geschickt - so kommt der Riesenverlust gar nicht erst zur Sprache
Und - man kann ja seinen Vorstand ablehnen - aber was da menschlich abging, sowas habe ich zum Glück bei uns noch nie erlebt
(Vergleichbar nur mit der JHV bei der SGE in den frühen 89gern, wo einer dem Vorstand auf der Bühne eine gewatscht hat)
Er kam mit 57 Prozent der Stimmen ins Amt, ohne Gegenkandidaten und hat wohl insgesamt wenig versucht, seine Kritiker ins Boot zu holen. Diskreditiert war er wohl anfangs wegen seiner Stuttgart21-Vergangenheit. Seine zweifelhaften Quattrix Verbindungen, haben das tiefe Misstrauen verstärkt. Denn es ist anscheinend in der Szene unstreitig, dass seine Familie z.B. am Stuttgarter Abstieg durch den Aufstieg von Union ordentlich verdient hat.
Aus Stuttgarter Kreisen ist auch zu hören, dass er gestern eine Aussage getätigt hat, die ihn sowieso heute den Hals gekostet hätte (sinngemäß: Es sei eine DFL Auflage gewesen, die Fans nicht weiter als geschehen über seine Beteiligung an der Firma Quattrix zu informieren). Ebenso soll er immer wieder durch Lügen und Halbwahrheiten in der Öffentlichkeit aufgefallen sein. Das Verbrennen von Geld, Personal und der sportliche Abstieg haben das alles sicher weiter verstärkt.
Ich weiß nicht was du mit „was da menschlich abging“ genau meinst: Von Fanseite wurde eine Dietrich-raus Kampagne gefahren (u.a. Mit Plakaten auf allen Anfahrtswegen zum Stadion, sowie Plakaten (mit einem Stempel „Spalter“) und Blogs im Vorfeld). Von Vereinsseite gab es über die Facebookseite eines getarnten Beraters einen heftigen Artikel gegen die Kritiker, die dann sofort von den offiziellen VFB-Seiten aufgegriffen wurde. Darin wurden den Fans Mordaufrufe unterstellt (der drei Jahre alte Stempel „Spalter“ wurde als Fadenkreuz interpretiert), der Verein stellte deswegen auch Strafanzeige. Ferne hat ein Vorstand von Daimler Benz (Anteilseigner vom VFB und als dessen Vertreter im VFB Gremium) im Intranet der Firma bei ausgeschalteter Kommentarfunktion die Mitarbeiter aufgerufen, Dietrich zu stützen, was die Gegner wiederum als Eingriff des Investors interpretiert haben.
Die Veranstaltung gestern soll am Anfang relativ ruhig gestartet sein. Auffällig war, das Hitzelsberger bei der Rede von Dietrich und auch vom Vize das Podium verlassen hatte und auch später nicht zur Unterstützung von Dietrich gesprochen hat. Nach den ersten Reden von Unterstützern und Gegner war die Lage nach Stuttgarter Aussagen noch indifferent. Erst als Rainer Adrion, Ex-Spieler und lange im NLZ tätig, etliche kritische Fragen - vor allem zur fehlenden Kompetenz im Präsidium stellte - kippte die Stimmung in der Breite.
Das Versagen des extra aufgebauten WLANs (und die Nichtnutzung des Stadion Wifi), ließen zeitweise sogar dem Verdacht des bewussten Scheiterns der Veranstaltung hochkommen. Zumal es unverständlich ist, dass bei der damaligen Abstimmung zur Ausgliederung Stimmzettel zur Sicherheit bereitlagen und gestern eben nicht. Da die Veranstaltung im Stadion stattfand hätte man auch den sog. Hammelsprung machen können.
Stattdessen wurde der Spielertunnel zur Bühne ausgefahren, Security marschierte auf und dann wurde die Veranstaltung abgebrochen.
Ich hatte gestern und auch heute verschiedene Kontakte nach Stuttgart: Alles sind froh, dass er weg ist und auch die Rücktrittserklärung passt ins Bild. Seine eigene Verantwortung findet nicht statt und die Aussage mit der Warnung vor Leuten, die sich am Verein bereichern wollen, habt für Schmunzeln gesorgt.
Insgesamt ist der VFB auf der Führungsebene und als Verein tiefgespalten und es wird sich zeigen, ob dies auch sportliche Auswirkungen hat. Zugetraut den Verein zu befrieden wird Hitzelsberger und auch weitere Namen von ehemaligen Spielern fallen schon. Die nächste Versammlung kann frühestens erst Ende September stattfinden - gut für uns.
Mir wäre noch wohler, wenn Schäfer erst mal nicht dort anfangen würde, denn ich könnte mir vorstellen, dass er sehr schnell versuchen wird, seine rechte Hand RP zu sich zu locken.
Wie gut, dass wir nie eine Führung hatten, die sich selbst bereichert hat, die Öffentlichkeit belogen hat ... oh wait . Schadenfreude ist also nicht angebracht.
Es gibt aber eine wichtige Erkenntnis: Eine große Teilnahme an der JHV ist wichtig, um zu verhindern, dass handelnde Personen einen Verein spalten können und überhaupt die bestmöglichen im Sinne des Vereins in die Gremien gewählt werden (und das sind nicht automatisch der Oberbürgermeister oder bisherige AR-Mitglieder).