Dieter Hecking (Ex-Sportvorstand)

  • Sprachlos, leer und hilflos. Ich fühle mich seit gestern - trotz schöner Geburtstagsfeier und Geburtstagsmomenten - irgendwie kraftlos und ausgesogen. Dieser Verein (da standen zuvor noch paar vulgäre Bezeichnungen) entnimmt mir und so vielen anderen so viel Energie. Aber warum darf er das?

    Der Text wird deutlich länger als sonst, tatsächlich auch mal "analytisch". Ich muss einfach mal drauflos schreiben, wird aufgrund des Zeichenmaximums auch ein Dreiteiler. Wer einzelne Aspekte vielleicht auch so sieht/fühlt oder interessant findet, kann das gerne mal durchlesen und mit mir diskutieren, zustimmen oder gerne widersprechen.


    Eigene Befürchtung für den kommenden Spieltag:

    Vorab: Beim FCN wird wohl das eintreten, was ich im Moment des 3-3 gegen Kaiserslautern befürchtet habe. Vielleicht wäre es aber auch gar nicht so schlecht. Der ganze Leid und die Qualen wären bei einem Lizenzentzug Geschichte, man könnte das Leben wieder genießen. Am Anfang würde es sicher ne Weile schmerzen, aber da wäre auch irgendwann eine Abgewöhnung garantiert. 3.Liga wird sicher keinen Spaß machen, selbst, wenn einige Spieler bleiben würden. Wo wir dann auch schon bei einem großen Problem wären:

    Nach den Leistungen weiß ich nicht, ob die Spieler überhaupt Lust haben, 100% zu geben und es unbedingt reißen zu wollen. Ich meine, dass die anderen Vereine unten nicht besser sind, aber bei denen bekommt man das falsche Gefühl, dass sie es auf jeden Fall mehr probieren wollen, wenngleich sie es auch nicht immer tun (sonst würden sie ja nicht da unten stehen). Beim 1.FC Nürnberg wird insgesamt trotzdem zu wenig gezeigt, meist eher Laster wie Angst, Frust und Weichei-Gehabe.

    Beispielsweise wird ja gesagt, dass Bielefeld gern mit uns tauschen würde. Naja. Dann wäre Bielefeld für einige hier sicher schon durch. Warum? Bielefeld hat in Magdeburg schlicht einfach mehr Chancen als wir - so mag man es glauben. Es ist ja nicht so, als würden wir aktuell auf einem Level sein. Konterstark hin oder her: Bielefeld hat - wie der KSC 19/20 - nichts zu verlieren und sie werden auch in Magdeburg gewinnen, befürchten wir alle. Die Quoten stehen auch gut für sie. Wir hingegen chancenlos - gegen unseren Lieblingsgegner, obwohl uns vermutlich auch nur ein Sieg reicht, um es aus eigener Kraft zu schaffen. Bei der Befürchtung mit Bielefeld und Braunschweig lag ich am Samstag immerhin falsch.


    Einschätzung zur Rostock-Prognose:

    Erstmal zu Rostock und meiner Einschätzung, warum ich mir sehr sicher war, dass wir gegen sie gewinnen werden (wie z.B. von Jet93 erfragt):

    Fangen wir ganz einfach an: Nüchtern gesehen hat Rostock enorm Selbstbewusstsein getankt, nachdem sie viermal in Folge gewonnen haben. Aber man muss tiefer in die Spiele reinschauen: Wer waren die Gegner? Fürth und Kaiserslautern, die formtechnisch zu den schwächsten Teams der Liga gehören, sowie Regensburg und Sandhausen, 1,99 bereits feststehende Absteiger aus Liga 2. Das bedeutet, dass die Gegner an sich aktuell schlicht nicht gut genug wären, um generell konkurrenzfähig zu sein bzw. dass es aktuell nicht allzu schwer ist, gegen diese Teams zu punkten. Obendrauf kommt dann aber: Gegen Fürth und Regensburg gab es zwar verdiente Siege, in Kaiserslautern und Sandhausen wäre aber jeweils das Unentschieden wesentlich gerechter gewesen, was den spielerischen Teil betrifft. Rostock war in allen vier Spielen dazu sehr effizient, viele oder großartige Chancen haben sie sich nicht erarbeitet: Nur gegen Regensburg waren die "expected Goals" (etwas) besser als die der anderen Gegner (https://footystats.org/de/clubs/fc-hansa-rostock-567). Die Siegesserie ist also zu größeren Teilen auch glücklich entstanden und keineswegs durch etwas, was einer Mannschaft das Prädikat "Team der Stunde" erlauben sollte. Darüber werden die Rostocker nur müde lachen, objektiv gesehen aber nun mal die Wahrheit.

    Neben dieser Tatsache gibt es noch die, dass der FCN gegen Hansa Rostock sehr gerne Spiele bestreitet, vor allem zu Hause hat man Rostock seit 20 Jahren nicht mehr verloren, was an sich ein größeres Vertrauen in sich selbst versprechen müsste. Sowas wie "Angst-" oder "Lieblingsgegner" scheint es halt doch irgendwie im Fußball zu geben, wenn auch rational nicht ganz begründbar. Die Wahrscheinlichkeiten und Quoten für einen FCN-Sieg waren auch enorm gut (46% Siegeschance), wenngleich die Remismöglichkeiten bei 30% höher als normalerweise geschätzt wurden, was im Endeffekt dann ja auch eintrat (https://projects.fivethirtyeig…predictions/bundesliga-2/).

    Die letzten zwei Fakten, welche mich für einen Sieg überzeugt hatten, waren folgende:

    1. Die Halbzeitbilanz: Der 1.FCN ist in der 1.Halbzeit ein desolater und klarer Abstiegskandidat und punktet dort nur besser als Braunschweig. Also ist klar, welche Hälfte meist die bessere ist, nämlich die 2.Halbzeit: Würden wir jedes Spiel komplett so auftreten wie in Halbzeit 2, dann würden wir tatsächlich unser Saisonziel Platz 1-6 erreichen können, da wir dort auf Platz 7 wiederzufinden wären. Was ist mit Hansa Rostock? Die befinden sich in jeder Spielphase konstant im unteren Drittel, was soviel bedeutet, dass sie uns in Halbzeit 1 gefährden könnten, aber in Halbzeit 2 vermutlich ausgelastet sind und wir zumindest einmal treffen (https://www.transfermarkt.de/2…&time_start=0&time_end=AB).

