Regelkunde & Schiedsrichterdiskussionen

  • Zumal die Regel ja gegenteiliges aussagt: "War der Kontakt ursächlich für das Fallen." Und spätestens an der Stelle ist die Nummer halt durch. Denn selbst wenn (!) da ein minimaler (!) Kontakt da war (und zwar egal ob unten oder oben) dann sicherlich keiner, der dazu führt, dass der Kollege wie vom Pferd getreten durch den Strafraum fliegt.

    Das wäre jetzt interessant für mich. Woher hast du das "War der Kontakt ursächlich für das Fallen..."?

    Steht in den Regeln etwas über sich Fallenlassen, Schauspielerei oder eben dieses "ursächlich für das Fallen"?

    Das steht natürlich nicht wörtlich so in den Regeln, aber kann an Dutzenden Stellen nachgelesen werden, an denen sich einzelne Schiedsrichter oder der DFB selbst zum Thema äußern. Der Tenor ist klar: Da im Fußball Kontakte zwischen gegnerischen Spielern andauernd vorkommen, kann nicht jeder Kontakt ein Foul sein. Sonst hätte man ja allein schon bei jeder Standardsituation fünf defensive und fünf offensive Vergehen.


    Hier zum Beispiel eine Stellungnahme des DFB, wo das wording so verwendet wird: DFB Stellungnahme

  • Die Frage ist ob hier ein Foulspiel durch eines im Regelbuch definierten Vergehen vorliegt:




    War das wirklich ein Beinstellen?


    Für mich ist Beinstellen was anderes als jemanden minimal am Fuß zu touchieren.

  • Und weil eben genau das nicht immer so leicht zu unterscheiden ist, wird in der Interpretation eben auf die Ursächlichkeit zurückgegriffen. Und wie ich vorhin schon schrieb: Spätestens an der Stelle muss man dann stutzig werden, denn selbst wenn der Kollege Mühl den Spieler leicht berührt (was schon nicht 100% ersichtlich ist), dann keinesfalls in einer Art und Weise, die dazu geeignet ist, einen Spieler zu Boden bringen, wenn dieser das nicht durch eine Unsportlichkeit (Nach Regel 12, 3.) unterstützt.

  • ..nee, aber versuchtes Beinstellen.


    @exstase04

    Danke für die Quelle. Das ist aber nicht das, worauf ich hinaus wollte. Das sind ja keine Regeltexte, sondern Auslegungsfragen, und zwar geht es hier um die Erkennung eines im Zweikampf prinzipiell erlaubten, aber hier fahrlässigerweise zum Sturz führenden Kontakts. In meiner Argumentation ist die Aktion (Halten oder Beinstellen) gar nicht erlaubt und die Frage ist, ob eine verbotene Aktion möglicherweise nicht geahndet wird, wenn der gefoulte Spieler schauspielert.

  • Ergänzung, extase04 kam noch dazwischen:

    er muss den Gegner auch nicht zum Boden bringen. Wenn es nicht im Kampf um den Ball ist, reicht auch Behindern. Mühl versucht das Behindern sogar mit Fuß und Hand gleichzeitig. Zugegeben, die Aktion war nicht lange und er hat es sofort eingestellt. Dummerweise ist der Gegner sofort gefallen und das hat den SR getriggert zu pfeifen.

    Der SR hat mit dem VA die Möglichkeit seine Entscheidung zu revidieren. In dem Fall hat der SR sich bestätigt gesehen, dass Mühl tatsächlich (kurz) regelwidrig gehandelt hat. Und ich stelle mit die Frage, kann der SR das Fallenlassen gemäß einer Regel so werten, dass in der Konsequenz das Foulspiel nachträglich nicht zählt?

  • ..nee, aber versuchtes Beinstellen.


    @exstase04

    Danke für die Quelle. Das ist aber nicht das, worauf ich hinaus wollte. Das sind ja keine Regeltexte, sondern Auslegungsfragen, und zwar geht es hier um die Erkennung eines im Zweikampf prinzipiell erlaubten, aber hier fahrlässigerweise zum Sturz führenden Kontakts. In meiner Argumentation ist die Aktion (Halten oder Beinstellen) gar nicht erlaubt und die Frage ist, ob eine verbotene Aktion möglicherweise nicht geahndet wird, wenn der gefoulte Spieler schauspielert.

