Michael Köllner (ehem. Cheftrainer)


  • Sehr viel Richtiges, was du schreibst, Bamberger.
    Der Ball muß das Wichtigste, besonders bei Kids, sein
    Sonst verlieren sie die Freude am Spiel.
    Ausserdem wird so auch schon eine Grundtechnik geschult, die viel, viel wichtiger als das Powern der Athletik ist.......die kann später immer noch kommen.


    Auch ich bin ein Verfechter dafür, Kinder länger im heimischen, vertrauten Umfeld zu lassen.
    Bei 8 - 10jährigen kann man evtl. zwar eine gewisse Begabung erkennen, mehr jedoch nicht.
    Manche sind Frühentwickler, machen auch schneller Wachstumschübe....Andere kommen eben später und überholen.
    Ausserdem.....wie viele fallen bei den Großvereinen Jahr für Jahr durch's Sieb ?
    Da wird auch schon bei den Kleineren stark aussortiert und eine gewisse Ellbogenmentalität entwickelt.
    Enttäuschung und Trauer bleiben bei den Sensibleren ( die nicht immer die schlechteren Fußballer sein müssen ) und weniger Robusten.


    Im Übrigen bin ich, bei den Kids, ein Verfechter des Kleinfeldfußballs.
    A) Macht es wenig Sinn, die Kleinen konditionell über den ganzen Platz zu scheuchen und
    B) haben sie auf dem Kleinfeld viel mehr Ballkontakte, welches Technik, Ballsicherheit und vor allem die Spielfreude erhöht.
    Und ja......auch Siegen ist nicht alles.
    Viel wichtiger ist es in dem Alter die Spielfreude zu erhalten und da können Siege, um jeden Preis, sogar hinderlich sein.
    Zusätzlich muß auch jeder junge Fußballer mit Anstand verlieren lernen, daß gehört dazu und prägt gerade in diesem Alter auch den Charakter zusätzlich.

  • Der letzte Absatz des Interviews hinterläßt mich einigermaßen ratlos:


    Zitat

    VWelchen Ansatz verfolgt der Club?


    Köllner: Wir verstehen uns als ganz normalen Fußballverein, der in Zabo seine Wurzeln hat. Und jeder normale Fußballverein fängt mit den Kleinsten an, und genau das wollen wir auch. Hier arbeiten auf höchstem Niveau ganz normale Leute. So wol­len wir gesehen werden und genauso sehen wir uns auch.


    Was soll denn solcher offensichlicher Unfug?

  • Zitat von papahippie

    Der letzte Absatz des Interviews hinterläßt mich einigermaßen ratlos:



    Was soll denn solcher offensichlicher Unfug?


    Wahrscheinlich will er damit auf die Tradition und die frühere gute Jugendarbeit des Clubs anspielen.....trotzdem ist das eine klassische Worthülse ohne wirklichen Inhalt.
    Wie eigentlich das ganze Interview.


  • Wo bitte hat Köllner so argumentiert, wie der wenzel aus Bamberg ausführt?
    Er will die Kleinen aus dem Umfeld von Nürnberg zum Club holen, statt daß er sie anderen Vereinen überläßt. Er will also das machen, was du forderst: die Kleinen nicht aus ihrem Umfeld reißen.
    Wie kommst du darauf, daß sie dann beim 1.FCN über den Platz gescheucht werden sollen anstatt Spielfreude zu entwickeln?
    Im Gegenteil. Köllner argumentiert doch gerade in die Richtung Spaß am Fußball. Er verweist darauf, daß Niederlagen für Kinder (wenn sie provoziert werden, weil sie dem Gegner körperlich unterlegen sind) ebenfalls demotivierend sein können. Und genau das ist bei uns anscheinend passiert. Man hat Jugendliche in der höheren Jaahrgangsstufe mitspielen lassen, obwohl sie körperlich noch nicht so weit waren. Und damit natürlich die Niederlagen provoziert.


