Gala ist wohl weg:
1. FCN: Kein neues Angebot für Galasek
Der Club und sein Kapitän werden sich mit großer Wahrscheinlichkeit trennen
NÜRNBERG – Tomas Galasek hat unterschrieben. Bereits am 17. Mai, dem Abstiegstag. Und zwar eine (inoffizielle) Bestätigung, dass er beim Club bleiben möchte. Allerdings kritzelte er seinen Namen samt Willenserklärung nicht unter einen neuen Vertrag, sondern auf das Trikot eines Fans. Offiziell, Stand gestern, wird Galasek ab 1. Juli vereinslos sein, da er nicht wie alle anderen per Option gebunden werden kann.
Per Option heißt: Der Verein könnte jeden Einzelnen aus dem letztjährigen Kader zwingen, auch in der 2. Liga für Nürnberg zu spielen – müsste dann aber weiter Erstliga-Gehälter zahlen. Allerdings, so Bader, würden die meisten auch mit reduzierten Bezügen nicht wesentlich schlechter verdienen als vergangene Saison, «denn wir hoffen, künftig wieder mehr Prämien zahlen zu müssen.« Galasek hingegen hat bald überhaupt keine Ansprüche mehr, er bräuchte neue Arbeitspapiere, wird diese beim Club aber wohl nicht mehr bekommen.
Treffen mit Bader
Bereits vor gut zwei Wochen hatte sich Bader mit dem Kapitän getroffen – um ihm zu sagen, «dass wir ihm derzeit kein vernünftiges Angebot machen können«. Galaseks Problem ist, dass der Club auf seiner Position fast ein Überangebot hat. Nicht nur Marco Engelhardt, Peer Kluge (Bader: «Es sieht danach aus, dass er bleibt«) oder Jawhar Mnari (der Tunesier wird mit arabischen Klubs in Verbindung gebracht), sondern auch die jungen Zugänge Juri Judt und Peter Perchtold fühlen sich vor der Abwehr besonders wohl.
Nach Galasek und TorhüterJaromir Blazek, der, wie berichtet, zu Sparta Prag zurückkehrt, dürfte auch der dritte Tscheche Nürnberg demnächst verlassen. Würde man Jan Koller unbedingt halten wollen, hätte man ihm von Vereinsseite wohl nicht offiziell erlaubt, mit Birmingham City, Sparta Prag und Krylja Sovjetov Samara zu verhandeln; der Tabellen-Sechste aus dem fernen Russland nutzt die EM-Pause zu einem Trainingslager im nahen Österreich.