    2. Unsere Heimbilanz: Wir sind seit Monaten zu Hause wirklich gut und 2.Ligareif unterwegs, haben dort nur gegen Darmstadt, Aufsteiger in Liga 1, und den VfB Stuttgart, 1.Ligist, knapp und gar nicht mal unbedingt verdient verloren. Dazu kommt: Gegen Sandhausen, Regensburg, Bielefeld, Braunschweig und Fürth, also eigentlich alle um uns herum, haben wir die Heimspiele gewinnen können. Selbst gegen Teams wie Paderborn oder Düsseldorf!

    Gegen Rostock standen wie bereits beschrieben die Vorzeichen also sehr gut, dass wir den Dreier mitnehmen und so den Klassenerhalt eintüten können. Wieso aber genau ist diese wahrscheinliche Prognose nicht eingetreten, obwohl doch so vieles dafür sprach?


    Einschätzung zum Spielverlauf gegen Rostock und den Spielern:

    Kommen wir zum Spiel: Ich war von der ersten Halbzeit völlig baff. Du hast so gute Voraussetzungen, die viele andere Vereine in der Situation sicher nutzen würden, nur nutzt du natürlich mal wieder diese nicht und trittst verkrampft, pomadig und uninspiriert auf. Es war klar, dass nach Bielefelds Remis gegen Paderborn ein Punkt definitiv mehr Gold wert ist als gar keiner, weshalb man vielleicht sagen kann, dass man deshalb nicht alles in die Waagschale geworfen hat. Aber bitte: Ein wenig mehr Überzeugung und Wille darf es doch dann sein. Wir hatten dazu kurz vor der Halbzeit enormes Glück, dass wir unseren wohl letzten Keeper nicht für das Paderborn-Spiel verlieren und dass der Treffer danach folgerichtig als Abseitsposition gewertet wurde. Genau DAS hätte UNBEDGINT der Turnaround für unser Spiel sein müssen. Und was war? NICHTS! In Halbzeit 2 passierte genau das, was man erwarten dürfte, wenn wir das 0-1 in Halbzeit 1 doch kassiert hätten: Rostock stellt sich hinten rein, ohne großen Willen nach vorne, und wir kämpfen mühselig, aber vergeblich nach Chancen und den wichtigen Treffer. Bis auf Handwerkers gigantische Chance mit rechts fällt mir aus Halbzeit 2 aber trotzdem keine nennenswerte Chance ein, die einen Treffer hätte zumindest erahnen können.

    Neben den also nicht vorhandenen Chancen gab es noch weitere Problemstellen: Schlechte Pässe, schlechtes Anlaufen, kein Wille zum Pressing, kein Tempo und und und. Am stärksten fiel mir auf, dass Rostock an den Flügeln, über die wir häufig den Erfolg suchten, teilweise KOMPLETT offen war, aber KEINER UNSERER SPIELER nur den Hauch eines Ansatzes gezeigt hat, in diese absolut freien Bereiche (meist vorderes rechtes Drittel) zu laufen: Keine Schnittstellenläufe bedeuten meist keine Möglichkeiten von "tödlichen Pässen". Einzig und allein die glücklich Kombi Duah und Nürnberger, die durch van Drongelen abgewehrt werden konnte, hatte solch eine Kombi einmal erlaubt. VIEL ZU WENIG für den Profifußball!

    Unerbittlich hat man es dann weiter versucht, die Flügel zu bespielen, während diese dann aber gut per Raumdeckung gedeckt waren (witzig, weil man die Flügel eben nicht bespielt hat, als der Raum dafür völlig frei war). Und was war die Idee? FLANKEN SCHLAGEN! LOL! Gegen von der Körpergröße haushoch überlegene Rostocker. Hat das geklappt? Nicht mal im Ansatz! Hat etwa Alois mit seiner einfachen Abwehrtaktik den großen und starken Hecking ausgetrickst? No way, oder?

    "Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen" - 1.FC Nürnberg

  • Hecking-Kritik:

    Im Prinzip hat sich Hecking dabei selbst ausgetrickst. Das Flügelspiel ist aktuell ein probates Mittel von uns, wenngleich auch paradox, dass wir in der Saison keinen klaren Spielstil hatten und nun bei diesem Flügelspiel einen kopfballstarken Spieler wie Daferner draußen lassen. Selbst wenn Daferner zugegebenermaßen seiner Form hinterherrennt, muss man durchziehen, wenn man eine solche Taktik ausüben will. Frei nach dem Motto: "Wer A sagt, muss auch B sagen". Dann auch noch diese unfassbar dämlichen Wechsel ala Nürnberger. Dieser hat heute definitiv nicht so schlecht performt, aber meine Güte: Du hast einen Uzun, der heiß wie sonst was auf Profifußball ist, und setzt stattdessen auf geknickte Spieler. Das kann doch nicht ernsthaft so gemeint sein? Generell sind Heckings Wechsel irgendwie mehr Schein als Qualität. Das hat ein Klauß besser hinbekommen wie ich persönlich finde.

    Ich hätte außerdem NIEMALS gedacht, dass ein Hecking es nicht schafft, frühzeitig den Klassenerhalt sichern zu können. Ja, die Kaderplanung, Saisonziele, usw. waren scheiße und "delusional". Auch die Trainerentlassung von Klauß war im Nachhinein vermutlich doch falsch; zumindest war es die Weinzierl-Verpflichtung.

