Ilkay Gündogan (#22)

  • Zitat von Stich


    Ein paar Anmerkungen dazu:
    - Hätte die Hymne nichts mit Identifikation zu tun, würde man sie nicht spielen


    Verquerte Logik.


    Zitat

    - Sämtliche Spieler ohne Migrationshintergrund singen mit - ihre Konzentration scheint das nicht zu stören, im Gegenteil.


    In anderen Ländern nicht, was soll "im Gegenteil" heißen.


    Zitat

    - Während bei den meisten anderen Nationen, Spieler mit Migrationshintergrund mitsingen, tun sie das bei uns nicht (vom Klose, einem Schlesier, abgesehen).
    Die Spätaussiedler Boenisch und Schmitgal schmettern die jeweiligen Hymnen (Polen und Kasachstan) beispielsweise mit, während der Podolski das Maul nedaufbekomm.


    In anderen Nation [käsebrot]. Die interessieren nicht und ob man sich an irgendwelchen Halbdiktaturen wie Kasachstan ein Beispiel nehmen sollte, naja, merkste selber.


    Zitat

    Tut mir leid, aber ich finde das sehr auffällig und befürchte, dass das genau die gesellschaftliche Entwicklung in unserem Land wiederspiegelt.


    Sehr interessant, welche Entwicklung denn? Der Rückgang von hirnlosem Nationalismus und Patriotismus?


    Zitat

    Und genau DESHALB hab ich gedacht, dass der Günni mitsingt. Gerade ER ist für mich DAS leuchtende Beispiel dafür, dass man es mit Hartnäckigkeit, Fleiß und dem Willen, die Angebote anzunehmen, die die deutsche Gesellschaft macht, weit bringen kann.


    Die anderen Einwanderer hätten sich nur anstrengen brauchen!


    Zitat

    Zur Verdeutlichung, was ich meine, ein anderes Beispiel. Die Weltklassetennisspielern Andrea Petkovic schreibt auf ihrer Internetseite:


    Sehr löblich, dass sie sich politisch engagieren will. Doch was hat das nochmal mit einem Nichtmitsingen der Hymne zutun?

  • Zitat von weam

    was für eine Entwicklung soll das sein? Die Entwicklung die du mit dem Beispiel Petkovic gleich wieder widerlegst?


    Der Zustand/Entwicklung, dass Menschen mit Migrationshintergrund, auch wenn sie in Deutschland geboren/aufgewachsen sind und z. T. nen deutschen Pass haben, sich nicht mit Deutschland, sondern mit dem Herkunftsland ihrer (Groß)Eltern identifizieren. Gerade als ich in Nürnberger Schulen mit hohen Migrantenanteil unterrichtet hab, konnt ich das gut beobachten. Und selbst in der Uni hab ich das mehrfach erlebt: Eine Bekannte von mir, die nun Deutsch (!)-Lehrerin an einem bayerischen Gymnasium ist, hat immer deutlich auf ihre bosnische Identität bestanden. Ich weiß, dass ich nur persönliche EIndrücke schilder (der Totti wird mir sicher gleich wieder Bildzeitungsniveau attestieren), aber offizielle Studien hab ich leider dazu bisher nicht gefunden.


    Und die Petkovic gehört eben zu jenen - aus meiner subjektiven Sicht - Ausnahmen von der Regel, die ich aber zum Glück auch aus meinem persönlichen Umfeld kenne. Anderer Bekannter von mir, ebenfalls Lehrer, hat sich beim Finale der Basketball-BL bitter darüber beschwert, dass keiner der Zuschauer die Hymne mitgesungen hätte, während es für ihn und seinen Bruder - mit türkischen Wurzeln - eine Selbstverständlichkeit war.


    Lange Rede kurzer Sinn: Ich meine, wenn die Gesellschaft nicht auseinanderfallen soll, braucht man gerade für junge Menschen mit Migrationshintergrund erfolgreiche Vorbilder, die ebenfalls Migrationshintergrund haben und sich zu diesem Land bekennen. Und das Mitsingen der eigenen Hymne ist ein klares und einfach zu leistendes Bekenntnis!


    ---


    Edit: Lach. Und tatsächlich hat der Totti - wie erwartet - gleich auf meinen Beitrag geantwort. Aber wenn Deine Meinung ist, dass die Zuneigung zum Heimatland "hirnlos" ist, fehlt uns beiden ehe eine gemeinsame Diskussionsbasis.

  • Und was konkret ist nun schlimm daran, wo du doch sogar explizit von studierten Leuten sprichst (sogar in Deutsch, perfekt!)? Da fällt ja sogar das Scheinargument flach, dass mit mangelnder "Identifkation" die Integration flöten geht.


