Zu Rene Weiler einen Gedanken.
Ich sehe es sehr wohl auch als seine "Schuld" an dass wir die Relegation verkackt haben.
Ich denke die von ihm vorgegebene Marschrichtung war deutlich zu defensiv. Er hat sich da klassisch vercoached.
Warum ich das glaube möchte ich gerne begründen.
Wenn diese Taktik nicht von Weiler vorgegeben worden wäre, dann hätte er sie ja einfach in der Pause revidieren können.
"Jungs, ich weiß wir wollen defensiv sicher stehen, aber das was ihr da macht geht nicht! Wir brauchen dringend Entlastungsangriffe und wenigstens etwas mehr Ballbesitz! Wir müssen da auch ein Stück weit was riskieren, sonst ist der Gegentreffer nur eine Frage der Zeit!"
Es wäre ja wahrlich nicht das erste mal im Fußballgeschäft gewesen, dass eine Mannschaft nach einem Einlauf/Motivationsrede/taktischen Änderung in der Kabine völlig verwandelt aus der Halbzeit kommt und auf einmal Gas gibt.
Hätte man etwas mehr riskiert, und wäre dann dadurch unglücklich in einen Konter zum 0:1 gelaufen, dann hätte man das gesehen.
Aber das war nicht der Fall im Gegenteil, wir kamen sogar noch ängstlicher und noch passiver aus der Kabine, als wir dort reingegangen sind.
So, kurz durchatmen, und sacken lassen.
Aber was wäre denn nun wenn ich mich täuschen sollte?
Was wäre wenn Weiler doch (mehr) Risiko und (mehr) Offensive angeordnet hätte?
Dann bliebe ja einzig und allein die Schlußfolgerung dass Weiler die Mannschaft im wichtigsten Spiel der Saison nicht erreicht hat.
Dass die Spieler seine taktischen Vorgaben (warum auch immer) missachtet haben.
Wir konnten durch den FC Bayern München in den letzten Jahren ca. 20x pro Saison mitverfolgen, wie es ist wenn ein spielerisch & individuell deutlich unterlegeneres Team gegen einen pressenden dominanten Gegner spielt, und welche Möglichkeiten sich da auf tun.
Von hinten rein stellen und den Bus vorm Tor parken über teilw. wirklich kluge Mittelwege (hier vor allem durch BMG und Mainz) bis hin zu Kamikaze-Offensive und voll mitspielen wollen (HSV 2:9) war da alles dabei.
Aber eins war bei allen gegeben. Jede dieser Mannschaften hatte die Wahl wie sie gegen Bayern antreten. Und jede Mannschaft hat ihre Taktik dementsprechend ihres Spielermaterials ausgewählt.
Aber bei uns, -das steht hier im Forum anscheinend inzw. für viele fest- war es einfach nicht möglich auch nur einen Hauch an Torgefahr zu erzeugen, oder etwas mehr zu investieren.
Nur, dann denke ich an DFB-Pokal Spiele... und denke daran dass selbst deutlichst unterlegene Mannschaften sich immer wieder Chancen und Konter gegen die großen herausspielen.
Warum?
Aus dem selben Grund warum wir am Montag nach der 70. Minute doch auch auf einmal in der Lage waren mit dem Ball am Fuß mutig die Mittellinie zu überqueren.
Wir hatten auf einmal nichts mehr zu verlieren, und haben angefangen Fußball zu spielen.
Und das ist das traurige.
Und darum bin ich auch überzeugt davon dass eine mutigere/offensivere Ausrichtung für uns besser gewesen wäre.
Weil uns selbst ein früheres Gegentor durch die Eintracht eher geholfen als geschadet hätte.
So hatten wir noch gute 20 Minuten und die Akkus waren fast leer. -Game over-
Die These wir konnten nicht mehr/besser/offensiver kann ich nicht akzeptieren.
Der DFB-Pokal und auch die Spiele gegen Bayern beweisen uns Monat für Monat, und Jahr für Jahr das Gegenteil.
Wer diese "Erklärung" in seinem Kopf in Stein meißelt, drückt sich vor der eigentlichen und schmerzhaften Wahrheit.
Weiler hat sich vercoacht bzw. die Mannschaft befolgt seine Anweisungen nicht.
Beides finde ich bedenklich. Aber noch bedenklicher finde ich dass es sich alle Beteiligten (Mannschaft, Trainer, teilw. Fans) hinter dem Scheinargument "Die Spielweise war alternativlos" gemütlich machen.
Natürlich, es muss nicht immer ein schuldiger geköpft werden, aber wir haben wirklich auf eine sehr erbärmliche Art und Weise verloren, und haben einem bundesweiten Fernsehpublikum (u.a. mit div. potenziellen zukünftigen Sponsoren) mit Abstand die schlechteste Relegation geboten die es in den letzten Jahren zu sehen gab.
Und da sollte man schon 2-3 kritische Fragen stellen dürfen.