Zitat von hoeschler
Soweit ich mich entsinne vermarktet Sportfive den Club schon länger, als Bader da ist.
richtig, nur die letzte vertragsverlängerung exklusive der tv vermarktung (also der aktuell laufende vertrag) fällt in seine amtszeit. und wie man damals so hörte (bzw. was auch kein geheimnis mehr ist), war aro nicht unbedingt begeistert davon.
der erste vertrag wurde geschlossen, als/weil aro merkte, dass er den verein nicht alleine retten kann und es weit und breit niemanden gab, der dazugetan hätte.
den maßgeblichen kritikpunkt, den ich an diesem system habe ist, dass es dem vermarkter relativ leicht fällt, kosten/nutzen für sich auszurechnen, ohne dabei wirklich darauf achten zu müssen, dass sich der verein auf dem vermarktungsgebiet weiterentwickelt und emanzipiert. sprich: sagen wir mal, ich zahl auf das jahr umgelegt eine mio an einen verein, der mir die vermarktungsrechte abtritt. ergo weiß ich: okay, ich muss ne mio reinholen, um auf null zu sein (milchmädchenhaft gerechnet, mal abseits von zinsen etc.). bisschen mehr ins zeug legen, mach ich 1.2 mio und hab gewinn. noch ein klein bisschen mehr, und ich hab 1.5 mio und noch mehr gewinn,... usw. .
dabei bleiben meiner meinung nach zwei kernpunkte auf der strecke, die maßgeblich dafür sind, wie sich ein verein mit umfeld und struktur wie der fcn aufstellen muss.
a) die lokale vermarktung ist aufgrund der knochenarbeit und der geringen / bzw. zunächst geringen einnahmen für einen vermarkter nicht so interessant, wie einen poolsponsor zu aktivieren, der eh schon da ist. das ist nicht mal mit desinteresse, sondern mit kaufmännischem denken leicht zu erklären. und genau deshalb, weil
b) der vermarkter keinen nutzen und sinn darin sieht, dass der verein sich regional besser verkauft und sich gleichzeitig im marketingbereich emanzipiert. er würde damit ja seine eigene leistung auf sicht wegrationalisieren.
c) er aufgrund seiner vernetzung relativ leicht seinen break-even erreicht (sprich: den punkt, ab dem sich das geschäft für ihn rechnet) und es sich vielleicht bei anderen kunden (größeren vereinen) eine arbeitsstunde schneller und lukrativer gewinnbringend anlegen lässt. auch das ist ja grundsätzlich kaufmännisch verständlich. warum soll ich am metzger meier aus giechkröttendorf rumdoktern wegen 2000 e, wenn mir die gleiche zeit mit 100.000 e für ne aktion beim bvb oder dem hsv einbringt?
sportfive generiert mit sicherheit auch poolsponsoren, an die z.b. der verein nie bzw. nur durch viel baggerarbeit rankommen würde (z.b. wenn ein großes unternehmen bei allen s5 vereinen ne bandenwerbung bucht), aber so eine eigeninitiative des vereins, personell nach außen sichtbar gemacht, fände ich schon gut. parallel zu sportfive. denn wenn ich dran denk, dass die amas bis letzte saison manchmal mit uralten trikots und hosen trainieren mussten, wenn ihr satz kaputt ging, dann sind anscheinend auch 2000 e vom metzger meier viel geld für'n glubb.
EDIT: kleiner nachtrag: meines wissens hat aro selbst den in den 90er jahren mit der ufa (dann sportfive) geschlossenen vertrag noch einmal zu beginn der nullerjahre verlängert. erst die letzte erneute verlängerung bis 2016 (?) hat bader vorgenommen.