    Zitat von Stich


    Edit: Lach. Und tatsächlich hat der Totti - wie erwartet - gleich auf meinen Beitrag geantwort. Aber wenn Deine Meinung ist, dass die Zuneigung zum Heimatland "hirnlos" ist, fehlt uns beiden ehe eine gemeinsame Diskussionsbasis.


    Super argumentiert, gegen eine Steinwand kann ich natürlich nicht ankommen. Und ja, derart zur Schau gestellten Patriotismus halte ich für ziemlich überflüssig, da gibt es wahrlich andere Stellschrauben, an denen man drehen könnte.



    Hoffentlich liest die Kurvenantifa nicht mit!

    Einmal editiert, zuletzt von Totti ()

  • Bei den durch und durch patriotischen Amis singt die halbe Mannschaft die Hymne nicht mit. Na und?
    Das ist doch echt sowas von egal. Ich dachte immer, über sowas regen sich nur die erzkonservativen alten Opas/Altnazis auf...

  • Zitat von Stich

    Der Zustand/Entwicklung, dass Menschen mit Migrationshintergrund, auch wenn sie in Deutschland geboren/aufgewachsen sind und z. T. nen deutschen Pass haben, sich nicht mit Deutschland, sondern mit dem Herkunftsland ihrer (Groß)Eltern identifizieren. Gerade als ich in Nürnberger Schulen mit hohen Migrantenanteil unterrichtet hab, konnt ich das gut beobachten. Und selbst in der Uni hab ich das mehrfach erlebt: Eine Bekannte von mir, die nun Deutsch (!)-Lehrerin an einem bayerischen Gymnasium ist, hat immer deutlich auf ihre bosnische Identität bestanden. Ich weiß, dass ich nur persönliche EIndrücke schilder (der Totti wird mir sicher gleich wieder Bildzeitungsniveau attestieren), aber offizielle Studien hab ich leider dazu bisher nicht gefunden.


    Kenne ich drei Stück und frage mich wo das Problem sein soll? Studieren in Deutschland Deutsch und wollen es Kindern und Jugendlichen beibringen weil sie sich nicht mit diesem Land identifizieren? Tut mir leid aber da komm ich nicht mit.


    Ansonsten schau dir mal die Hymne beim WM-Finale 1974 an und zähl wie viele nicht mitgesungen haben oder frag Oliver Kahn ob er immer mitgesungen hat.

    'Ce la wie. Das wars'

  • Zitat von Giodagge


    Das ist doch echt sowas von egal. Ich dachte immer, über sowas regen sich nur die erzkonservativen alten Opas/Altnazis auf...


    Hat ja lange gedauert, bis der Nazivergleich kommt.
    Dass kein Spieler mit Migrationshintergrund die Hymne mitsingt, fällt jedem Fernsehzuschauer auf.
    Und die meisten von denen finden das schlecht, da bin ich mir sicher.
    Es ist auch richtig, dass hier explizit Gündogan genannt wurde. Ich schätze ihn sehr, aber wer sich schon selber in so eine Rolle bringt ("Integration gelingt spielend"), hätte hier mit gutem Beispiel voran gehen können. Man verrät ja damit nicht das Heimatland seiner Vorfahren oder ähnliches.

  • Zitat von Glubberer1987


    Dass kein Spieler mit Migrationshintergrund die Hymne mitsingt, fällt jedem Fernsehzuschauer auf.
    Und die meisten von denen finden das schlecht, da bin ich mir sicher.


    Das ist natürlich ein valides Argumen... oh moment, nein.



    Da integrieren sich Leute wie bspw. Gündogan oder diese Deutschlehrerin ziemlich großartig und legen eine saubere Karriere hin, die viele viele Deutsche nicht schaffen würden, das sind bereits super Vorbilder. Aber dann soll das nicht mehr gelten, weil sie nicht deutschlandfähnle schwingend die Hymne singen? Ja, das halte ich für eine ziemlich verkorkste Sichtweise.

    2 Mal editiert, zuletzt von Totti ()

  • Hat Miro Klose jetzt schon keinen Migrationshintergrund mehr?


    Linke, Frings, Kahn und das im WM-Finale:
    xSadRva9FHo
    Uiuiui

    'Ce la wie. Das wars'

  • Das war vor 11 Jahren, guten Morgen!
    Seitdem hat sich zum Glück viel verändert. Klinsmann und Löw haben darum gebeten, dass die Spieler die Nationalhymne mitsingen.

  • Zitat von Stich

    Ich muss ehrlich sagen, dass ich schon a weng enttäuscht war, dass er die Hymne ned mitgesungen hat.


    "Die Legende lebt" wurde doch gar nicht gespielt.