    Er möchte, daß sie gewinnen wollen. Das ist doch nicht gleichzusetzen mit "Siegen um jeden Preis". Sondern wie Weiler (und auch Verbeek) argumentiert: auf sportlich faire Art und Weise, mit Köpfchen und Können und mit dem Mut, Fehler zu machen. Genau das fördert doch die Spielfreude. Meinst du wirklich mit der Vorgabe ist "du sollst nicht verlieren", ist mehr Spaß dabei?


    Und sorry, es fallen immer wieder Kinder durchs Sieb. Ist das weniger demotivierend, wenn das beim Fußballverein in Katzwang ist ode rin Schwabach als beim 1.FCN? Das macht doch überhaupt keinen Unterschied.


    und nochmal: die Ellbogenmentalität geht oft von den Eltern aus. verfolg mal die Spiele von Kleinen, wie sich da manche Eltern aufführen. Da kann ein Verein vielleicht sogar positiv wirken.

    Einmal editiert, zuletzt von emilou ()

  • Zitat von Hamburger Clubfan

    Wahrscheinlich will er damit auf die Tradition und die frühere gute Jugendarbeit des Clubs anspielen.....trotzdem ist das eine klassische Worthülse ohne wirklichen Inhalt.
    Wie eigentlich das ganze Interview.


    Erstens,d as hast du sehr richtig verstanden. Man will bei unserem Verein wieder in der Region präsent sein. Nicht die Kleinen nach Fürth, Bamberg oder sonstwohin gehen lassen.


    Zweitens: Was muß jemand sagen, der aus deiner Sicht inhaltlich was sagt in einem Interview?

  • Edit by Mod Zitat gefixed. Es gibt eine Anleitung wie man richtig zitiert


    https://glubbforum.de/viewtopic.php?f=37&t=9056




    Es gibt leider zu viele, die ihre Kids so schnell wie möglich in einem Buli-Trikot auflaufen sehen wollen. Ich haltte solche Events für Kids unter U10 für Show und Zirkus (PR). Wie Zirkusaffen werden diese Kinder in Buli-Trikots zur Hauptatraktion. Tobende Eltern und Verwandte platzen vor Stolz in den Hallen und am Felde, ohne zu erkennen, wozu eigentlich diese Events in Wirklichkeit dienen.


    Vollkommen richtig, raus von Kleinfeldteams aus NLZ. Aber auch die Einführung des Kompaktfeldes für D-Jugend war auch lebhaft und kontrovers. Spaltete und spaltet noch heute die Fußballerseele.Noch heute erkennen viele nicht den Sinn des Kompaktfeldes.Wenige Fussballer unterhalb der U17 können weder läuferisch, gewschweige mit Spielgerät das Großfeld abdecken bzw. bespielen. Da kannste noch so intensiv und bühnenreif Fußballschach zerebrieren mit Verlagerung usw., mangels Muskulatur und der vorhandenen aber auf Großfeld notwendigen Physis stehen zu viele Kids passiv oder teilpassiv herum während eines Spiels. Viel intensiver und förderlicher für die Technik und der absoluten Ballbeherrschung sowie zur Steigerung der Handlungsschnelligkeit wäre es auch für die U15 nicht ungeeignet, nach der Gewöhnungsphase in der U13, nun in der U14 und U15 auf diesem Kompaktfeld (vielleicht minimal vergrößert als Kompromiss) weiterzuspielen und ja, endlich mal ankommende Bälle und gelungene Seitenwechsel einzuüben. Aber vielleicht bin ich da einfach zu verbissen, den Jungs mehr Ballfertigkeiten beibringen zu wollen als Kondition und Rasenschach. Rasenschach +Power kannste ab der U17 beginnen. Bis dahin, sollte das Spielgerät auf der Agenda stehen und nichts weiter.

  • @ emilou
    Den letzten Satz kann ich unterstreichen.....die Ellenbogenmentalität geht häufig von den Eltern aus. Das stimmt.
    Nur färbt sie leider häufig auf die Kleinen ab.
    Egal......ich will jetzt nicht groß auf deinen post eingehen, halte es jedoch für wenig sinnvoll, 8 - 9jährige, bei denen überhaupt noch keine spätere Entwicklung erkennbar sein kann, zu einem Großverein zu bringen....egal ob sie Katzwang, Bamberg oder wo immer herkommen.
    Ich würde meinem Enkel anraten, im diesem jungen Alter im vertrauten Umfeld zu bleiben.....zeigt sich 4 - 5 Jahre später immer noch eine aussergewöhnliche Begabung, die durch Auswahlspiele manifestiert wird, kann er immer noch wechseln.

