Alles anzeigenWie angenehm, dieses Thema mal in ruhigem Tonfall zu diskutieren, dann kommt man auch zum Kern der Sache.
Jetzt gibts für putzis Bauernhof bzw den Club grob zwei Möglichkeiten:
Entweder die Ausgaben soweit runterfahren, daß man ohne Defizit wirtschaften kann mit dem Risiko, im Laufe der Zeit immer mehr den Anschluß zu verlieren.
Oder zusätzliches Geld besorgen durch Anteilsverkauf mit dem Risiko, daß auch das dauerhaft nicht reicht und es dann garnichts mehr gibt.
Natürlich gibts da Zwischenlösungen - man kann die Einnahmen sicher in verschiedenen Bereichen noch steigern und man kann vielleicht auch Investoren finden, die einen nicht bei der ersten besten Gelegenheit komplett abzocken.
Aber da sind wir halt in der Abteilung "Meinung" angelangt, da läßt sich meiner Ansicht nach weder das eine noch das andere definitiv belegen, für beides gibts gute Argumente.
Ich will das auch nicht in Harmoniesoße ertränken, aber an der Diskussion hier geht mir schon teilweise der Tonfall sehr auf den Sack. Die Anerkenntnis, daß ein Ausgliederungsskeptiker nicht notwendigerweise ein altbackener Dümmel sein muß, würde schon mal weiterhelfen.
Wenn ich mir die zwei Optionen für putzis Bauernhof und den Club so anschau geb ich dir da recht.
Aber und da fällt mir eine Diskussion schwer weil es da meiner Erfahrung nach nur wenig Spielraum im Ergebnis gibt, gibt es für Putzis Bauernhof nur eine Option wenn er den Betrieb im Vollerwerb erhalten will und ihn somit für zukünftige Generationen attraktiv machen möchte. Auf den Club umgemünzt wäre das wieder die Zugehörigkeit zu den Top 20-25 im Profifussball, sollte Vollerwerb und erste Liga nicht mein primärer Antrieb sein ist die lage "entspannter".
Wenn ich meine Kosten runterfahre ohne meine Einnahmen zu erhöhen spare ich mich letztendlich langsam zu tode weil ohne eine gewisses Ausgabenpotential kein sinnvolles wirtschaften notwendig ist. Sprich ich kann schon an Zukaufsfutter und Maschinen sparen, werde dann aber niemals im hohen Bereich produzieren können oder anders meine Zuchtkühe werd ich dann nicht mehr haben. Schlicht unmöglich.
Der Club kann sicher seinen Personaletat weiter senken, evtl. noch in der Jugendarbeit und bei den Lizenspielern sparen. Wie ich aber dann weiterhin Konkurrenzfähig bleiben will ist mir ein Rätsel, wir leben gerade von der Jugend und haben dass Problem das wir wichtige Verträge nicht frühzeitig verlängern konnten weil schlicht keine Kohle da ist.
Wir sind sicher in der Abteilung "Meinung" und beide Meinungsstränge haben ihre Berechtigung. Auch können wir nicht in die Zukunft schauen, da hast du recht.
Wenn ich mir aber die Vergangenheit so anschau, speziell die letzten zwanzig Jahre und die Entwicklung im Profifussball würde ich schon sagen das man die Realität schon ein Stück weit verweigert, oder zumindest eine große Protion Gottvertrauen hat wenn man glaubt das es ohne Geld von außen für uns mittelfristig weitergeht.
Vor neun Jahren als wir das letzte mal in der zweiten Liga waren haben wir uns noch mit Frankfurt oder Köln verglichen, das uns Mainz und Freiburg mal abhängen werden war für die meisten unter uns undenkbar. Jetzt ist selbst der FCA sauber an uns vorbeigezogen und von Frankfurt oder Köln sind wir ganz ganz weit weg.
Auch hat uns die Ära Bader/Woy das letzte bischen an Substanz gekostet das man noch verleben könnte. Als uns Meeske übernommen hat waren wir kurz vorm Exodus (finanziell), jetzt würde ich uns als stabil aber nicht über dem Berg einschätzen (wenn du das aus Bankersicht ander siehst bitte, aus Sicht eines Betriebswirtschaftlers ist es so).
Jedes Jahr das so vergeht sorgt nicht für eine Konsolidierung, sondern dafür das wir immer weiter abgehängt werden, wir müssen hoffen den Status Quo zu halten während sich um uns herum alles bewegt.
Ich hoffe der Tonfall war in Ordnung und wir können die Diskussion so fortsetzten.