Alles anzeigenNa endlich geschafft. Jetzt können sich unsere Moralisch überlegenen Mitmenschen ja entspannt zurücklehnen und den Sonntag genießen.
Was haben wir gelernt?
In dubio pro reo zählt gar nichts mehr.......warum?
Zweifelsfrei bewiesen war:
1. Smileys über nen saublöden Witz gemacht
2. Nicht die Eier gehabt um sich gegen seine Rasistisch motivierten Vorgesetzten zu stellen.
Angenommen aber nicht belegt (wurde hier aber als Fakt dargestellt):
1. Er hat aktiv gegen Minderheiten gehetzt
2. Jugendliche mit falschem Namen benachteiligt
3. Ist Aktiver Rassist
- Den Zeitungen wird Blind geglaubt (und sogar teilweise Dinge raus gelesen die gar nicht wörtlich geschrieben sind.....aber die Informationen unseres Sportvorstandes werden angezweifelt)
Kein Verein in der Republik wird ihn mehr einstellen nach diesem Aufriss! Aber egal Hauptsache unsere Betroffenheidsbeauftragten fühlen sich gut, das ihnen gelungen ist was den Scholls verwehrt blieb......nämlich den nächsten Adolf zu verhindern......zwar komplett basierend auf Annahmen, aber Hey, nen Menschen zu verurteilen und
im Netz unmöglich zu machen aufgrund nicht einwandfrei bewiesenen Fakten.....das ist doch moralisch einwandfrei, oder?
Schließlich stehen wir ja auf der Seite der guten. In anderen bereichen des Internetz werden aufgrund der erdrückenden Beweislage sogar Morddrohungen ausgesprochen (Gott sei dank nicht hier......), gaaaaaanz großes Kino!
Und dann kommt auch noch Fadi mit seinem Kommentar.......sorry aber da kommt mir die Galle hoch.
Auf die Anmerkung das sich der Club in ganz Deutschland blamiert hat:
Im Rest der Republik interessiert der FCN keine Sau, bzw. wird 0,0 wahrgenommen.....also habt keine Angst.
Du haust hier so auf dermaßen auf Kacke, ausgehend von einem völlig falschem Grundverständnis, dass ich mich nach längerer Zeit zu einem Beitrag in diesem Idiotenforum, das es mittlerweile ist, hinreißen lasse.
"in dubio pro reo": Beweislastregel im Strafprozeß. Hier geht es um ein neues Anstellungsverhältnis bei einem Verein, der (regional) in der öffentlichen Aufmerksamkeit steht. Also Arbeitsrecht, sonst nix.
Jetzt geht's nicht darum, dass der gute Knauer beim 9-Mann-Betrieb Getränke-Müller mit dem Stapler das Leergut auf Paletten ablagert. Wenn der Inhaber der Meinung ist "mir wurscht, ob der Neger sagt oder Kanake oder Kameltreiber, der macht sei Ärberd hervorragend", wird's niemand interessieren. Und wenn doch, kauft der Kunde woanders.
Knauer wurde letzten August vom FC Bayern außerordentlich gekündigt, Grund: Die bekannten rassistischen Vorwürfe. Nicht abgemahnt wie andere, deren arbeitsrechtliches Fehlverhalten offenbar weniger schwerwiegend eingestuft wurde.
Gegen eine Kündigung kann man beim Arbeitsgericht vorgehen. Für eine außerordentliche (Verdachts?)Kündigung müssen diverse -strenge- Voraussetzungen vorliegen, sonst ist sie unwirksam und das Arbeitsverhältnis besteht fort, mit allen rechtlichen Konsequenzen für den Arbeitgeber. Hat Knauer, im Gegensatz zu seinem ebenfalls außerordentlich gekündigtem Trainerkollegen, nicht gemacht. Das führt dazu, dass die Kündigung wirksam ist.
Wenn Vorwürfe im Raum stehen, die Zweifel an der Eignung des Arbeitsnehmers für den zukünftigen Job begründen, räumt man die vor Abschluss des Arbeitsverhältnisses aus. So zumindest die Interessenlage des zukünftigen Arbeitgebers. Dr. Gerlinger vom FC Bayern wird dazu nichts weiter sagen, der hat auch gegenüber ehemaligen Arbeitnehmern die Verschwiegenheitspflicht zu wahren. Aber auch Knauer müsste ein Interesse daran haben, dass er im neuen Verein unbelastet mit Jugendlichen, auch mit Migrationshintergrund, arbeiten und sie ausbilden kann.
Wenn also eine rechtswirksame außerordentliche Kündigung wegen rassistischer Vorfälle im Dienst beim vorherigen Arbeitgeber vorliegt, besteht einiger Erklärungsbedarf für die neue Aufgabe als Jugendtrainer beim neuen Verein. Das muss natürlich auch der FCN wissen, wenn man sich dazu noch öffentlich auf die Fahnen schreibt, gegen Rassismus und Diskriminierung in der Gesellschaft einzutreten (Vereinssatzung, Leitbild, CSR etc.).
Hätte sich Knauer von seinem Fehlverhalten glaubhaft distanziert, es eingeräumt und sich dafür entschuldigt, wäre eine neue Aufgabe als Jugendtrainer möglich gewesen ("2. Chance"). Verbunden mit einer entsprechenden Erklärung des FCN, wie sie heute ja kam. Nur leider zu spät. Das hätte man bei seiner Vorstellung machen müssen. Man glaubte aber offenbar, da wird schon niemand drauf kommen, wenn man die Verpflichtung des neuen U17 Trainers in die Meldung mit Andi Wolf packt. Es wäre relativ bald raus gekommen. Dazu reicht eine einfache Google-Recherche, jetzt kam der böse Herr Keblawi zuvor.
Man kann natürlich jetzt die "Gutmenschen" für die Internethetzjagd verantwortlich machen, die sich erdreisten, die miserable Kommunikation des FCN zu beanstanden.
Von Morddrohungen gegenüber Knauer lese ich übrigens selbst in der heutigen FCN-Meldung nichts.
Knauer hat kein Berufsverbot, als Trainer zu arbeiten. Davon spricht man, wenn z.B. einem Anwalt die Zulassung entzogen wurde, einem Arzt die Approbation oder einem Gastwirt die Konzession. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass er einen neuen Verein findet, der sich dann nicht so deppert anstellt wie der Ruhmreiche.
Zum Schluss noch ein Tipp: Pass auf, dass du dir nicht wieder die Knochen brichst, wenn du das nächste mal new Sophie Scholls gegen Nazis verteidigst.
Danke war alles.