  • Zitat von Hamburger Clubfan

    @ emilou
    Den letzten Satz kann ich unterstreichen.....die Ellenbogenmentalität geht häufig von den Eltern aus. Das stimmt.
    Nur färbt sie leider häufig auf die Kleinen ab.
    Egal......ich will jetzt nicht groß auf deinen post eingehen, halte es jedoch für wenig sinnvoll, 8 - 9jährige, bei denen überhaupt noch keine spätere Entwicklung erkennbar sein kann, zu einem Großverein zu bringen....egal ob sie Katzwang, Bamberg oder wo immer herkommen.
    Ich würde meinem Enkel anraten, im diesem jungen Alter im vertrauten Umfeld zu bleiben.....zeigt sich 4 - 5 Jahre später immer noch eine aussergewöhnliche Begabung, die durch Auswahlspiele manifestiert wird, kann er immer noch wechseln.


    Wenn dein Enkel nun in der Nähe von st.Pauli lebt, dort regelmäßig zu Fußballspielen mitgeht, ist es doch nachvollziehbar, wenn er dort spielen möchte. Da soll er dann lieber zu einem kleinen Verein nebendran? Kapier ich nicht. Ist ja nicht so, daß die Kinder in der Regel um die Ecke ihren Fußballverein haben. Sie werden zu allen möglichen Aktivitäten von ihren Eltern gefahren. Das kann man natürlich beklagen. Aber wenn ich mir hier die Nürnberger Altstadt anschau: ich hätte keine Idee, wo Kinder sich da zum Spielen treffen können. Alles Straßen, Parkplätze und nicht bespielbare Plätze, weil sie für Events oder sonstwas genutzt werden.
    Ja , ich bedauer das auch. Ich fand es schön in meiner Kindheit, daß man so richtige Nachbarschaft leben konnte. Aber die Realität ist heute leider in vielen Stadtteilen eine andere. Und auch auf dem Dorf ist es nicht unbedingt so, daß es viele Kinder gibt, die miteinander spielen könnten.


    Und diese Eltern, die der Wenzel aus Bamberg beklagt, die ihre Kinder zu Höchstleistungen und ggfs. auch Foulen antreiben, um zu gewinnen: die gibt es in den kleinen Vereinen genauso wie in größeren. Das ist wie gesagt eine Mentalitätsfrage. Und wenn der 1.FCN seine Grundsätze ernst nimmt, dann werden die Vereinsverantwortlichen vielleicht sogar auf die Eltern einwirken, das bleiben zu lassen. Nur weil es dort Profifußball gibt, muß das ja nicht zwangsläufig gefördert werden, wenn Eltern sich fehlverhalten und ihre Kinder ihrem Ehrgeiz zu opfern bereit sind.



  • Ellenbogenmentalität (nicht gemeint die unfairen Eltern, anderes Thema) ist der Nährboden eines NLZ zur Produktion von Leistungssportlern, daher ungeeignet für Kleinfeldfussballer. Also ehrlich emilou, dass ist doch nonsens. Grundsätzlich wollen alle, die schon mal selber Fussball gespielt haben, gewinnen. Also ich kenne niemanden der aufgelaufen ist und zu erst das Wetter, dann die sauberen Trikots und abschließend von einer Niederlage geträumt hat. Nein, wir wollten immer und zu jeder Alterstufe gewinnen. Weiler und Verbeek argumentieren im Lizenzspielerbereich und nicht im Jugendfussball. Der Vergleich hinkt. Was im Lizenzspielerbereich richtig ist, kann im Kleinfeldbereich nicht kopiert werden. Kritisch auch in der Aufbauphase. Wenn man weg will von Ergbnisorientierung und Ligadenken, dann kann der Weg nur sein, Ende mit dem Auf- und Abstiegsmodus und von Eliteligen. Das ich nicht so quer liege, zeigen Diskussionen in Arbeitskreisen des DFB und BFV, Leute, die wirklich das eigentliche Ausbildungsziel endlich entdecken und nicht die fragwürdige Bedeutung von Auf- und Abstiegen in bedutungslosen Eliteligen übergewichten.