  • Für mich der beste deutsche Spieler gegen die Kasachen, wenn der Junge so weitermacht wird er mal ein ganz ganz großer. Hab gehört das Barca ihn evtl. als Nachfolger von Xavi im Auge hat ... a Glubberer beim großen FCB, das wär doch ma was :wink:

  • Ich finde die Diskussion zumindest übertrieben. Und verordneter Patriotismus ist dann besser als fehlender? (Das ist ja die Unterstellung, nicht meine Ansicht).
    Mal ehrlich, fast überall in der Gesellschaft ist es schwierig, patriotisch zu sein, ohne gleich in Erklärungsnöte zu geraten. Aber beim Fußball (Sport allgemein), da soll mans dann richtig leben.


    Die Amis zb leben das überall (ätzend), aber wir sind anders erzogen, also sollte das Singen weiter jedem freistehen.

    Saubreiss in da house.

    Inselbegabter Kobold.

  • Nationalpatriotismus ist ja eh nur währen Welt und Europameisterschafen erlaubt... Bekannter von mir (riesiger Handballfan) während der WM oder EM der Handballer dieses Jahr mit Deutschlandschal auf der heckablage wurde gefragt ob er Nazi ist...

  • Zitat von Exilfrange

    Ich finde die Diskussion zumindest übertrieben. Und verordneter Patriotismus ist dann besser als fehlender? (Das ist ja die Unterstellung, nicht meine Ansicht).
    Mal ehrlich, fast überall in der Gesellschaft ist es schwierig, patriotisch zu sein, ohne gleich in Erklärungsnöte zu geraten. Aber beim Fußball (Sport allgemein), da soll mans dann richtig leben.
    Die Amis zb leben das überall (ätzend), aber wir sind anders erzogen, also sollte das Singen weiter jedem freistehen.


    Ich finde das Argument, ein Kahn oder Frings haben auch nicht mitgesungen falsch. Für mich geht es nicht um Hinz oder Kunz sondern darum das die Nationalspieler Deutschland repräsentieren und darum haben sie die Hymne auch mitzusingen. Das sollte jeder Nationalspieler machen ob er jetzt für Polen, Kasachstan oder Deutschland aufläuft ist egal.

  • Eigentlich wollte ich nichts mehr dazu schreiben aber die Beispiele Kahn, Frings usw. Sollten nur verdeutlichen dass es nicht nur die 'bösen' Spieler mit Migrationshintergrund sind die nicht die Nationalhymne mitsingen. Dadurch kam die Diskussion ja auf, vorher hats ja scheinbar niemanden interessiert.

    'Ce la wie. Das wars'

  • Irgendwie ist es in Mode gekommen, Einstellung und Nationalgefühl am inbrünstigen Lippenlesen der Hymne zu analysieren.


    Ist das nicht ein wenig oberflächlich und vereinfachend ?


    Wahrscheinlich würde ich als Nationalspieler auch die Hymne nicht mitsingen, dies jedoch einfach nur aus Trotz, weil es die halbe Nation offensichtlich von mir erwartet......und es hätte nichts, aber auch gar nichts, mit meiner Einstellung zu meinem Heimatland zu tun.


    Diese Einstellung zu meinem Land, mache ich wirklich an anderen Dingen fest.


    Z.B. an Interessse für Politik, Gemeinwohl oder an Interesse der Geschichte unserer Nation.


    Groteskerweise gab es ja, nach dem verlorenen Italien EM-Spiel, wirklich ernsthafte Zeitungsartikel die behaupteten, daß unsere Niederlage hauptsächlich durch das inbrünstige Singen der Italiener zustande kam. :grinning_face:


    Da war wirklich weniger von der verfehlten Löwschen Taktik die Rede oder von Balotellis Supertoren, sondern mehr von der laschen deutschen Einstellung beim Absingen der Hymne !


    Mir ist es wirklich egal, ob jemand mitsingt oder nicht.....Hauptsache er zeigt danach auf dem Platz, daß er bereit ist für sein Land alles zu geben.


    Das ist mir erheblich wichtiger.


    Übrigens singen die Spanier bei ihrer Hymne auch nicht mit.......die hat nämlich keinen Text. :wink:


    Trotzdem haben die sich irgendwie zum Welt -und Europameister gemogelt. :wink::grinning_face:

  • Lustigerweise geht es den Leuten ja gar nicht mehr um den mangelnden Einsatz durch das Ausbleiben des Mitsingens, wie auch, wenn mit die besten Spieler des Teams betroffen sind (Özil, Gündogan, teilweise Klose und Poldi, ...). Wieso also dennoch? Keine Ahnung, mehr als "weil man es so macht" kommt da ja nicht.

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