Ich finde es quatsch, jetzt hier Fürth als unbezwingbar oder übermächtig darzustellen, weil das waren sie auf keinen Fall. Fürth hatte die 5 Minuten nach dem 3:1, wo sie überzeugend aufgetreten sind und uns abschießen hätten müssen, aber ich glaub in der Phase wären wir auch gegen einen Kreisligisten geschwommen, diese aber nie entsteht, wenn wir nicht das Gegentor bekommen. Sonst wars eine schönere reifere Spielanlage ohne wirklich Zielführendem. Aber sie gewinnen das Spiel, weil sie cleverer waren. Wir können noch so viel über die eigenen Fehler reden, aber Fürth hat genauso viele gemacht. Wir sind zu dumm um Einladungen anzunehmen. Einerseits wieder zig Konter katastrophal verspielt und anderseits zu lieb. Ich bin kein Fan davon, aber ich finde man sollte aktuell jeden Vorteil für sich nutzen, solange es ein so instabiles Gebilde ist. Wir kriegen eigentlich vor der Chance von Hack einen 11er geschenkt, aber Cheffe versucht lieber weiterzuspielen. Natürlich habe ich Respekt davor, finde es auch bewundernswert und sollte auch überall so gehandhabt werden (wird es aber nicht und dann stellt sich die Frage, wieso nicht wir?) Aber es ist die Riesenchance 2:1 in Führung zu gehen und die Fürther vor ne riesen Denksportaufgabe zu stellen mit der das Spiel möglicherweise anders ausgegangen wäre. Ich muss dann hier auch wieder an das Spiel gegen St. Pauli denken, in dem Lohkemper kurz vorm Strafraum klar festgehalten wurde vom verwarnten Avevor, der wenn das Foul angenommen wird vom Platz fliegt. Es ist zwar löblich hier den Sportgeist zu bewahren, aber es bringt nichts. Braunschweig z.B. war clever, nimmt die Einladung dankend an und gewinnt dann ganz krumm gegen uns. Es spiegelt einfach wider, dass wir nicht "cool" genug sind und dazu viel zu wenig kommunizieren.
Ich bin aber auch der Meinung, dass sich ein Klauß einfach viel zu oft vercoacht, nachdem ich absolut kein Fan davon bin, dass eigene System an den Gegner anzupassen. Nachdem meiner Meinung nach mit einer 4er-Kette die ersten beiden Tore nicht fallen. 0:1 wir wollen pressen, aber es darf nicht möglich sein, dass bei einem 50 Meter weiten Pass ein Hrgota im Rücken eines Abwehrspielers sich so frei bewegen darf und dann nicht mal bedrängt wird, dass er unbeschwert aufdrehen kann. 1:2 komplett übermotiviertes Draufgehen von Mühl, dass die ganze Ordnung der Abwehr aushebelt und 1:3 wenn dort bisschen im Mittelfeld kommuniziert wird, wird der Ball nicht verloren. Beim ersten Tor ist ein Handwerker in der Grundordnung einer 4er-Kette nicht so weit aufgerückt, sodass ein Hrgota sich nicht im Rücken wegschleichen kann und eine klare Aufteilung zwischen Sörensen und Handwerker entsteht, wer wann draufgehen muss und beim zweiten Tor steht ein 6er bei Hrgota, sodass Mühl nicht mal in die Verlegenheit kommt, dort so vogelwild auf den Pass zu spekulieren. Bei mir entsteht hier auch langsam, dass Gefühl das so viel wert auf Flexibilität gelegt wird, dass die Spieler langsam verwirrt sind mit den verschiedenen Spielsystemen und 4 Trainern seit 1 1/2 Jahren überfordert, dass einfach keine Automatismen da sind und das dadurch die Fehler entstehen. Deshalb sehe ich es als Gift an, wenn ich schon am Montag mit ner 4er-Kette 4:1 gewinne, am Sonntag wieder den nächsten Taktik-Kniff anzuwenden und alle überraschen zu wollen. Man sollte sich langsam mal auf ein System und eine Startaufstellung festlegen, wenn das gefestigt ist, können wir gerne flexibel werden aber einer verunsicherten Mannschaft immer wieder die Sicherheit durch andere Spielsysteme zu nehmen hilft halt nicht.