    Fakt ist, dass Kleinfeldfussballer andere Ziele verfolgen sollten als die Idee eines NLZ zu leben. Jawohl, das NLZ züchtet Leistungssportler und jawohl, obwohl Fußball ein Mannschaftssport ist, ist dein Nächster stets ein Konkurrent und damit förderst du zwangsläufig den Egosimus und Individualismus. Geht ja nicht anders in der Eilitenförderung. Ht aber mit unfairness nichts zu tun. Im Gegenteil, es läuft alles fair ab. Trotzdem kann das nicht im Mittelpunkt von Kindern unter 10 Jahren sein. Das Kind in diesem Alter braucht andere Grundlagen als die eines NLZ. "Sorry, es fallen immer Kinder durch den Sieb".....Hä????? Sind Sie Mutter? Welches Kind unter 10 muss durch einen Sieb fallen? Welchen Lerneffekt hat dieses Raster??? Der Mathelehrer siebt dann die Kinder aus in der Grundschule die nicht rechnen können? Der Deutschlehrer die Kinder mit Rechtschreibschwäche??? Ich denke, dieser Satz ist ihnen mal so entglitten. Kein Kind unter 10 gehört durch den Sieb oder durch einen Raster. Wo leben wir?


    Wieso kann ein Kind in Bamberg, Würzburg, Coburg, Cham oder in Nürnberg nicht sich in aller Ruhe heimatnah entwickeln? Wo auch in meiner Auflistung lauter NLZ sich befinden?


    PS: Ein Kompaktfeld wurde vor 2-3 Jahren in der U13 eingeführt als Übergang von Kleinfeld auf das Großfeld.

  • Ja natürlich siebt der Lehrer die Schüler aus, die nicht rechnen können. Schon mal was von Noten gehört? Von Sitzenbleiben, von auf eine andere Schulart wechseln, weil man das Gymnasium nicht schafft, oder eben nicht aufs Gymnasium dürfen? Das wird doch nicht erst entschieden, wenn sie wechseln. Das fängt schon in der 3. Klasse an. Selbst mit Nachhilfe. Nicht daß ich das toll finde. Aber ihre heile Welt gibt es für die Kinder in unserem Schulsystem schon lange nicht mehr. Und die Ellenbogenmentalität ist Gesellschaftsform. Leider.
    Und sorry. Es ist doch vollkommen egal in welchem Verein die Kinder spielen. Es kommt darauf an, welche Werte sie von Eltern, Lehrern und eben auch Trainern vermittelt bekommen.
    Und wenn Eltern ein begabtes Kind haben, dann möchten sie die bestmögliche Förderung. Das ist beim Geige spielen nicht anders als beim Fußball.
    Man kann das beklagen. Aber es wird nicht anders, nur weil der 1.FCN darauf verzichtet, die Kiddies aufzunehmen.



    Abgesehen davon ist es doch gerade das Ziel des NLZ, so wie ich Köllner verstanden habe, durch engere Zusammenarbeit mit Partnervereinen den Kindern auch heimatnah die Möglichkeit zu geben, dort die ersten Schritte zum Fußballer zu machen. Es soll sich ja eben nicht darauf beschränkt werden, die "Besten" zum Club zu holen und die anderen durchs Raster fallen zu lassne.
    OT :Wieso mein Beitrag auf die Ausführungen von Wenzel jetzt vor seinem steht, muß ich nicht verstehen oder?