    Für mich ist das auch kein Versuch. Zumal der Schiedsrichter auch immer im Sinne des Fußballs in seinem Ermessen (steht auch im Regelbuch) entscheiden soll. Und wenn das der Sinn des Fußball sein soll, dann weiß ich nicht. Fußball ist kein körperloser Sport.


    Willst du echt, dass solche Vergehen in Zukunft konsequent, dann natürlich auch im Mittelfeld, gepfiffen werden? Ich nicht.

  • Solche Aktionen werden im Mittelfeld doch gepfiffen. Nicht oft, weil in der Regel der Gegner einfach weiterspielt. Wenn der Gegner aber merkt, dass er beim Weiterspielen einen Nachteil hat, wird er einfädeln oder den Oberkörper (leicht theatralisch) zurückwerfen und so deutlich machen, dass er mit der Hand aufgehalten wurde. Der Schiri pfeift und es wird ohne großes Theater weitergespielt. Das ist ganz normal.

    Unbedingt Wollen tu ich das übrigens nicht.

  • Über die Schiedsrichter kann ich nur noch kotzen. Zwar gab es für uns diesmal den Elfmeter, aber das war niemals ein strafbares Handspiel. Einfach lächerlich. Mit so einer Regelauslegung, gibt es jede Woche mindestens einen. Das hat nichts mehr mit Fussball zu tun.

  • Man wollte wohl Braunschweig wieder ausgleichen.

    Der VAR ist einfach müßig.

    Club 2019: "Sie trugen seltsame Gewänder und irrten planlos umher."




  • Ich würde sagen klarer Elfmeter nach den Regeln, da eindeutig der Düsseldorfer Arm in Berührung mit dem Ball rankam.
    Man sah halt keine Bilder live während des Spiels.

    "Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen" - 1.FC Nürnberg

  • Schäffler beeinflusst doch mit seinem Arm die Armhaltung des Abwehrspielers. Vom Düsseldorfer null Absicht.


    Wäre der Elfer für DüDo gepfiffen worden, ich hätte die Fernbedienung in den TV geschmissen.

    Club 2019: "Sie trugen seltsame Gewänder und irrten planlos umher."



  • Ja, Elfer ist schon wieder ne Lachnummer. Absolute Scheiße, wir sind die nächsten die wieder genau so einen Mist gegen uns bekommen. Letzte Woche in Braunschweig, dazwischen auch Beispiele aus anderen Liga Spielen bspw. der Elfer für Darmstadt letzte Woche, jetzt wieder das. Dieser Sport ist regeltechnisch am Ende. Ich hoffe irgendwer beim DFB hat doch noch Augenlicht und kümmert sich um diese Kacke.

  • Schäffler beeinflusst doch mit seinem Arm die Armhaltung des Abwehrspielers. Vom Düsseldorfer null Absicht.


    Wäre der Elfer für DüDo gepfiffen worden, ich hätte die Fernbedienung in den TV geschmissen.

    Kann verstehen, wenn man schaut, ob das vielleicht ein Foul Schäfflers ist.
    Aber der Arm in dieser Position ist halt auch dumm vom Verteidiger. Er will prinzipiell den Arm Schäfflers leicht einklemmen, streckt ihn in der Luft aber aus. Also wenn man sagt, dass Schäffler nicht foulte, ist das laut den Regen ein klarer Elfer.

    Alleine der Fakt, dass der Klarer (Düsseldorfer im Bild) sich gar nicht über den Elfer beschwerte (auch nicht nach dem Spiel), zeigt ja, dass er weiß, dass er da schon Mist gebaut hat.

    "Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen" - 1.FC Nürnberg

  • Evtl kann man sogar Stürmerfoul gegen Schäffler geben um aus der Geschichte rauszukommen. Die Alternative ist Elfmeter. Abischt, unnatürliche Armhaltung etc sind hier nicht relevant.


