Beiträge von Iago78

    Das ist der Club, wie ich ihn sehen will.

    Mutig, ambitioniert, spielfreudig.

    Und da fällt es mir auch unheimlich leicht, die Kröte zu schlucken, lass uns eben die Zwei Tore Führung nicht gereicht hat, weil wir uns hinten manchmal doch etwas tapsig angestellt haben.

    Aber sei’s drum, Berlin hat vorne richtig Qualität und bis auf die Tore eigentlich nicht wirklich viel Auftritt gehabt.

    Waren eben sehr effektiv.


    Ein bisschen wehmütig bin ich, weil ich das Gefühl habe wir hätten das Spiel gestern gewonnen, wenn wir zwischendurch unseren spielerischen Ansatz nicht verlassen hätten, dann wären wir nämlich vermutlich in unserer Entwicklung weiter.


    Aber trotzdem, so kann es weitergehen!

    Bin gespannt, ob 40 Punkte für den direkten Klassenerhalt reichen. Eine Niederlage heute Abend und Siege von K-Town bzw Braunschweig und wir sind wieder im Abstiegskampf.

    Sieg Lautern erledigt sich gerade 😁.


    Und selbst wenn:

    Abstiegskampf ist doch irgendwie ein relativer Begriff, theoretisch kannst du jede Mannschaft nennen, bis sie 40 Punkte hat.


    Letztes Jahr nach dem 27. Spieltag hatten wir drei Punkte auf Rang 16 und fünf auf Rang 17.

    Ich glaube das es nach unten nochmal richtig eng werden kann. Wir brauchen unbedingt zeitnah 1-2 Siege, damit komplett Ruhe einkehrt.

    Mit 37 Punkten gehst heuer runter.


    Das trifft uns aber nicht mehr, den nötigen Rest holen wir auf jeden Fall noch.

    Meine Grundhaltung ist mittlerweile ziemlich stabil bei „es dürfte schon ein bisschen mehr sein“ angekommen.

    Sprich, ich bin zwar nicht maßlos, aber doch leise enttäuscht über die Stagnation der letzten Jahre, weil mehr ist es genau genommen nicht.


    Ich habe dabei einfach das Problem, dass ich mir kein wirklich objektives Urteil erlauben kann, weil ich unsere Rahmenbedingungen nicht genau kenne.

    Ich weiß, dass sie schlecht waren, spätestens seit der maßlosen Geldverbrennerei 19/20.

    und mein Eindruck seitdem ist, dass in diesen Rahmen von beiden Vorständen zwar solide, nicht schlecht, aber auch nicht überragend gearbeitet wird.

    Fakt ist, dass wir noch jüngstes tricksen mussten, um eine Strafzahlung zu entgehen und die Lizenz nur mit Bedingungen und Auflagen bekommen haben. Und die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass wir deswegen im Sommer und im Winter Spielerverkäufe tätigen mussten.

    Wie gesagt, das sind die Infos, die ich aus der Öffentlichkeit habe und mir zusammengereimt habe und diese sind sicher bruchstückhaft.

    Aber davon ausgehend, fällt es mir ziemlich schwer, von wirklich guten Rahmenbedingungen auszugehen.


    Insofern passen Kopf und Bauch bei mir da gerade nicht wirklich zusammen, die ein Ordnung. Unsere sportliche Entwicklung fällt mir unheimlich schwer.

    Kurz zusammegefasst: Kontinuität und substantielles Arbeiten sind essentiell.

    Kontinuität geht aber halt bei Freiburg, Heidenheim, Darmstadt, Augsburg und co besser wie in Nürnberg, Hannover, Hamburg, Berlin und Schalke

    Geht aber auch lustigerweise in Mönchengladbach und in jüngerer Zeit sogar in Frankfurt.


    Kontinuität als Selbstzweck ist Schmarrn, es geht um diesen ekligen, aber leider treffenden Begriff kontinuierlicher Verbesserungsprozess a.k.a. KVP.

    Naja, Heidenheim hat wie viele Jahre gebraucht um dahin zu kommen, wo sie jetzt sind?

    Und wie viele Vereine haben einen ähnlichen Ansatz verfolgt, sind damit aber gescheitert?

    Nicht zu vergessen, dass in Heidenheim die finanziellen Voraussetzungen nicht die schlechtesten sind.


    Was man bei denen schon letztes Jahr, aber insbesondere diese Saison sieht ist, dass die einfach eine Mannschaft aus Spielern zusammen haben, die in Heidenheim ihren Traum leben.

    Wie du sagst, von den Einzelnen hätte keiner gedacht, dass sie es in der ersten Liga packen könnten und außerhalb von Heidenheim könnten sie das wahrscheinlich auch nicht.

    Entsprechend zerreißen sie sich auf dem Platz, halt für einander und sind als Team stärker als die Summe der Einzelspieler.