    Aber das war Heckings erste Saison mit Fehlern als SV, nachdem er zwei Saisons sportlich für solide bis gute Spielzeiten gesorgt hat und außersportlich ebenfalls für Upgrades verantwortlich gewesen ist (DB4 betont diese sehr oft). Hätte ein Schmedes vermutlich auch geschafft, aber sei's drum. Wir haben nun mal Hecking, der ein Mensch ist, der 100% aus seinen Fehlern lernt, und nicht die vermeintlich bessere Option Schmedes. Wenn Hecking selbst nicht weggeht, können wir alle - egal was wir wollen - auch vergessen, dass ein Abgang Heckings die optimale Lösung wäre. Vor allem, wenn man überlegt, dass der AR, der mehr Fan-Dasein als Kompetenzen bietet, siiiiicherlich (Ironie-Schild hoch) für Liga 2 oder hypothetisch Liga 3 einen Top-Typen aus dem Hut ziehen würde, damit wir den Klassenerhalt/Wiederaufstieg schaffen würden!

    Wir sind fast schon in der notgedrungenen Situation, Hecking so oder so behalten zu müssen, damit das gesamte Konstrukt, welches viele kritisieren, aber besser als gar keins ist, nicht komplett auseinanderfällt, was zumindest hypothetisch in Liga 3 wirklich den Todesstoß für den Verein ohne externen Investor bedeuten würde.

    Warum Hecking denn wenig Kritik zulässt und die Lage zumindest entspannt formuliert? JA WAS SOLL ER DENN SAGEN? "Scheiße man, haben es verbockt und es wird eng. Ich gebe euch recht, FCN-Fans und Medien: Das wird nichts mehr" ODER WAS?? Krisen- und Personalmanagement schonmal getätigt? Was wäre für ein Unternehmen oder ein Verein denn das Beste? Wöchentlich Fehler zugeben und Negativität ausüben? Come on! Aber hauptsache er tut es, damit wir alle sagen können "Tja, haben wir doch recht gehabt".

    Ein so erfahrener Trainer und Mensch in dem Business weiß, welche Worte zu tätigen sind, auch, wenn viele Fehler gemacht wurden. Warum die Spieler es aber trotzdem nicht umgesetzt kriegen? Dickes Fragezeichen, oder? Oder hatte Weinzierl recht und die können es eigentlich nicht besser? Abgesehen davon, dass Hecking dem in einer Saison niemals recht geben darf, ist es doch nicht ganz versteckt, warum selbst ein Hecking diese Truppe nicht ganz hinbekommt:


    Fan-Kritik (auch mal in länger und detailliert, damit man diese meist als wenig verständliche Kritik von mir auch mal ausführlich hat):

    Und da müssen wir schon wieder zu den Spielern über! Viele sagen - zurecht - dass diese lustlos und unmotiviert in einigen Situationen seien. Was ist die Folge? Noch mehr Kritik und Hetze der FCN-Fans!

    Aber Analytiker, die ganzen tollen Fans im Stadion... Es geht nicht NUR ums Stadion, Leute. Denkt ihr wirklich, die Spieler würden kein Social Media besitzen? Ein Daferner hätte den ganzen scheiß Hate von Spieltag 1 nicht mitbekommen? Von Spieltag zu Spieltag lesen zu müssen, dass man scheiße und ein Fehleinkauf wäre, nur, weil man nach 10 Spieltagen noch nicht zweistellig getroffen, dafür ein paar wenige 100%ige ausgelassen hat? Wie wäre das bei euch? Wärt ihr dann echt motivierter? Aber hauptsache das Stadion singt ganz laut "Immer WIIIIIEDER FCN". Klar, dann wird es direkt besser. Wodurch entstehen schlechte und unmotivierte Leistungen, liebe Community, liebe Glubberer? Was macht euch traurig und lässt euch enttäuscht zurück (abgesehen von FCN-Leistungen wie in Halbzeit 1 gegen Magdeburg)? Wenn der Chef/Lehrer euch anmotzt, könnte man es noch als positiver Ansporn sehen. Aber im Netz geht es insgesamt deutlich zu weit, als dass es noch positiver Ansporn sein könnte.

    Aber sehen wir es mal realistisch: Grethlein, Hecking, ehemalige und sogar aktuelle Verantwortliche für Geschehnisse beim FCN. Was verbindet sie alle? Exakt! Sie tendieren dazu, sich zumal auch negativ über uns Club-Fans zu äußern. Das wird natürlich mit RIESIGER Verabstoßung entgegengewirkt. Schließlich können die Fans im Stadion ja nicht alles falsch machen, so supporten sie ja nur. Der Rest entscheiden die Spieler, oder?

    Oder steckt da doch vielleicht ein wenig Wahrheit drin? Sind wir nicht auch teilschuldig an all den negativen Dingen, die größtenteils seit Dekaden mit positiven Abstrichen geschehen? Die Konstante des Vereins?

    Hassreden, Beleidigungen, Wutreden, Rausschmisswünsche, Drohungen, Diffamierungen. All das, was ja eh jeder Traditionsfan so macht. Ist das in der Menge wirklich so?

    Schaut man sich mal in anderen Foren und Social-Media-Seiten um, dann sieht man bei unserer Konkurrenz, dass diese nicht mal im Geringsten an das negative Niveau rankommen, was die FCN-Fans seit JAHREN erreichen (höchstens noch beim HSV). Es wird hingegen über uns und unsere Arroganz, Überheblichkeit und über unsere Erwartungshaltung abgelästert wie sonst was. Zurecht? Vermutlich nicht ganz unbegründet, wenn man überlegt, dass alle gleiche Standpunkte bringen und sie sicherlich nicht alle Accounts für weitere 2.Ligavereine außer ihrem Lieblingsverein besitzen. Aber wartet mal. Das ist doch ein kleiner Schocker, nicht? Alle anderen, selbst Kommentatoren von Sky, sehen das Frankenland als pessimistischen Fußballort an. Oder wird sowas auch über Düsseldorf, Hannover, etc. gesagt?

    Die FCN-Fans, völlig entrüstet, wollen aber davon gar nichts wissen. Sie können ja nicht den Hauch von Problem im Verein sein. WIESO ABER hagelt es Kritik von allen Seiten über die sogenannten ach so normalen FCN-Fans? Sowohl von der eigenen Vereins-Bubble, als auch von denen, die mit dem FCN gar nichts zu tun haben? Ach, das wird sicher etwas stärker bei uns sein, weil bei uns meist mehr Negatives passiert als bei anderen Vereinen.

