ECA Report / Es geht auch anders mit messbarem Erfolg

  • Man braucht keine Kleinfeldfussballer im NLZ
    (SC Freiburg/ARSENAL London/VfB Stuttgart etc.)


    Weil Geld eben nicht allein Spieler ausbildet, werden die Talente, Eltern und Berater bei den Nachwuchsakademien genau hinschauen, wie ausgebildet wird. Dabei wird als Quelle die Arbeit einer Arbeitsgruppe genutzt, die sich neben dem Vorsitzenden Rummenigge (Bayern München) unter anderem noch aus Maarten Fontein (AZ Alkmaar), Bodo Menze (FC Schalke 04), Liam Brady (Arsenal FC), Konstantin Kornakov (Heart of Midlothian FC) und Jan Skýpala (FK Teplice) zusammensetzt. Diese Nachwuchs "Task Force" (ECA) vergleicht wertungsfrei die Nachwuchsarbeit von mehreren Teams in Europa und fasst die Ergebnisse im "REPORT ON YOUTH ACADEMIES IN EUROPE" zusammen.


    http://www.ecaeurope.com/Resea…n%20Youth%20Academies.pdf


    VfB Stuttgart:
    Albeck und Schrof die Leiter der Akademie in Stuttgart, welche sich in einer Powerpointpräsentation (Stand 2011) des VfB Stuttgart vorstellt. Die Schwaben beschäfitgten zu jenem Zeitpunkt 23 hauptberufliche und 45 nebenberufliche Mitarbeiter und umfasst ca. 200 Spieler. Dabei wird hier ähnlich wie in London erst mit einem reinen Freundschaftsspiel/Turniermodus bis zur U14 gearbeitet. Erst danach nehmen die Mannschaften an einem regulären Ligabetrieb teil. Die Nachwuchskicker sollen dann Spielsysteme gelehrt bekommen, welche mit mindestens zwei Angriffsspitzen (möglich ein 4-4-2, 4-3-1-2 oder auch 4-3-3) agieren. Die Spieler sollen dann über das System auch die eigenen Fähigkeiten entwickeln und so das System stärken.



    Und so soll eine Mannschaft am Ende der Ausbildung die folgenden Punkte beherrschen:
    Alle VfB Mannschaften spielen offensiv, ballsicher, dominant, mutig, aggressiv, laufintensiv sowie mit ständiger Angriffsbereitschaft.
    Wir spielen zielstrebig und mit hoher Ballsicherheit. Alle Spieler sind an der Torerzielung beteiligt.
    Wir agieren ballorientiert. Alle Spieler sind an der Torverhinderung beteiligt.
    Unser Ausbildungskonzept sichert die Umsetzung unserer Spielphilosophie.
    Sicherlich ist hier auch viel Eigenwerbung dabei, aber die Tendenz deckt sich mit der Philosphie Zorniger/Rangnicks. Um die Talente zu bewerten, greift dabei auch der VfB Stuttgart auf ein Bewertungssystem zurück. Zur Talentbewertung bei Sichtung werden dabei mehrere Modelle benutzt. TIPS, wie von Ajax Amsterdam bekannt, das "Stiffness Model" (Steifigkeitsmodell) welches Beweglichkeit, kognitive Fähigkeiten und Aktionsdynamik bewertet und allgemeine Kriterien, wie die Veranlagung. Diese sogenannten Prädiktoren (oder Prognosedaten) werden dann in der Talentdiagnostik ausgewertet.


    Natürlich ist eine Nachwuchsakademie noch viel mehr als nur die Summe der Spielklassen und der Qualifikation der Trainer. Am Cottaweg werden viele Kinder und Jugendliche durch die prägensten Jahre ihrer Entwicklung gehen und so ist natürlich eine sehr gute pädagogische Betreuung genauso wichtig, wie die Möglichkeiten zu einem zweiten Standbein wie einer Ausbildung oder dem Studium. Die Trainer, Betreuer und Verantwortlichen werden also nicht nur Fußballer formen, sondern auch die Persönlichkeit und den Charakter jedes einzelnen Spielers beeinflußen. Solche Aufgaben kann ich weder in Worte fassen, noch in Vergleich stellen und so bleibt der Fokus weiter auf dem rein sportlichen, wenngleich auch klar ist, dass eben Nachwuchsarbeit mehr als Sport ist.


    Als Fazit bleibt, dass es viele wohlunterscheidbare Philosophien gibt, die jede für sich auf das Ziel des "Wie will ich Fußball spielen" abgestimmt ist. RB Leipzig wird sich dabei durch Rangnick und dem Duo Schrof/Albeck im Nachwuchsbereich prägen lassen. Da es keinen Grund zur Annahme gibt, dass die Verantwortlichen von dem bisherigen erfolgreichen Weg in Stuttgart abrücken, wird das Ziel sein als Mannschaft geschlossen zu attackieren und zu verteidigen und dabei aggressiv und laufintesiv zu Werke zu gehen. Dabei ein Profil zu entwickeln, dass eben die Akademie am Cottaweg eine Marke wird, wie La Masia in Barcelona oder De Toekomst in Amsterdam wird viele Jahre dauern und nur über eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit und Durchlässigkeit möglich sein. Da Leipzig über eine sportwissenschaftliche Fakultät verfügt, hat auch die Messestadt die Möglichkeit auf dem Gebiet der Forschung sich voranzuarbeiten und vielleicht auch einen Weg zu finden, um nicht genutzte Potentiale zu erschöpfen oder sogar neue Wege zu gehen. Um diese Potentiale und Wege soll es im vierten Teil gehen.


    Bitte keine namentliche Nennung von Personen des NLZ vom FCN benutzen. Ich will nicht in Grabenkämpfe verfallen wie manche hier stets versuchen.

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