    Das konnte aber nur funktionieren, weil sie im Lauf der Jahre kontinuierlich Qualität in der Mannschaft gehalten und aufgebaut haben, die sie im Vergleich der zweiten Liga immer stärker hat werden lassen.

    Weil, wenn du einen Haufen Spieler hast, die sich zwar zerreißen, aber wo es mit der zweiten Liga schon grenzwertig wird, dann führt das auch zu nichts.


    Heidenheim ist momentan aber für mich trotzdem ein gewisses Vorbild, wie es gehen könnte.

    Wir müssen halt die für die Liga guten Leute wie Horn, Flick, Gyamerah, Castrop unbedingt versuchen längerfristig zu halten, sofern das irgendwie möglich ist.

    Bei Neuzugängen wird es immer welche geben, die funktionieren und welche, die nicht funktionieren, das ist bei jeder Mannschaft so.

    Aber tendenziell wirst Du dann, wenn du die Qualität im Kader halten kannst, im Lauf der Zeit einfach stärker.

    Und ich hoffe da schon ein bisschen auf den Sommer, lass uns mit unserem dann doch ordentlichen Budget zwei gute Leute finden, dann haben wir mit den vier genannten und Jeltsch schon ein Gerüst von sieben auf dem Platz, die für die zweite Liga eine gute Nummer sind.

    Dann können wir mal ernsthaft über die obere Tabellenhälfte reden, im Idealfall wirklich über das berühmte obere Drittel.


    Aber da ist viel Zukunftsmusik dabei, Castrop und Jeltsch beispielsweise müd müssen erst mal gehalten werden, der Verletzungsteufel darf nicht übermäßig zuschlagen und wir müssen die entsprechenden Verstärkungen auf dem Transfermarkt finden.

    Würde ich so mitgehen, nur weiß ich wirklich nicht, ob unsere Rahmenbedingungen wirklich so ordentlich sind.

    Es sei denn natürlich, das strukturelle Defizit ist mittlerweile keins mehr bzw. In den letzten Jahren so deutlich abgebaut, dass es eigentlich nicht mehr ins Gewicht fällt.

    Des is halt die Quetschn.


    Ich meine okay, wir leben noch.

    Sogar in der zweiten Liga und ich gehe mal davon aus, auch in der kommenden Saison mit einem Kader, der das weiterhin ohne weiteres ermöglicht.

    Vielleicht ist es keine Selbstverständlichkeit bei unserer finanziellen Ausgangslage, dazu noch bei den Einbußen durch Corona.


    die Transferbilanz vom Fundamentalanalysten ist zwar nicht alles, bringt aber vielleicht schon in Teilen eine grobe Idee über Heckings Wirken seit jetzt fast vier Jahren hier.

    Geld verbrannt wie etliche seine Vorgänger hat er nicht, aber ein übermäßig glückliches Händchen hatte er auch nicht.


    Im Endeeffekt hat Hecking halt Hecking Sachen gemacht, er hat einigermaßen solide das rausgeholt, was aufgrund der Möglichkeiten zu erwarten war, nicht weniger, aber auch nicht mehr.

    In der Summe wohl Stagnation, wobei ich nicht weiß, ob diese Stagnation nicht als positiv zu werten ist.


    Trotzdem bin ich da eher bei der Fleischereifachverkäuferin.

    Okay, ich hab’s jetzt interessehalber noch mal rausgekramt.

    Schäffler kam am 14. August, Köpke am 30. August.

    Also drei beziehungsweise fünf Wochen nach dem Amtsantritt von Hecking, ich würde das schon als seine Transfers verbuchen.

    Danke für die Auflistung, liest sich insgesamt eigentlich ganz gut.


    Aber hast du bei den Käufen nicht Schäffler und Köpke vergessen?

    Ich erhoffe mir für die kommende Saison zwei weitere Spieler vom Kaliber Horn, Flick, Gyamerah.

    Das sind für die Liga überdurchschnittliche Leute, die verlässliche Qualität in den Kader bringen, sowas wird uns entsprechend auch voranbringen.

    Einem Talent wie aktuell Jeltsch gelingt es beispielsweise an der Seite von Horn, sich schnell in der zweiten Liga zu etablieren.

    Auch beispielsweise einem Jander könnte das in der kommenden Saison helfen.


    Da wir es ja in den letzten Jahren trotz schlechterer finanzieller Rahmenbedingungen auch geschafft haben, diese Leute zu verpflichten, sollte uns das auch im Sommer möglich sein.

    Insofern kann man solche Kaliber auch durchaus einfordern.

    Einen davon bitte auf der acht, den anderen entweder links hinten oder offensiv auf dem Flügel.

    Dann wird das ganze Gerüst der Mannschaft stärker.