ZitatAlles anzeigen!Nie Wieder
Liebe Freunde und Freundinnen des Fußballs, verehrte Fans,
"!Nie wieder", diese Botschaft der Überlebenden des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau, haben Fußballfreunde 2004 aufgegriffen und den "Erinnerungstag im deutschen Fußball" ins Leben gerufen. Am 27. Januar 2004 wurde die Initiative in der Evangelischen Versöhnungskirche, KZ-Gedenkstätte Dachau, gegründet. Die Anregung kam aus Italien. Ein Bündnis aus Einzelpersonen, Fangruppen und Fanprojekten, Vereinen, Verbänden und Institutionen aus dem Fußball gedenkt seitdem der preisgegebenen Familienmitglieder und engagiert sich für eine würdige Gedenkkultur und für ein Stadion ohne Diskriminierung.
Die Bündnispartner setzen mit klugen, kreativen Aktionen und Veranstaltungen ein unübersehbares Zeichen gegen den alltäglichen und aktuellen Rassismus, der Fremdenfeindlichkeit und des Antisemitismus an den Spieltagen rund um den "Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus”. Der inhaltliche und organisatorische Aktionsbogen spannt sich über die ganze Republik und bezieht in seiner europäischen Variante punktuell die Schweiz, Österreich und Italien mit ein.
Mitte Dezember werden in Abstimmung mit der DFL die Texte für die Stadiondurchsagen und für die Stadionmagazine veröffentlicht und den Vereinen zur Verfügung gestellt. Am Spieltag um den 27. Januar, bzw. nach der Winterpause werden die Texte verlesen und durch eine Fülle von Aktionen im und um das Stadion herum begleitet.
Vom Selbstverständnis einer "Graswurzelbewegung" geprägt, planen und organisieren die Bündnispartner ihre "Einmischungen" autonom.
http://www.niewieder.info/akti…0127_Stadiondurchsage.pdf
ZitatAlles anzeigenStadiondurchsage zum „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ an den Spieltagen um den 27. Januar 2016
Verehrte Fans und Spieler von (Gastverein) und (Heimverein), verehrte Freundinnen und Freunde des Fußballs,
Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die geschundenen Häftlinge des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau.
Aus diesem Anlass gedenken wir heute in Anteilnahme und Respekt der Menschen, die aufgrund ihres Glaubens, ihrer Herkunft, ihrer politischen Überzeugung und ihrer sexuellen Orientierung vom nationalsozialistischen Terrorregime und von ihren deutschen Mitbürger_innen ausgegrenzt, entwürdigt und verfolgt wurden. Die meisten von ihnen wurden in die Konzentrationslager verschleppt und dort ermordet. Auch der Fußball entfernte die jüdischen und kommunistischen Familienmitglieder aus seinen Vereinen. Wenige schützten sie. Kaum einer nahm für sie Partei.
Damit das „Nie wieder“ geschieht, wenden wir uns entschieden gegen jene, die den Fußball mit antisemitischen und rassistischen Parolen und Aktionen vergiften und missbrauchen. Die empörenden
und verstörenden Übergriffe der letzten Monate zeigen, wie notwendig dieses Engagement ist.
Mit den Aktionen der Fans und der Vereine zum „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ wird hier und heute ein starkes Zeichen gesetzt:
Für eine Kultur des Verstehens und für ein demokratisches Gemeinwesen in der die Würde jedes Menschen geachtet und verteidigt wird. Machen Sie sich jetzt dieses Zeichen zu Eigen und unterstützen Sie es durch Ihren Beifall.
http://www.niewieder.info/niew…denktagStadionzeitung.pdf
ZitatAlles anzeigenInitiative "!Nie wieder - Erinnerungstag im deutschen Fußball"
"12. Erinnerungstag im deutschen Fußball" an den Spiel- und Turniertagen um den 27. Januar 2016
Am Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee vor 71 Jahren, der auch der Erinnerungstag für die Opfer des nationalsozialistischen Terrors ist, gedenken die Vereine im deutschen Fußball - zusammen mit allen Fans - ihrer Mitglieder, die in der Nazidiktatur aus der Clubfamilie ausgestoßen wurden. Sie ehren sie und holen sie damit zurück in die Familie.