    Absolut verständlich daher, dass, wie viele es hier u.a. im Forum tun, man sich wünscht, dass der Verein absteigt, was für ein jämmerlicher Haufen von A-Z da besteht und und und. Wir haben das alles wirklich nicht verdient! Wir sind was besseres wert! Und GENAU DAS IST DAS PROBLEM! Wir sind es eben NICHT! Nur, weil wir leidgeplagt sind, heißt es nicht, dass es die richtige Handlung wäre, weiterhin permanent(!!!) Negativität auszuschütten und eine negative Atmosphäre zu kreieren. Einige brauchen das, um ihre Wut und ihren Frust rauszulassen. Es ist auch völlig okay, aber es braucht halt auch einen Cut, weil sonst übertreibt man es. Denkt ihr, die Konsequenz des negativen Handelns wird dann irgendetwas positives sein? Denkt ihr, der Fußballgott denkt sich "Oh ja, also wenn die Fans alle so mies gelaunt sind, dann muss ich denen mal wieder 90+6 gönnen."? Denkt ihr wirklich, dass die Spieler besser performen oder es dem Verein guttut, wenn ihr diese und diesen so unfassbar schlechtredet?


    Einigen Spielern wird es vermutlich nicht so wichtig sein, was mit dem Verein passiert, schließlich sind einige nach der Saison weg. Das rechtfertigt dann natürlich ekelhafte Beleidigungen auf Social Media oder generell im Netz (erneut Ironie-Schild hoch). Liest doch einfach mal, was so in Spielerthreads zu lesen ist. Findet ihr das z.T. nicht absolut geisteskrank, menschenverachtend und pervers? "Aber Analytiker, wir müssen doch irgendwie den Frust rauslassen. Außerdem liest hier ja bestimmt eh keiner mit".

    Naja, wundern brauchen wir uns aber nicht, wenn ein Valentini, Nürnberger oder Duah mit den Fans streiten. Wundern brauchen wir uns aber dann auch nicht, wenn die Spieler nicht mit vollstem Vertrauen spielen. Wundern brauchen wir uns aber auch nicht, wenn ein Klaus provokant zu den Fans ist und erst dann den Ball abspielt, wenn mal wieder Pfiffe im Stadion zu hören sind. Klaus erstmal beleidigen, nichts von ihm erwarten, das alles öffentlich machen und dann denken, er hätte Bock auf uns? Guter Joke, könnte von Udo kommen!

    Das übrigens alles gleichzeitig, während Fans anderer Vereine die eigenen Mannschaften pushen und uns als DEN Deppen sehen, da wir mit unserer schlechten Laune dafür zuständig sein können, dass der Verein es noch vergeigen könnte.


    Ganz in Schutz will ich die Verantwortlichen natürlich nicht nehmen: Sicherlich verdienen Spieler, Vorstand und auch der AR Kritik, die sie sich auch ein wenig in der hitzigen Situation von sich abweisen wollen. Aber in der Form, die ein Glubb-Fan durchschnittlich bringt? Nein, sorry. Das geht dann zu weit. Wir sind alle zutiefst verbunden mit dem Verein, aber wir selbst wollen das Beste für diesen, versuchen aber, durch gegenteilige Emotionen gemeinsame Ziele zu erreichen. Wie genau stellen wir uns die Umsetzung bitte denn vor?

    "Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen" - 1.FC Nürnberg

  • Meist zumindest so: Personal X weg, Y soll kommen und dann holen wir mit Z die deutsche Meisterschaft, damit wir wieder eine vor Dortmund sind! Was denkt ihr denn, in welch finanzieller Lage wir uns befinden? Ich wiederhole mich, aber denkt ihr wirklich, ein Grethlein und Co. sollten es - unabhängig der kommenden Liga, hoffentlich Liga 2 - schaffen, diesmal den großen Fang zu finden? Die Attraktivität des Vereins wird doch immer geringer, lasst uns nicht in die eigene Tasche lügen. Ich kann am ehesten hinsichtlich Änderungen verstehen, wenn man zuerst den AR umstrukturieren will und erst dann die sportliche Führung ändern möchte. Dann müsste aber ein Hecking so oder so mindestens noch ein Jahr hier bleiben. Alternativen werden schwer bis gar unmöglich zu finden sein, auch, wenn viele das nicht glauben wollen. Personalmanagement-Basics, da das Problem viel stärker im Kern liegt als so manch einer glaubt.

    Und zusätzlich zu der ohnehin schweren finanziellen Lage kommt dann noch dazu, dass die Fangruppierungen jetzt weiterhin gegen Investoren sind, weil man selbst ja auch eher in Richtung Liga 3 als Liga 1 wäre. Wir können uns auch direkt abmelden gehen, aber dann gibt es auch keinen ach so tollen "e.V." mehr. Das ist aber ein anderes, enorm wichtiges Thema, was hier nicht zu sehr aufgegriffen werden soll und bereits ja auch schon ausführlich diskutiert wird. Dennoch bin ich der Meinung: Lieber Profitauglichkeit als Kreisklasse. Wer das nicht so sieht, sieht seine eigenen Bedürfnisse über die des Vereins. Denn wenn der Verein an erster Stelle steht, sollte man ALLES hilfreiche akzeptieren und nicht Grenzen ziehen, die einem persönlich nicht passen.

