe, da muss man sich erst mal reinfuchsen. Ich denke, das ist ein ganz normaler Vorgang, ich habe die ersten Monate ja auch immer als Lernprozess gesehen,Und dann gibt es einfach auch die menschliche bzw. emotionale Komponente. Z.B. die Zeit, die des dauert, dass man sich daran gewöhnt, mit Niederlagen oder Krisen auf dem Rasen umzugehen. Ich glaube, wir haben 8 Spiele lang nicht gewonnen, als ich neu gewählt wurde. Da schläfst du wochenlang keine 3 Stunden in der Nacht, weil du dich plötzlich komplett mitverantwortlich fühlst. Wenn in diesem Jahr neue Kandidaten ohne Historie ins Gremium gewählt werden, dann wünsche ich Ihnen, dass sie das schneller in den Griff bekommen als ich damals :).


    • Ein Gedanke, den Sie im Interview ebenfalls sehr stark betonen ist die Bedeutung von "Netzwerken", nicht nur für den Vorstand, sondern auch für AR-Mitglieder. Woraus konkret besteht aus Ihrer Sicht der Vorteil von Netzwerken und wie kommen diese dem FCN oder der Wahrnehmung der Aufgabe eines AR-Mitglieds zugute? Vielleicht können Sie dabei auch berücksichtigen, dass anderen Kandidaten (bspw. OB Maly) vorgeworfen wird, dass Sie zwar ein Netzwerk hätten, dies aber nicht (ausreichend) dem FCN zu Gute komme. Über welches Netzwerk verfügen Sie? Wie möchten Sie dieses für Ihre Tätigkeit als AR nutzen?


    Man baut sich ja über die Jahre hinweg ein Netzwerk in den Profibereich auf und durch die Schalke-Geschichte kam ungleich mehr Input hinzu. Das reicht von Kollegen bei anderen Vereinen bis hin zu Agenturen, Kapitalmarktspezialisten mit Anleihen- bzw. Kapitalbeschaffungserfahrung für Vereine und Spielbeobachtern etc. pp.. Wenn man sich da reinhängt und zudem noch Spaß daran hat, geht das relativ schnell. Netzwerke helfen einfach, Entscheidungsfindungen abzusichern und bei dem einen oder anderen Thema vielleicht kürzere und ggf. bessere Wege zu finden. Je mehr Input von versierter Stelle ich mir selbst holen kann, desto weniger bin ich auf andere angewiesen bzw. kann Dinge besser entscheiden, die zur Abstimmung stehen. Ihren Einwurf, andere Aufsichtsräte würden das bisweilen nicht tun, kann ich nicht bestätigen. Aus eigener Erfahrung tatsächlich eher das Gegenteil.


    • Im Interview deuten Sie an, dass Sie demnächst bei verschiedenen Vereinen hospitieren möchten. Um welche Vereine handelt es sich dabei? Werden Sie dabei je nach Verein bestimmte Schwerpunkte setzen oder bei allen Vereinen einen generellen Blick in sämtliche Bereiche werfen? Wie lange werden die Hospitationen dauern?


    Natürlich liegt der FC Schalke 04 nahe. Es wird aller Voraussicht nach auch noch ein Verein im Ausland sein. Die Themen wie auch die Zeitdauer sind unterschiedlich. Während es einerseits um Vereinskommunikation und Fanarbeit gehen wird, liegt der –von mir avisierte- Fokus beim Auslandsverein auf dem Zusammenspiel von Stammverein und einer angeschlossenen Gesellschaft mit der Profiabteilung bzw. deren Ausgründung. Aber: alles noch ungelegte Eier und im Falle einer Wahl hätten evtl. terminliche Verpflichtungen für den FCN immer Vorrang.


    • Dem Interview habe ich ebenfalls entnommen, dass aus Ihrer Sicht Fanthemen im AR eher "Randthemen" sind und Fans (mittlerweile) bessere Möglichkeiten (Fanbeirat) haben, um sich direkt mit dem Verein auszutauschen. Ein weiterer "Fanvertreter", der stellvertretende AR-Vorsitzende, Herr Peisl, begründet in einem ebenfalls mit der IGZ geführten Interview (sh. Verlinkung beim User Schwachkowiak), weshalb Fanvertreter eine wichtige Rolle im AR spielen (sollten) und hinterfragt kritisch die Kompetenzen von "Fußballfachmännern" und "Finanzexperten" und deren Notwendigkeit im AR.
    Wie sähe für Sie der ideale AR des 1. FC Nürnberg aus? Welche Kompetenzen sollten aus Ihrer Sicht darin vertreten sein? Unter welchem Modus würde die Zusammensetzung des AR erfolgen?


    Also ich hoffe das wurde nicht falsch verstanden. Ich glaube, dass durch den Fanbeirat für die Fans und Mitglieder inzwischen ein besserer Zugang für reine Fanthemen zum Verein geschaffen wurde, die an den Verein herangetragen werden. Dass Leute im Aufsichtsrat sitzen, die aber sehr wohl ein Gespür für die Fans haben bzw. selbst aus der Fanszene kommen, halte ich nach wie vor für sehr wichtig, v.a. für einen Verein wie den FCN und die bevorstehenden Aufgaben, die man nur gemeinsam angehen können wird. Wie ein idealer Aufsichtsrat aussieht, da gibt es denke ich keine wirkliche Backmischung, gerade bei Fußballvereinen. Es kommt neben einer fachlichen Expertise für das Amt v.a. wirklich darauf an, wie man es wegstecken kann, dass du „da oben“ im Sitzungssaal machen kannst, was du willst, du kannst es nicht beeinflussen, ob der Abpraller in der 92. Minute ins Tor geht oder nicht. Ich habe es zudem bei mir selbst gemerkt, dass die Bereitschaft, sich fehlendes Wissen einfach auch selbst drauf zu schaffen, sehr gut funktionieren kann.