(...)
Mit den klugen und kreativen Aktionen der Fans, der Fanprojekte, der Vereinsmuseen, der Amateur- und Proficlubs und ihrer Berufsorganisationen zum "12. Erinnerungstag im deutschen Fußball 2016" wird ein unübersehbares Zeichen gesetzt. Der Fußball und die Zivilgesellschaften werden stärker, wenn mit dem Gedenken an die Opfer des Nazi- und des Neonaziterrors sich ein klares Bekenntnis zur Würde jedes Menschen und zu ihrer Unverletzlichkeit verbindet.
Das "!Nie wieder" 2016 ruft auf, sich entschieden gegen die Bündnisse von Alt-Hooligans und Neonazis in der Kurve und an jedem andern Ort zu stellen. Sie missbrauchen den Fußball.
Das "!Nie wieder" 2016 heißt, die Stimme zu erheben gegen verbale und körperliche Bedrohungen der jüdischen Freunde von Makkabi Deutschland und aller europäischen Juden.
Das "!Nie wieder" 2016 erinnert Fußball-Deutschland daran, "Refugees Welcome" nicht nur auf dem Ärmelm zu tragen, sondern an jedem Ort, wo Flüchtlinge angekommen sind, sie mit Taten und mit Rat zu unterstützen. Der Fußball kann das. Viele "Herzblut-Initiativen" aus den Fanszenen und aus den Amateur- und Profiligen praktizieren das eindrucksvoll. Die Erfah
rungen zeigen, dass in der Regel alle gewinnen, die Flüchtlinge wie die Einheimischen.
http://www.niewieder.info/informieren/pages/Biografien.htm
ZitatAlles anzeigenBiografien
Verlorene Helden
Die Anfänge des Fußballs ohne deutsche Juden wäre nicht vorstellbar. In der Zusammenstelung von 11 FREUNDE sind über 100 Kurzbiografien von jüdischen Fußballspielern und Vereinsmitglieder zu finden.
Jenö Konrad – Ein Trainer auf der Flucht
Eugene Konrad wird am 13. August 1894 im serbischen Nemeth-Palánka geboren. In dem Städtchen an der Donau nennen alle den begabten Straßenfußballer nur Jenö. Schon als 17-Jähriger debütiert Jenö Konrad als halbrechter Stürmer beim MTK Budapest. Der MTK ist damals das Dreamteam des europäischen Fußballs, und Konrad wird zweimal ungarischer Meister. 21-jährig streift der ausgezeichnete Techniker zum ersten Mal das Trikot der ungarischen Nationalmannschaft über.
(...)
https://www.facebook.com/NieWiederOrganisation
ZitatAlles anzeigen„Nie Wieder"
19 Std. ·
Zahlreich, stark, vergessen
71 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz wird im deutschen Fußball erstmals umfassend an jüdische Breitensportler erinnert.
Von Sebastian Fischer - Süddeutsche Zeitung
Sie waren keine filigranen Fußballer, doch das war egal. "Der Spielverlauf ließ deutlich erkennen, dass sich Anfänger um den Ball stritten", schrieb die Zeitung Der Schild über die erste Partie in der Geschichte von BK Idar-Oberstein. Vielleicht führten die Spieler den Ball nicht immer eng am Fuß an jenem 30. November 1934. Vielleicht kannten sie noch nicht die Laufwege ihrer Mitspieler, drei Wochen nach der Vereinsgründung. Vielleicht war das 1:1 gegen Schild Kreuznach etwas unverdient. Doch es ging um etwas ganz anderes für elf Juden, die an diesem Tag, einem Freitag, für Idar-Oberstein auf dem Platz standen. Manche von ihnen waren 60 Kilometer durch die Berge im Hunsrück gefahren, um das zu tun, was die Nazis ihnen in ihren Vereinen verboten hatten: einfach Fußball zu spielen.(...)