    Hecking wird oft die Kompetenz abgesprochen. Aber wer von uns hat überhaupt eine solche Kompetenz, um das abschätzen zu können? Ich würde meinen, dass das nur die Wenigsten tun. Schließlich hat die Mehrheit keine Ahnung, dass Bielefeld in Halbzeit 1 oft Druck ausübt und in Halbzeit 2 schwächelt, während Paderborn in Halbzeit 2 deutlich stärker ist, weshalb nach dem 1-0 Bielefelds jeder verwundert war, wieso die denn da unten stehen. Erst 2 Spiele von Arminia ohne FCN-Beteiligung geguckt, aber meinen, man wüsste viel über die Spielweise. "Jeder ist besser als wir" ist zwar die Standardaussage, aber sie ist auch einfach falsch. Ich selbst habe das Gefühl, dass viele hier überhaupt keine Ahnung von anderen 2.Ligisten und deren Spielweise oder Situation haben, aber ab und zu mal hinschauen und dann meinen, sie wüssten schon, was da alles abgeht. Hier gibt es einige, die regelmäßig Spiele der Konkurrenz verfolgen - inklusive mir - und selbst die können/ich kann nicht alles genau sagen, weil wir alle keine ordentlichen und ausführlichen Analysen in der Form machen, wie es eben die Vereine in der jeweiligen Liga tun. Dann aber einen auf Besserwisser ggü. Hecking machen zu wollen, finde ich persönlich fraglich. Die von Chaos am Anfang der Saison und während der Saison oft angesprochene Prognose unserer Qualität und unseres Leistungsvermögens war außerdem nach wie vor nicht auf dem Level eines Abstiegsplatzes, sondern lediglich im unteren Tabellenmittelfeld. Warum es aber Äußerungen gibt, dass Chaos bzw. die Prognosen das alles ja schon so gesagt haben, dass man ganz unten landen würde, ist dann doch unverständlich, da wir hier mit Pech (v.a. durch etliche krasse Verletzungen, die von einigen ausgeblendet werden) negative Ausreißer erleben.


    Es kommt einfach alles zusammen und es fühlt sich alles wirklich schlecht an. Jeder macht Fehler, aber keiner will die Fehler eingestehen: Weder Spieler, noch Sportvorstand, noch Aufsichtsrat, noch die Fans. Ja aber wenn jeder die Schuld von sich schiebt, hat jeder auch eine Teilschuld inne. Das ist überall so. Man erwischt sich im echten Leben doch auch zu gut in Situationen, in denen man mal vielleicht doch eine Zeit lang mehr prokrastiniert hat, dadurch etwas nicht erreicht, man die Schuld aber auf andere schieben möchte. Ganz fein nach der "Danke Merkel"-Mentalität. In Wahrheit liegt das wahre Problem aber häufig bei einem selbst.


    Ich weiß auch nicht, aber mehr als hoffen und positiv bleiben, egal bei welchem Szenario, geht als Fan nicht. Ärgern ja, aber nicht übertreiben und schon gar nicht Grenzen überschreiten. Mir wird ja oft nachgesagt, ich sei besserwisserisch oder wolle unbedingt immer recht haben, aber... hat nicht jeder von uns in Bezug zum FCN und zu den Themen etwas, was zu verbessern wäre? Ich bin mir ziemlich sicher - und diesmal bin ich es auch wirklich - dass es doch so der Fall ist. Denn wir machen alle Fehler und das ist auch gut so, zumindest solange, bis man aus diesen lernt und versucht, sie nach einiger Zeit nicht zu wiederholen. Genau diesen Fehler machen wir aber meist: "Köpfen, köpfen, köpfen". Aber das voll ohne Plan und nur zu kurzfristiger Selbstbefriedigung hust. Warum schimpft man gegen Grethlein und Hecking, ist aber auf der JHV stumm? Was bringt einem die Stimme, wenn man sie nicht benutzt, obwohl man unzufrieden ist? Nur, weil es temporär gut läuft, heißt es nicht, dass man solche Dinge nicht konstruktiv ansprechen dürfte. Man sollte sich aber nicht wundern, wenn im Endeffekt nichts passiert und sich der selbe Unfug wiederholt.


    Ausblick:

    Wie geht es weiter? Naja, ich bin immer noch enttäuscht, was mir die emotional unbegründete Annahme gibt, dass Bielefeld Magdeburg völlig einnehmen und überrollen wird. Auch wenn Paderborn einer unserer Lieblingsgegner ist, befürchte ich aufgrund der Emotionen, dass es in der aktuellen Situation, die insgesamt eine ansteigende Form verspricht, nicht für einen Dreier oder gar einen Punkt reichen sollte. Dann würde wieder diese Relegation anstehen, auf die hier wohl kaum einer Bock hat.

    Irgendwie komisch positiv sind die Vorzeichen dennoch: Wir stehen zwar mit 2 Punkten vor dem Relegationsplatz vor dem letzten Spieltag wie schon 19/20, die Duelle ähneln aber eher der Position Karlsruhes: Wir spielen gegen die ungeliebten Nachbarn Bielefelds (damals bei uns Fürth für den KSC) und Bielefeld spielt gegen eine Mittelfeldmannschaft, für die es um nicht mehr viel geht, außer Tabellenplätze gutzumachen (damals bei uns Kiel). Wir könnten nach dem 34.Spieltag wie 19/20 auf Platz 16 stehen oder aber Bielefeld bekommt die gleiche Behandlung wie wir vor 3 Jahren. Es scheint für den FCN-Fan so klar, wie es ausgeht, und dennoch kann keiner sagen, dass es nicht doch anders ausgehen wird. Je positiver wir bleiben, desto positiver wird das Resultat. Auch ein potentielle Relegationsmatch hätte zwei Spiele um alles, so, als würde man zwei weitere Ligaspiele um den Klassenerhalt haben und um den direkten Abstieg zu vermeiden. Dennoch wäre schon eine Rettung am 34.Spieltag so schön.


    Fazit:

    Danke an die, die es komplett oder zumindest zu Teilen durchgelesen haben. Ich musste diese Gedanken einfach mal rausbekommen, da ich aktuell selbst etwas mit meiner mentalen Verfassung, primär dank des Vereins, kämpfe. Ich wäre selbst für den hypothetischen Fall einer 3.Liga zuversichtlich, wenn man diesen mit Plan annehmen würde und weil vermutlich einige, vielleicht sogar ausreichend Spieler doch bleiben und es vielleicht ausbaden würden. Ob ich mir weiterhin diese ganze negative Stimmung reinziehen kann und möchte? Ich weiß es nicht. Vielleicht sagt man mir nach, dass ich kein guter Fan sei. Aber das ist mir egal. Ich weiß, was für ein großer Fußball- und FCN-Fan ich bin und es frisst mich innerlich z.T. so auf, dass ich mir langfristig nicht meine Gesundheit dadurch kaputt machen möchte. Warum sollte man auch so abhängig sein? Warum sollte der Verein so eine Droge für einen selbst sein? Und warum sollte der Verein einem so viel Energie entnehmen dürfen? Ich bin immer noch planlos, trotz des ganzen Textes. Ich glaube nur, dass es besser wird, wenn sich in jedem Punkt was bessert...