  • ELLENBOGENMENATALITÄT IST DAS NATÜRLICHE FUNDAMENT EINES NLZ


    Ellenbogenmentalität (nicht gemeint die unfairen Eltern, anderes Thema) ist der Nährboden eines NLZ zur Produktion von Leistungssportlern, daher ungeeignet für Kleinfeldfussballer. "emilou", grundsätzlich wollen alle, die schon mal selber Fussball gespielt haben, gewinnen, auch der Nachwuchs. Also ich kenne niemanden der aufgelaufen ist und zu erst das Wetter, dann die sauberen Trikots und abschließend von einer Niederlage geträumt hat. Nein, wir wollten immer und zu jeder Alterstufe gewinnen. Weiler und Verbeek argumentieren im Lizenzspielerbereich und nicht im Jugendfussball. Der Vergleich hinkt. Was im Lizenzspielerbereich richtig ist, kann im Kleinfeldbereich nicht kopiert werden. Kritisch auch in der Aufbauphase. Wenn man weg will von Ergbnisorientierung und Ligadenken, dann kann der Weg nur sein, Ende mit dem Auf- und Abstiegsmodus und von Eliteligen. Das ich nicht so quer liege, zeigen Diskussionen in Arbeitskreisen des DFB und BFV, Leute, die wirklich das eigentliche Ausbildungsziel endlich entdecken und nicht die fragwürdige Bedeutung von Auf- und Abstiegen in bedutungslosen Eliteligen übergewichten.


    Fakt ist, dass Kleinfeldfussballer andere Ziele verfolgen sollten als die Idee eines NLZ zu leben. Jawohl, das NLZ züchtet Leistungssportler und jawohl, obwohl Fußball ein Mannschaftssport ist, ist dein Nächster stets ein Konkurrent und damit förderst du zwangsläufig den Egosimus und Individualismus. Geht ja nicht anders in der Eilitenförderung. Ht aber mit unfairness nichts zu tun. Im Gegenteil, es läuft alles fair ab. Trotzdem kann das nicht im Mittelpunkt von Kindern unter 10 Jahren sein. Das Kind in diesem Alter braucht andere Grundlagen als die eines NLZ. "Sorry, es fallen immer Kinder durch den Sieb".....Hä????? Sind Sie Mutter? Welches Kind unter 10 muss durch einen Sieb fallen? Welchen Lerneffekt hat dieses Raster??? Der Mathelehrer siebt dann die Kinder aus in der Grundschule die nicht rechnen können? Der Deutschlehrer die Kinder mit Rechtschreibschwäche??? Ich denke, dieser Satz ist ihnen mal so entglitten. Kein Kind unter 10 gehört durch den Sieb oder durch einen Raster. Wo leben wir?


    Wieso kann ein Kind in Bamberg, Würzburg, Coburg, Cham oder in Nürnberg nicht sich in aller Ruhe heimatnah entwickeln? Wo auch in meiner Auflistung lauter NLZ sich befinden?


    PS: Ein Kompaktfeld wurde vor 2-3 Jahren in der U13 eingeführt als Übergang von Kleinfeld auf das Großfeld.

  • ich kann der argumentation wenzels schon ein stück weit folgen.
    ich engagiere mich in einem kleinen fußballverein auf dem land außerhalb frankens. für franken kann ich nicht sprechen, wie es da zugeht.
    ich mache die erfahrung, dass ländliche vereine haufenweise JFG´s bilden, manchmal aus mangel an spielern, oft aber aus ehrgeiz der eltern und trainer, um an mehr gute spieler ran zu kommen, oft, um als konkurrenz attraktiv zu sein gegen mittelzentren vereine, die natürlich auch schon früh scouten, um sich interessante kinder zu sichern. es geht darum, dass die besten sich mit den besten messen sollen und durch bestmögliches training noch besser werden; auch außerhalb von NLZ´s.
    in der folge läuft das dann folgendermaßen: die fittesten und je am besten passendsten (das sind oft auch geschichten der körperlichen entwicklung) haben ihren platz. bei den anderen ist es dann entweder so, dass sie nicht dran kommen und warten müssen bis jemand ausfällt. oder es werden in einigen JFG´s 2. und 3. mannschaften gebildet, damit zumindest mehr spieler zum einsatz kommen können. nach meiner erfahrung ist dies aber auch nicht in jedem fall besonders motivierend.
    lange rede kurzer sinn: auch der kinderfußball auf dem land und bei kleinen vereinen ist nicht frei von wettbewerbs- und leistungsgedanken. auch da sind die besten spieler die geeignetsten und die interessantesten. die anderen müssen zusehen, dass sie überhaupt zum spielen kommen bzw. sich mit 2. und 3. mannschaften abfinden.
    argumentiert man gegen die JFG´s an, bekommt man nicht überall zustimmung. argumentiert man gegen das frühe abwerben durch mittelzentrenvereine an, bekommt man ebenso nicht überall zustimmung. im vordergrund steht ab der f- jugend allzumeist der leistungsgedanke, auch außerhalb der NLZ´s.