    Ich will solche nicht. Der Fehler liegt hier weder bei Schiri noch dem VAR.

  • Gerade im Sportstudio gesehen, taktisches Foul von Kimmich im Mittelfeld an Reus, Spiel läuft mit Vorteil Dortmund weiter, im nachhinein Gelb für Kimmich.


    Hieß es denn nicht vor ein paar Wochen, wo Lohkemper in St. Pauli nach klarem Foul weiter spielte und der Paulianer im nachhinein nicht Gelb, in dem Fall sogar Gelbrot, sah, Karte im nachhinein wäre bei Vorteil nicht mehr vorgesehen?


    Man blickt langsam nicht mehr durch!

    Lieber stehend sterben, als kniend leben!

  • Das war kein taktisches Foul, sondern ein rüdes Einsteigen, dass auch sonst gelb geben würde.


    Ganz einfach (und irgendwie auch logisch):

    "normales" taktisches Foul und Vorteil - kein gelb, weil ja durch den Vorteil das taktische Foul quasi keine Wirkung hatte (hier zu diskutieren zB Szenen wie bei uns gegen Pauli, wo wie von Klauß in der PK beschrieben, Überzahl vllt der größere Vorteil gewesen wäre).

    Gelbwürdiges, hartes, rüdes Vergehen und Vorteil - nachträglich gelb, weil das eigentliche Vergehen ungeachtet der Vorteilsregel gelbwürdig ist.

  • Mir kam gerade beim Redzone (NFL) gucken, ein Gedanke.

    Mir geht das beim Fußball dermaßen auf den Zeiger, wenn sich die Spieler beim geringsten Wehwehchen auf dem Platz wälzen und dann am Platz behandeln lassen.

    Man sollte die Regeln dahingehend ändern, dass wer sich behandeln lässt, 10 Minuten außen bleiben muss oder eben ausgewechselt wird.

    Dann würde man das ganz schnell, viel weniger sehen müssen.

    "Egal was passiert, wir lieben dich sowieso"

    Best of ever:

    Köpke - Pinola - Glauber - Giske - Reuter - Galasek - Gündogan - Mintal - Eckstein - Zarate - Ciric

    :fahne:

  • Mir kam gerade beim Redzone (NFL) gucken, ein Gedanke.

    Mir geht das beim Fußball dermaßen auf den Zeiger, wenn sich die Spieler beim geringsten Wehwehchen auf dem Platz wälzen und dann am Platz behandeln lassen.

    Man sollte die Regeln dahingehend ändern, dass wer sich behandeln lässt, 10 Minuten außen bleiben muss oder eben ausgewechselt wird.

    Dann würde man das ganz schnell, viel weniger sehen müssen.

    *hust* Nettospielzeit *hust*


    Ist viel effektiver, damit nimmst du nämlich sämtliche Zeitspielelemente raus...

  • Das war kein taktisches Foul, sondern ein rüdes Einsteigen, dass auch sonst gelb geben würde.


    Ganz einfach (und irgendwie auch logisch):

    "normales" taktisches Foul und Vorteil - kein gelb, weil ja durch den Vorteil das taktische Foul quasi keine Wirkung hatte (hier zu diskutieren zB Szenen wie bei uns gegen Pauli, wo wie von Klauß in der PK beschrieben, Überzahl vllt der größere Vorteil gewesen wäre).

    Gelbwürdiges, hartes, rüdes Vergehen und Vorteil - nachträglich gelb, weil das eigentliche Vergehen ungeachtet der Vorteilsregel gelbwürdig ist.

    Für mich ist da nichts logisch, um nicht zu sagen idiotisch.

    Ein Vorteil der kaum einer war, ersetzt praktisch Eins zu Eins eine gelbe Karte, die in dem Fall sogar ein Platzverweis gewesen wäre.

    Super logisch! Das einzige was man damit fördert ist das theatralische fallenlassen, nicht das faire weiterspielen.

    Ist aber egal, viele Regeln im Fußball sind scheinbar bewusst so verändert worden, dass Angriffspunkte nur noch schwer zu setzen sind, siehe Handregel.

    Lieber stehend sterben, als kniend leben!

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