    ...und vor allem, wenn sich der "e.V." irgendwann endgültig als Haupt-Rechtsform verabschiedet. Denn dann kann das Deppen-Image und der "Fluch" vermutlich bereinigt werden. Nur meine Meinung.

    "Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen" - 1.FC Nürnberg

  • Ich diesem gelaber übers Umfeld einfach nichts mehr abgewinnen.


    Es gibt immer und überall Menschen die keine Grenzen kennen und die stellen immer und überall eine kleine, dumme Minderheit dar.

    Egal ob man jetzt an die Morddrohungen gegen Behrens und Mühl denkt oder andere Aktionen außerhalb des Stadions.

    Das steht nicht repräsentativ für "das Umfeld" und wenn man dies so darstellt ist das einfach unseriös.


    Das Internet, egal ob in einem Forum oder Kommentarspalten etc. lockt oft Menschen an die ihren Frust ablassen müssen.

    Nichts davon spiegelt das Verhalten im realen Leben wieder.


    Das reale Leben, egal ob im Stadion oder am Tainingsgelände sieht bei uns seit Jahren so aus das man sich nach "Helden" sehnt und eigentlich bereitwillig jeden der etwas Kampf und Herzblut für unseren Verein zeigt als Helden feiert.

    Trotz sportlichem Desaster in den letzten fünf Jahren ist das Stadion gut gefüllt, auswärts gehören wir mit zu den Mannstärksten Szenen und man nimmt jede noch so kleine Phase der sportlichen Besserung darkbar auf.

    Wenn ein Spieler hier das Internet höher stellt als das was er täglich am Trainingsplatz und wöchentlich im Stadion erlebt höher stellt dann kann man ihm einfach nicht helfen.


    Den fränkischen Pessimismus, ja den kann man uns vorwerfen, egal ob hier oder im Stadion. Das hat sich in unsere Fan-DNA eingebrannt, aber da sind wir ja trotzdem.


    Diese scheiß Saison und das sich dort am Platz nie eine Mannschaft fand die mal über zwei Spieltage hinweg konstant Leistung zeigen kann hat viele Väter und Gesichter.

    Das Umfeld gehört sicher nicht dazu.

  • War gestern mit dem Zug und der S-Bahn zum Spiel unterwegs. Was ich da sehe sind Fans die mit ihrem Verein mitleiden, trotz miserabler Situation noch zu Zehntausenden in's Stadion pilgern und nach einer abermaligen Enttäuschung niedergeschlagen aber friedlich nach Hause fahren.

    So weit meine Beobachtung zum "Umfeld".

    Bitte dreht in diesem Verein vorher mal alles andere auf Links, bevor bei den Fans irgendwelche Mitschuld gesucht wird!

  • War gestern mit dem Zug und der S-Bahn zum Spiel unterwegs. Was ich da sehe sind Fans die mit ihrem Verein mitleiden, trotz miserabler Situation noch zu Zehntausenden in's Stadion pilgern und nach einer abermaligen Enttäuschung niedergeschlagen aber friedlich nach Hause fahren.

    So weit meine Beobachtung zum "Umfeld".

    Bitte dreht in diesem Verein vorher mal alles andere auf Links, bevor bei den Fans irgendwelche Mitschuld gesucht wird!

    Is so, wenn ich sonst mitm Zug fahr hockt die halbe Oberpfalz da drin und die nehmen alle in Kauf für diese Hustentruppe nen kompletten Tag herzuschenken.

    Man liebt und lebt diesen Verein.


    War gestern net drin weil ich auf am Festla ausgeschenkt hab, da waren so ab 17:00 sehr viele Rot-Schwarze die alle geschockt und traurig waren, aber sicher net bös oder ausfallend den Spielern gegenüber.

    Evtl. sollt so mancher aus der Generation "Internet" mal mit dem realen Leben in Kontakt treten, würd so manchem Spieler a net schaden.

  • Is so, wenn ich sonst mitm Zug fahr hockt die halbe Oberpfalz da drin und die nehmen alle in Kauf für diese Hustentruppe nen kompletten Tag herzuschenken.

    Man liebt und lebt diesen Verein.

    Ich bin gestern um halb neun in der nähe von Regensburg los, weil diverse Züge gestern nicht gefahren sind.

    Schimpfen tut bei uns fast keiner mehr, auch im Stadion. Die meisten resignieren einfach.

    Ich habe zu meiner Frau gestern gesagt ich tue mir das nicht mehr an.

    Wenn man ehrlich ist, ging das Dilemma letzte Saison beim Heimspiel gegen Sandhausen los.

    Als Glubberer braucht man regelmäßig Belastungssteuerung...

  • Mega Kompliment für die Analyse! Ich geh bei allem mit, aber das wir so negativ sind, ist ja nicht einfach so passiert. Es ist so viel unglaubliches um diesen Verein passiert, es ist die Summe daraus, die viele von uns so werden ließ. Aber ja, Drohungen, Hasse und anderes Deplatzierheiten sind nicht in Ordnung und passen auch nicht zur Relation. Es ist und bleibt ein Hobby, das Leben ist was anderes.

  • Wenn ein Spieler hier das Internet höher stellt als das was er täglich am Trainingsplatz und wöchentlich im Stadion erlebt höher stellt dann kann man ihm einfach nicht helfen.

    Da bin ich in der heutigen Zeit zu überzeugt von, dass sich genau dieses Internet-Umfeld in die meisten Köpfe der Spieler und Verantwortlichen einbrennt. Eine "schlechte Vermarktung" der Fan-Seite aus.