  • Vieles was du schreibst, Bamberger, kann ich unterstreichen.


    Viele junge Begabte fallen Jahr für Jahr für Jahr durch's Raster und werden von den BL-Vereinen aussortiert. ( Und das passiert dort erheblich brutaler als in Katzwang, vermute ich mal. )
    Ein kleines Beispiel, daß zwar nicht unbedingt das Beispiel der Allerkleinsten bestrifft, aber trotzdem.
    Unser Nachbarsjunge spielte in der B und A-Jugend des HSV......im Endeffekt hat es jedoch nur Choupo-Moteng aus seiner Alterklasse in den Profibereich geschafft.
    Alle Anderen blieben auf der Strecke.
    Und das ist nicht nur beim HSV, sondern in jedem BL-Verein so.
    Das ist eine gnadenlose Auslese, in der viele junge Schicksale auf der Strecke bleiben.
    Egal.....so ist vermutlich das Geschäft und es wird sich nicht ändern, wenn man schon Minderjährige aus Afrika zu Profivereinen lockt.
    Trotzdem.......bei 8- 10jährigen muß das noch nicht so sein.
    Da haben auch andere Dinge erhöhte Priorität......zumal man in dem Alter die Begabung eines Jungen überhaupt noch nicht wirklich richtig einschätzen kann.
    Das kommt erst später.


    Und nein, emilou, mein Enkel lebt, Gott sei Dank, nicht auf St. Pauli :wink: .....sondern in Antwerpen...........aber auch da würde ich dagegen sein, wenn man ihn mit 8 Jahren ins 80 km entfernte Brüssel zu Anderlecht bringen würde.

  • Zitat von maecglubb

    ich kann der argumentation wenzels schon ein stück weit folgen.
    ich engagiere mich in einem kleinen fußballverein auf dem land außerhalb frankens. dafür kann ich nicht sprechen.
    ich mache die erfahrung, dass ländliche vereine haufenweise JFG´s bilden, manchmal aus mangel an spielern, oft aber aus ehrgeiz, um an mehr gute spieler ran zu kommen. in der folge s läuft das dann folgendermaßen: die fittesten und ja am besten passendsten (das sind oft auch geschichten der körperlichen entwicklung) haben ihren platz. bei den anderen ist es dann entweder so, dass sie nicht dran kommen und warten müssen bis jemand ausfällt. oder es werden in einigen JFG´s 2. und 3. mannschaften gebildet, damit zumindest mehr spieler zum einsatz kommen können. nach meiner erfahrung ist dies aber auch nicht in jedem fall besonders motivierend.
    lange rede kurzer sinn: auch der kinderfußball auf dem land und bei kleinen vereinen ist nicht frei von wettbewerbs- und leistungsgedanken. auch da sind die besten spieler die geeignetsten und die interessantesten. die anderen müssen zusehen, dass sie überhaupt zum spielen kommen bzw. sich mit 2. und 3. mannschaften abfinden.


    Wobei du mit dieser Erfahrung aber meine These untermauerst: es ist nicht entscheidend, wie groß der Verein ist, sondern welche Philosophie dort vorherrscht.
    Und ich hab bisher bei Köllner noch nichts gelesen, das vermuten läßt, was Wenzel behauptet, nämlich daß die Kiddies dann schon auf Ellenbogenmentalität getrimmt werden.
    Wenn es so wäre, wär es genauso schlimm für die Kinder, wenn das dort passiert, wie wenn das in einem Dorfverein passiert. Aber ich kann erkennen, worauf er diese Kritik gründet.


