"Gegen das Vergessen"

  • Ich verstehe Altmeisters Einwand, aber hier würde ich afro zustimmen. Über Geschichts- und Erinnerungskultur darf und soll immer diskutiert werden (eine Sache, die spannender als die eigentliche Geschichte ist), aber in diesem Fall darf man gerne auch das Engagement der Schüler und Schülerinnen wertschätzen, gerade wenn es darum geht, gegen rechte antisemitische Tendenzen einzutreten und Opfern der Nazis, wie auch immer diese leiden mussten, eine „Bühne“ zu geben.


    Stolpersteine dienen ja auch dem „Hinunterschauen“, dem Verbeugen, dem Zurückgeben der Menschenwürde eines Mannes, der gezielt von den Nationalsozialisten diffamiert wurde, der aber auch fest mit der FCN-Geschichte verbunden ist, so dass diese Art der Erinnerung an diesem Ort, also der heutigen Spielstätte, auch nicht verkehrt ist. Der Ort mag symbolisch tatsächlich ein Täterort sein, aber widerspricht das nun der Erinnerung an diesem Mann an diesem Ort? Muss ein Täterort nur den Tätern gedenken oder kann man nicht auch über die „Opfer“ an ebendiesem Ort stolpern?

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    "Bevor ich in Fürth Fußball spiele, höre ich auf." - Raphael Schäfer, Kapitän der Pokalsiegermannschaft 2007, im April 2012.

  • Fand es nicht schlecht, daß der Club im Vorfeld nochmal ein paar Dinge erklärt hat und daß man mit dem Kunstformat "Stolpersteine" eigentlich nicht so ganz richtig liegt. Das Problem ist, daß das Interesse am Nationalsozialismus zwar weiterhin steigt, das konkrete Wissen aber um Mechanismen und historische Prozesse leider stark abnimmt. Gibt erschreckende Studien z.B. von Klaus Schroeder, wo jungen Menschen nicht einmal mehr klar ist, was eine Diktatur ausmacht und wo die Unterschiede zu einer Demokratie sind.

    "Bevor ich in Fürth Fußball spiele, höre ich auf." - Raphael Schäfer, Kapitän der Pokalsiegermannschaft 2007, im April 2012.

  • grade is im rahmen des walther bensemann turniers eine führung über den ehemaligen bahnhof märzfeld.

    auch für spieler des u17 turniers.


    es gibt von heute bis übermorgen noch weitere führungen.

  • im mitgliederheft wird das neue buch von bernd siegler für mitte november angekündigt:


    heulen mit den wölfen - der auschluss der jüdischen mitglieder 1933...

  • kurze Info zum Beitrag zuvor:


    Dort gehts um die "digitale Clubverführung" zum Thema "Heulen mit den Wölfen". Die is morgen, 8.12.


    Die Buchvorstellung mit Buchautor Bernd Siegler im ClubHaus ist am Montag, 12.12.,


    Das sind also zwei Veranstaltungen.

  • Werde es leider morgen nicht ins Clubahaus schaffen, war allerdings bei der digitalen Clubverführung in der letzten Woche dabei und fand es sehr informativ. Buch lege ich mir natürlich auch zu.

  • Das ist natürlich erst der Anfang. Es gibt auch Mitglieder, die aus politischen Gründen ausgetreten oder emigriert sind. Da ist noch reichlich Forschungsarbeit zu leisten. Bis hin zu der Frage, wer kehrte nach 1945 wieder in den Verein zurück und warum? Anders als Schalke oder Werder gilt der Club ja nicht als NS-Vorzeigeverein trotz der Nürnberger Rolle im "Dritten Reich". Das Buchcover mit NSDAP-Kreisleiter Zimmermann und NS-OB Liebel ist eher eine Ausnahme gewesen, als der Erfolg da war, anstatt daß sich die lokalen Nazi-Größen wirklich intensiv für den Verein interessiert hätten. Von politischen Kundgebungen z.B. im Alten Zabo ist zumindest mir nichts bekannt, anders wie im Städtischen Stadion.

    "Bevor ich in Fürth Fußball spiele, höre ich auf." - Raphael Schäfer, Kapitän der Pokalsiegermannschaft 2007, im April 2012.

  • war eine gelungene Veranstaltung.

    Bernd Siegler hat u.a. fünf von 142 Biografien ausgeschlossener jüdischer Mitglieder aus seinem Buch vorgelesen:

    Bruno Einstein (1894 - 1943)

    Ludwig Fleischmann (1890 - 1961)

    Gerda Schloss (1921 - 2006)

    Ernst Richard Benedikt (1907 - 1974) und Gertrud Benedikt (1910 -1941)



    Bernd Siegler

  • Über Gerda Schloss als Komponistin findet man übrigens hier einen weiterführenden und informativen Artikel: https://www.br-klassik.de/aktu…g-100-geburtstag-100.html

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