    Ich selbst komme nicht aus Nürnberg und nehme das Stadt- und Vereinsgefühl grundsätzlich zwar auch von Freunden, aber auch viel von Social Media wahr. Nicht grundlos kann es daher sein, dass meine Meinung derer ähnelt, die auch sonst Kritik gegen die FCN-Fans, die natürlich auch viel positives für den Verein leidend vollbringen, tätigen. Es ist gut möglich, dass Leute aus dem näheren Nürnberg-Umfeld das daher auch anders sehen, da Social Media eben nicht ihre erste Quelle ist.

    Nur ist halt das Problem, was an den Spielern und den Verantwortlichen ankommt. Wenn etliche Menschen, die keine FCN-Fans sind wie wir, sowas wiederholt betonen und das z.T. über Jahre hinweg, dann kann man das nicht gesamt ignorieren wie ich finde. Social Media und das Internet haben heutzutage eine solche Stahlkraft. Klar kann man sich denken, dass es nur Ausnahmen sind. Man kann sich ja auch denken, dass fast alles auf Instagram so gut wie Fake ist, da durch Filter vollgespült und TROTZDEM lassen sich viele davon beeinflussen und reinlegen.
    Wenn aber diese Ausnahmen so wirken, als wären sie die Masse oder das Mehrgewicht, selbst wenn dem nicht so ist, dann reicht das, um eine falsch-negative Auswirkung zu inszenieren, die sich dann in Köpfen wie von Hecking, den Spielern, anderen Fans, Kommentatoren, usw. einbrennt und eben auch bleibt.

    Es MUSS doch irgendwie einen Grund geben, dass es diese Kritik gibt. Ich selbst zumindest könnte es nicht verstehen, wieso man sonst Kritik oder so Äußerungen gegen die Fans ausübt, wenn da rein gar nichts wäre, was überhaupt ab und zu mal zu Kritik oder Äußerungen führen würde.

    "Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen" - 1.FC Nürnberg

  • Bin da echt zwiegespalten. Klar, es gibt diese Fans, zu denen ich mich auch zählen würde.


    Gleichzeitig arbeitet sich die Kurve im Abstiegskampf in persönlicher Vendetta lieber an Hecking, Rossow und Grethlein ab, pfeift mehr oder weniger ab dem ersten Ballkontakt den eigenen TW aus...


    Keine Ahnung, ich empfinde unser Umfeld (= Stadion) in den letzten Jahren tendenziell weniger als leidenschaftlich unterstützend, sondern als pessimistisch dauerkritisch. Und klar, das hat immer alles seine Gründe, ändert aber nix dran.

  • Da bin ich in der heutigen Zeit zu überzeugt von, dass sich genau dieses Internet-Umfeld in die meisten Köpfe der Spieler und Verantwortlichen einbrennt. Eine "schlechte Vermarktung" der Fan-Seite aus.

    Ich selbst komme nicht aus Nürnberg und nehme das Stadt- und Vereinsgefühl grundsätzlich zwar auch von Freunden, aber auch viel von Social Media wahr. Nicht grundlos kann es daher sein, dass meine Meinung derer ähnelt, die auch sonst Kritik gegen die FCN-Fans, die natürlich auch viel positives für den Verein leidend vollbringen, tätigen. Es ist gut möglich, dass Leute aus dem näheren Nürnberg-Umfeld das daher auch anders sehen, da Social Media eben nicht ihre erste Quelle ist.

    Nur ist halt das Problem, was an den Spielern und den Verantwortlichen ankommt. Wenn etliche Menschen, die keine FCN-Fans sind wie wir, sowas wiederholt betonen und das z.T. über Jahre hinweg, dann kann man das nicht gesamt ignorieren wie ich finde. Social Media und das Internet haben heutzutage eine solche Stahlkraft. Klar kann man sich denken, dass es nur Ausnahmen sind. Man kann sich ja auch denken, dass fast alles auf Instagram so gut wie Fake ist, da durch Filter vollgespült und TROTZDEM lassen sich viele davon beeinflussen und reinlegen.
    Wenn aber diese Ausnahmen so wirken, als wären sie die Masse oder das Mehrgewicht, selbst wenn dem nicht so ist, dann reicht das, um eine falsch-negative Auswirkung zu inszenieren, die sich dann in Köpfen wie von Hecking, den Spielern, anderen Fans, Kommentatoren, usw. einbrennt und eben auch bleibt.

    Das ist vielleicht genau dein Problem bzw. das Problem deiner Generation.


    Die reale Welt und das Internet sind nicht Deckungsgleich.

  • DAS kommt obendrein noch dazu: Die Pfiffe und Kritiken im Stadion sind ja auch irgendwie nachvollziehbar nach jahrelangem Leiden, aber helfen tun sie der sportlichen Situation eben nicht. Egal, ob es gegen die Verantwortlichen ist oder wenn Klaus den Ball zu lange mit seinen Füßen bespielt.
    Die Pfiffe bestätigen eigentlich nur das, was dann auf Social Media um im Internet zu lesen ist, selbst, wenn es meist nur die Ausnahmen sind, die schreiben. Und dieser falsch-negative Strudel wird dann halt immer größer.

    "Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen" - 1.FC Nürnberg

  • Bin da echt zwiegespalten. Klar, es gibt diese Fans, zu denen ich mich auch zählen würde.


    Gleichzeitig arbeitet sich die Kurve im Abstiegskampf in persönlicher Vendetta lieber an Hecking, Rossow und Grethlein ab, pfeift mehr oder weniger ab dem ersten Ballkontakt den eigenen TW aus...


    Keine Ahnung, ich empfinde unser Umfeld (= Stadion) in den letzten Jahren tendenziell weniger als leidenschaftlich unterstützend, sondern als pessimistisch dauerkritisch. Und klar, das hat immer alles seine Gründe, ändert aber nix dran.

    War gestern nicht im Stadion und hab heuer auch Fürth und Düsseldorf verpasst.

    In allen anderen Heimspielen die ich am zwölfer war ist nicht ein Spieler gezielt ausgepfiffen worden und auch persönliche Fehden gegen Vereinsverantwortliche hab ich nicht wahrgenommen.


    Das es auch im Stadion schwer ist mit der Leidenschaft wenn der Fussball über drei viertel der Saison zum Kotzen war sei da gerade noch verziehen.