    Zu Ihrem letzten Satz ist zu sagen, dass ich durchaus eine offene Diskussion schätzen würde, um Möglichkeiten der Kooptierung von Aufsichtsräten (also deren Berufung ohne Wahl) zu prüfen, um z.B. auch in Sachen Erfahrung oder möglichen noch fehlenden Komponenten „nachzulegen“.


    • Im Interview sprechen Sie davon, dass die U21 und das NLZ Themen sind, zu denen Sie sich noch eine eigene Meinung bilden müssen. Sie waren bereits rund 3 Jahre AR-Mitglied beim FCN und haben, wie Sie ausführen, bereits hinter die Kulissen anderer Vereine blicken dürfen. Was macht es so schwierig, sich ein Bild über diese Thematik zu machen? Halten Sie drei Jahre nicht für einen geeigneten Zeitraum, um sich hierüber eine eigene Meinung zu bilden? Oder war das komplette Thema "Nachwuchsarbeit" im genannten Zeitraum im AR überhaupt kein Thema?


    Doch. Nur habe ich für mich persönlich einfach noch keine Meinung gefunden, welcher Weg der „Beste“ ist (zumal die Philosophie ohne Zweite Mannschaft ja auch noch recht jung ist, mit der ich aber nicht unbedingt einverstanden bin). Wenn sie mit Leuten aus den unterschiedlichen „Systemen“ sprechen, klingt das alles in sich logisch, durchdacht und für die jeweiligen Strukturen absolut plausibel. Dieser Bereich ist ein elementar wichtiger Zukunftsfaktor, der allerdings auch in den operativen Bereich des Sportvorstands fällt. Der Teil, der dem Aufsichtsrat hier zukommt, ist bis zu einem gewissen Grad die Rahmenbedingungen für eine gute Arbeit zu schaffen.


    • Welche Gründe haben aus Ihrer Sicht zum Abstieg 2014 geführt oder zumindest dazu beigetragen? An welcher Stelle und/oder zu welchem Zeitpunkt hätte aus Ihrer Sicht der Verein (das inkludiert sowohl Vorstand als auch AR) noch geeignete Maßnahmen unternehmen können, um dem gegenzusteuern?


    Also neben den bekannten Fakten (wer gute Nerven hat, kann sich hier bei 11Freunde mal die ins absurde gipfelnde Verletztenliste ansehen, Grafik ganz unten ansehen http://www.11freunde.de/1-fc-n…nik-eines-abstiegskampfes ) habe ich eine eigene eher philosophische Betrachtung der Rückrunde. Ich glaube, dass mit den Siegen gegen Braunschweig (was für ein Spiel!) und in Augsburg mit der Euphorie des Starts in die Rückrunde niemand so wirklich hören wollte, dass Verbeek nach beiden Spielen angemahnt hat, dass man wieder besser spielen müsste. Mit dem an sich guten Spiel gegen Bremen, welches aber verloren ging, ging irgendwie so eine Art Bruch einher, der dann auch bis auf das Spiel gegen Stuttgart nicht mehr so wirklich zu kitten war. Aber bitte, das ist die persönliche Einschätzung, wie ich die Situation damals wahrgenommen habe. Und nein, ich glaube nicht, dass man dort als AR noch hätte eingreifen können. Bzw. ist im Nachgang der dann erfolgte Eingriff ja auch nicht von Erfolg gekrönt gewesen.


    Wie bewerten Sie, als "Mann der Zahlen" bspw. eine (kolportierte) Ablösesumme von 2,5 Mio. EUR (lt. transfermarkt.de) für Makoto Hasebe und gleichzeitig eine derartige Vertragsgestaltung, dass der Spieler nach Abstieg (offenkundig) ablösefrei gehen darf? Inwiefern war der AR in derartige Transferaktiväten eingebunden, über Vertragsgestaltungen unterrichtet und wie bewerten Sie diesbezüglich rückblickend die Arbeit des ehemaligen Vorstands?


    Man wird informiert über die wesentlichen Punkte, die für den Aufsichtsrat wichtig sind. Ich halte es grundsätzlich nicht für zielführend, Spieler mit Ausstiegsklauseln ohne Ablöse zu versehen, gerade im Hinblick auf die Bildung eines übergeordneten „ligenunabhängigen Konzeptes“.

  • Vielen Dank für die Mühe. Ich denke jeder kann sich nun ein Bild machen... Schade finde ich persönlich, dass "eigene Fehler" nicht mit Nachdruck eingestanden werden, gerade dies wäre mir für dir Zukunft wichtig gewesen..insbesondere aufgrund der Tatsache, dass einige Antworten bestätigen, dass zu ihrer Amtszeit -unabhängig von Ihrer Person augenscheinlich nicht in allen Bereichen ausreichend Aufsicht im AR geführt wurde.

    "Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers!"

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