    Im Gegenteil, wenn ich lese, daß z.B. in der U21 ganz viele Trainer sich dann um den Feinschliff kümmern sollen, dann zeigt das doch eher, daß mehr Wert auf individuelle Förderung gelegt wird als auf durchs Raster fallen lassen.
    Zudem ist doch mit Sicherheit auch für das Image des FCN besser, wenn sie den Kleinen die Chance geben, dort zu trainieren. Und wenn das auf eine gute Art und Weise passiert (wovon ich erst einmal ausgehe, weil wir ja schließlich ein Leitbild haben :slightly_smiling_face: ) dann wär das ein weiteres Argument, mit dem der 1. FCN punkten könnte.

  • Zitat von Hamburger Clubfan

    Und nein, emilou, mein Enkel lebt, Gott sei Dank, nicht auf St. Pauli :wink: .....sondern in Antwerpen...........aber auch da würde ich dagegen sein, wenn man ihn mit 8 Jahren ins 80 km entfernte Brüssel zu Anderlecht bringen würde.


    Vielleicht mißinterpretier ich das, was Köllner sagt. Aber ich versteh ihn so, daß er den Kleinen aus dem Umfeld Nürnberg die Möglichkeit geben will beim 1. FCN zu trainieren. Und daß sich der 1.FCN ansonsten um Partnervereine (in der Metropolregion) bemüht, dort auch mit den Trainern zusammen arbeiten will, um Talente aus der Region bestmöglich zu fördern.


    Ich les da nicht raus, daß Köllner Kinder aus Würzburg holen will, um sie in der U8 zu trainieren. Daß manche Eltern auch davor nicht zurückschrecken würden, kann ich mir vorstellen. Aber ich bezweifel, daß das das Anliegen des Vereins ist.


    Köllner hat im übrigen ganz klar gesagt, daß er den Abstieg der U15 und U17 nicht gut findet, daß das aber jahrgangsspezifisch zu sehen ist. Und daß er dabei vor allem kritisiert, daß Spieler in den Jahrgängen spielen durften, die körperlich noch nicht soweit waren. Und daß Zietsch das befürwortet hat, weil er befürchtet hat, daß die Eltern ihre Kinder sonst aus dem verein nehmen.
    Und daß er in der Tatsache, daß sie die komplette Saison über kaum mal einen Sieg bejubeln durften, weil sie eben nicht mithalten konnten, für kontraproduktiv hält. Ich schließe daraus, er hätte eben den überehrgeizigen Eltern nicht die Möglichkeit gegeben, daß ihre Kinder andere, die vielleicht nicht so begabt, aber eben schon körperlich soweit sind, aus der Mannschaft drängen. Also ganz klar gegen die Ellenbogenmentalität argumentiert.


    Ich schließe aus dem nicht, daß er auch bei der U8 den größtmöglichen Erfolg erwartet.

  • emilou, in der Alterstufe U8 gibt es auf den Schulen noch keine Noten oder Gymnasium. Die ersten Noten kommen eben ab der 3. Klasse 2.Halbjahr ab 8 dann regelmäßig in Verschärfung bis zur 4. Klasse und darüber hinaus in der sog. Orientierungsstufe 5-6 Klasse für den zu frühen Übertritt auf das Gymnasium oder Mittelschule, Realschule.


    Und weil diese Kinder in der 2-3 Klasse noch zwischen Bewertungen von freundlich grinsenden Käfern hin zu immer mehr Noten hineinwachsen, braucht man in keinem NLZ spielen zusätzlich. Warum diese Belastung mit dem schönsten Hobby der Welt? Und ja, nicht der Club sollte darauf verzichten, sondern der BFV sollte es regeln und verbieten, Kindern der Grundschule einen längeren Anfahrtsweg zum heimatnahen Training von 25km oder 20 Minuten (jetzt nur mal so von mir) verbieten.


    Der Club sollte ein neues Ausbildungssystem schaffen, anstatt ständig nur über Personal zu entscheiden.