  • DAS kommt obendrein noch dazu: Die Pfiffe und Kritiken im Stadion sind ja auch irgendwie nachvollziehbar nach jahrelangem Leiden, aber helfen tun sie der sportlichen Situation eben nicht. Egal, ob es gegen die Verantwortlichen ist oder wenn Klaus den Ball zu lange mit seinen Füßen bespielt.
    Die Pfiffe bestätigen eigentlich nur das, was dann auf Social Media um im Internet zu lesen ist, selbst, wenn es meist nur die Ausnahmen sind, die schreiben. Und dieser falsch-negative Strudel wird dann halt immer größer.

    Es gab keine relevanten Pfiffe im Stadion.

  • Das ist vielleicht genau dein Problem bzw. das Problem deiner Generation.


    Die reale Welt und das Internet sind nicht Deckungsgleich.

    Das ist durchaus richtig!

    Problem ist aber, dass die Generation von mir, die auch fast alle Spieler aus dem FCN-Kader betrifft, eben doch so in der "digitalen Erziehung" großgeworden ist und immer mehr wird. Das sehe ich auch sehr kritisch (da das Internet lieber für negative Faktoren wie Sucht/Abhängigkeit zu TikTok oder Zockerei statt für produktive Tätigkeiten genutzt wird), aber schwierig zu verhindern.

    Und je mehr wir uns in die Zukunft begeben, desto, und das ist auch traurig zu sehen, deckungsgleicher wird es eben zwischen realer Welt und dem Internet. Mittlerweile gibt es etliche Jugendliche, die auch einfach Streamer, E-Sportler, Influencer oder ähnliches werden wollen und sich mehr und mehr von den wichtigen Grundtugenden verabschieden, sofern möglich. Da das für viel Geld sorgt, wird dieser Gedanke in unserer Gesellschaft auch immer mehr unterstützt.

    "Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen" - 1.FC Nürnberg

  • Wenn die Spieler ihre kleinen Schosshündchen auf Instagram posten, sich vor ihren schicken Autos zeigen, sich mit ihren aufgemotzten Mausis zeigen, ihre schicken Jogginganzüge und bunten Turnschühchen zeigen, dann ist dieses Social Media total super! Wenn sie ihr neuestes Tattoo zur Schau stellen ... Da erwarten sie positive Resonanz.


    Wenn aber in den Social-Media-Kanälen die Kritik an ihrer Berufsausübungen zu viel wird, dann soll das der Grund dafür sein, dass sie psychisch zusammenbrechen?


    Diese "Profis" sind doch seit der frühesten Jugend nur die "geilsten" ihres Alters ("ey, des ist der, der im NLZ von Schnicki-Schnacki spielt") und können es nicht ertragen, wenn ihnen dann bei dauerhaft schlechter Performance der Wind von Kritik ins Gesicht weht?


    Ja mei ... Da würde ich sagen, dass da was fehlt im NLZ an Wissensvermittlung.

  • Ich will nicht auf alles eingehen, dem meisten Stimme ich zu. Bei den Fans bin ich absolut bei dir. Dieser Verein hängt nur in der Vergangenheit fest, im Guten wie im Schlechten. Es wird kein Schlussstrich erlaubt, sondern wie beim Kamel immer wieder alles hochgekaut. "Aber wir sind doch so geprägt von der Vergangenheit". Wenn ich nach diesem Motto lebe, darf ich nach nem Autounfall mich nicht mehr hinter ein Steuer setzen, denn die Vergangenheit wird ja wieder eintreten.


    Hecking hatte mit diesem Punkt absolut recht, man ist in Nürnberg so fixiert darauf das Motto "der Club is a Depp" aufrecht zu erhalten, dass man alles andere ausblendet. Dabei ist gerade die Relegation 2020 ein Beweis dafür, dass dieses Motto eben nicht passt, denn ein Depp wäre abgestiegen. Man hat bisher 4 Relegationen gespielt, zweimal dadurch die Klasse gehalten und einmal einen Aufstieg geholt. Nur gegen Frankfurt ging es schief. Das ist keine Statistik eines Deppens, denn ohne die Relegation wären wir zweimal abgestiegen.


    Aber nein, es wird nur von 1999 schwadroniert. Das ist 24 verdammte Jahre her, die Hälfte des Forums hat das noch nichtmal mehr mitbekommen. Es gibt nur einen Verein, der 1999 noch so zelebriert wie wir und das ist Frankfurt, die das auch dürfen. Selbst die bringen das aber nur noch hoch, wenn Fjördhof mal wieder im Stadion ist. Nochmal, es ist 24 Jahre her, legt das endlich zu den Akten.



    Zum Rostock Spiel, lieber AnalytikerFCN du bist in den gleichen Fehler gelaufen wie ich. Wir haben das System Alois Schwartz unterschätzt. Klar sind die Gegner der Rostocker nicht übermächtig gewesen und wir haben, bis auf Lautern, auch alle min. einmal diese Saison geschlagen, aber die Entstehung ist entscheidend. In diesen 4 Spielen, nachdem das System Schwartz gegriffen hat, hast Rostock nur einen Gegentreffer kassiert.

    Dieses Team kann auf Teufel komm raus die null verteidigen und vorne hat ihnen der liebe Gott bzw. die Effizienz geholfen. Entscheidend sind aber eben die Gegentreffer. Es traf gestern ein der formstärksten Abwehrreihen auf eine der schwächsten Offensiven, das Endergebnis war eigentlich nicht so schwer zu erraten.

    Persönlich hatte ich die Hoffnung darin gesetzt, dass wir zuletzt regelmäßig trafen, allerdings eben gegen Teams, die mitspielen und nicht sich komplett hinten reinstellen. Das Unentschieden von Bielefeld hat uns zwar nen Matchball serviert, aber leider war Rostock noch nicht durch und hatte nur den Plan dieses Unentschieden zu holen.

    Wir können diese Spiele nicht gewinnen, das wissen wir leider alle. Deshalb spiele ich jetzt am WE lieber gegen ein Paderborn, das durch ist, mitspielen will, aber nicht alles in die Waagschale werfen wird, als gegen das Rostock von gestern.

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