    Die U15 haben Spieler verlassen und Spieler gespielt bis jetzt, die sehr wohl talentiert waren oder sind aber körperlich unterlegen und mit den Strapazen nicht zu recht kamen oder kommen. Also ursächlich der unzumutbare Zustand dieser Eliteliga, die kein Mensch braucht. Aber wenn der Trainer nicht absteigen soll, dann muss er auf Spielermaterial zurückgreifen, die fehlende Begabung mit Physis ersetzen kann. Punkte statt Talentförderung. Klares ungewolltes Statement gegen die Bildung dieser Eliteligen unterhalb der U17.

  • Zitat von Wenzel_1-Bamberg

    emilou, in der Alterstufe U8 gibt es auf den Schulen noch keine Noten oder Gymnasium. Die ersten Noten kommen eben ab der 3. Klasse 2.Halbjahr ab 8 dann regelmäßig in Verschärfung bis zur 4. Klasse und darüber hinaus in der sog. Orientierungsstufe 5-6 Klasse für den zu frühen Übertritt auf das Gymnasium oder Mittelschule, Realschule.


    Und weil diese Kinder in der 2-3 Klasse noch zwischen Bewertungen von freundlich grinsenden Käfern hin zu immer mehr Noten hineinwachsen, braucht man in keinem NLZ spielen zusätzlich. Warum diese Belastung mit dem schönsten Hobby der Welt? Und ja, nicht der Club sollte darauf verzichten, sondern der BFV sollte es regeln und verbieten, Kindern der Grundschule einen längeren Anfahrtsweg zum heimatnahen Training von 25km oder 20 Minuten (jetzt nur mal so von mir) verbieten.


    Der Club sollte ein neues Ausbildungssystem schaffen, anstatt ständig nur über Personal zu entscheiden.


    Das kann ich jetzt nachvollziehen. Nur woraus schließt du, daß das beim 1.FCN so brachial gehandhabt werden wird in der U8? Ich kann das erstmal nicht erkennen. Sollte es so sein, daß die Kiddies dort auf Teufel komm raus gedrillt werden und in Tränen ausbrechen, wenn sie einmal verloren haben, weil sie lernen, daß das eine Schande ist, dann würde ich deine Kritik unterstützen.
    Nochmal: es sind die Eltern, die den Kindern die Freude an ihrem schönsten Hobby nehmen. Egal in welchem Verein sie sie dann spielen lassen. Es ist für mich nicht erkennbar, daß das das Anliegen unseres Vereins ist.


    und mein Eindruck ist, daß der Verein an einem neuen Ausbildungssystem arbeitet. Daß dafür nicht alle, die bisher im Verein gearbeitet haben, passen, ist doch wohl logisch. Wenn man andere Ausbildungsinhalte und andere Formen der Ausbildung will, muß man halt auch das Personal dahingehend sichten und sich ggfs. trennen. So wie man es bei den Profis auch durchgezogen hat, daß man die, die nicht zum SPielsystem von Weiler gepasst haben, aber Trainingskapazitäten gebunden haben, im Winter weiter vermittelt hat.

  • Zitat von Wenzel_1-Bamberg


    Die U15 haben Spieler verlassen und Spieler gespielt bis jetzt, die sehr wohl talentiert waren oder sind aber körperlich unterlegen und mit den Strapazen nicht zu recht kamen oder kommen. Also ursächlich der unzumutbare Zustand dieser Eliteliga, die kein Mensch braucht. Aber wenn der Trainer nicht absteigen soll, dann muss er auf Spielermaterial zurückgreifen, die fehlende Begabung mit Physis ersetzen kann. Punkte statt Talentförderung. Klares ungewolltes Statement gegen die Bildung dieser Eliteligen unterhalb der U17.


    woher weißt du das?

  • Was du als Argument bringst bzgl. U15:
    Es sollte Ziel sein, Spieler für Mannschaften zu haben, die mithalten können. Ich kann nicht erkennen, weshalb Spieler in der U15 und U17 spielen müssen, die körperlich noch nicht so weit sind. Die können ja im Jahrgang drunter auch noch mitspielen. Ihre Begabung wäre dort vielleicht besser gefördert worden. Und ich geh mal davon aus, daß dafür andere weichen mußten, die vielleicht auch gern weiter eine Chance gehabt hätten.

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