Superliga - Pläne im europäischen Fußball

  • Solange die Fans ihre Kohle den Mannschaften hinterher werfen und viel zu viel ihrer kostbaren Zeit dafür aufwenden, solange kann ich die Empörung und den Ärger nicht Ernst nehmen.

    Richtig.... das einzige, was die "Enthüllungen" jetzt bewirken, ist, dass die UEFA selbst schnell die Super-Europa-Liga ins Leben rufen will. Ich denke schon, dass es realistisch ist, dass es in 10 oder 15 Jahren eine Liga in Europa geben wird, die über allen anderen stehen wird. Ähnlich wie die NFL, NHL oder NBA. Die nationalen Teams sind dann nur Farm-Teams der großen 20 oder 30.


    Edit by Mod: Diskussion in den passenden Thread verschoben

  • Der Vergleich mit der NFL etc. hinkt. Ganz anderes System, andere Historie.

    Historie ja, aber das System kann man und wird sich auch ändern. Wenn es die Super-Liga geben sollte, dann muss man auch das Transfer- und Gehaltssystem anpassen und verändern. Das Draft-System wird es vielleicht nicht geben, aber Gehalts- und Transferobergrenzen sicherlich. Man wird eine Liga haben, die über allem steht ohne Auf- und Abstieg. Und über das Geld wird es sich regeln lassen, ob der Verein jetzt in Barcelona, Zürich oder Baku seinen Sitz hat. Hauptsache, er hat die Lizenz für diese Liga... Sehe das wirklich als realistisch an.

    Eigentlich wollte ich mich mit dir geistig duellieren - aber wie ich sehe bist du unbewaffnet!

  • Das ist der feuchte Traum vieler Investoren, gerade US Amerikanischen, die ihr Geld hier investieren. Funktionieren wird das allerdings in meinen Augen nicht, dafür ist das hier etablierte Vereinssystem zu stark verwurzelt und die kulturellen Unterschiede innerhalb Europas sind zu groß. Selbst in der DEL kriegt man das nicht wirklich hin.

    Gehalts- und Transferobergrenzen kann ich mir davon unabhängig tatsächlich irgendwann vorstellen. Ob das dann zum Erfolg führen wird und überhaupt großflächig in Europa möglich ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

    'Ce la wie. Das wars'

  • Für die Gehalts- und Transferobergrenzen gibt es doch schon erfolgreiche Modelle mit Offshore-Briefkastenfirmen.

    Dann zahlt der Sponsor/Scheich halt dahin statt der Verein ein Gehalt.


    Wir haben im Fußball inzwischen eine offenkundige Bakschisch-Mentalität.

    Die hatten wir früher zwar auch (erinnert sei hier an den Deisler-Wechsel), aber da ging es noch nicht um Fantastillionen abseits jeglicher Lebensrealität.

  • Naja, in NBA, NFL usw. hat die Liga das Sagen. Das eigentliche Unternehmen ist die Liga, die den Spielbetrieb organisiert, steuert, die Regeln erlässt, etc. und Lizenzen zur Spielberechtigung verteilt und eben auch entscheidet, wer die Lizenz erhält, wo er die Lizenz erhält usw. Diese Ligen haben ein Interesse an spannenden Wettkämpfen, wechselnden Chancen. Das hält die Fans bei der Stange, die Unterhaltung hoch und steigert damit den Wert und die Einnahmen. Deshalb gibt es dort das Draftsystem, salary caps, Kaderlimits usw. Weil es zementierte Vormachtstellungen einzelner Vereine wie im Fußball verhindert. Es gibt Transparenzregeln, du kannst dir von jedem Spieler und jedem Funktionär Gehalt und Einnahmen ansehen.


    Im Fußball haben die Vereine das Sagen und bestimmen, wo es lang geht. Auch wenn Teile der Fans das bis heute nicht kapieren wollen, dass DFL, DFB und letztendlich auch die UEFA nur das machen, was die Vereine wollen. Madrid, München, Paris, etc. würden Einrichtungen wie Drafts oder salary caps mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen. Von der Offenlegung der Gehälter mal abgesehen.


    Nene, der Fußball ist am Arsch, weil ihn die "Vereine" (also Mannschaftsunternehmen) genau so haben wollen. Da wird auch niemand vorgehen, denn alle hoffen, selbst irgendwann mal an den Trog zu dürfen.

  • Aber die NFL wurde (meines Wissens nach, bitte um Korrektur, wenn falsch) auch von den Teams gegründet. Von daher wäre eine ähnliche Vorgehensweise möglich.

    Eigentlich wollte ich mich mit dir geistig duellieren - aber wie ich sehe bist du unbewaffnet!

  • Nene, der Fußball ist am Arsch, weil ihn die "Vereine" (also Mannschaftsunternehmen) genau so haben wollen. Da wird auch niemand vorgehen, denn alle hoffen, selbst irgendwann mal an den Trog zu dürfen.

    Umso verwunderlicher, dass manche Vereine noch am Romantischen "e.V." festhalten wollen.

  • Der Unterschied USA/ Europa hinkt gewaltig.


    Die Strukturen sind in den USA komplett anders. Der Amateursport ( wenn man das überhaupt noch so bezeichnen kann) ist in der hand von Schulen und Universitäten. Währenddessen wir in Deutschland noch das klassische Vereinssystem haben. In Deutschland hat ein Amateurverein die Möglichkeit, sich durch sportlichen Erfolg zu professionalisieren. In den USA legt ein Investor viel geld auf den Tisch und versucht in den Minor leagues ein Team bzw eine Brand(stadionaufbau, Umfeld etc.)aufzubauen. Dann legt er später nochmal viel Geld auf den Tisch um eine Zulassung für die big 5(MLB, nhl, nba, NFL, mls) zu bekommen. Ein auf oder Abstiegssystem existiert dort nicht. Entscheidungen, ob eine Stadt ein Profiteam bekommt, hängt rein vom Geld ab. Solche Geschichten wie zb SV Darmstadt sind dort nicht möglich

    :face_with_tongue::smiling_face_with_horns:the User formerly known as sabu.....

  • Jupp. Ist das ehrlichere, transparentere System. Dort müssen unterfinanzierte Halbamateure nicht mit Milliarden schweren Konzernen konkurrieren, die beliebig Geld in die Mannschaften pumpen.


    Übrigens etwas, dass in den USA auch nichts bringt... egal wie viel Geld Owner und Sponsoren haben... jede Mannschaft ist identisch finanziert.



    Jetzt führt das aber zu weit.

  • Ich sehe es anders. Kleinere Teams haben sich den sportlichen Erfolg durchaus verdient.


    Außerdem gibt es im USA Amateursport das Problem der Ausbeutung von Amateurspielern. Zb beim Match Madness der NCAA kassieren die Hochschulen Millionen. Die Spieler haben aber nix davon, sondern müssen auf eine Karriere in den großen Ligen hoffen. Halte da gar nix von. Das Geld wird anscheinend in beiden Systemen vom Zuschauer bezahlt. Die Frage ist aber, wer macht sich da die Taschen mit voll. Bloß weil zb in Europa keine so hohen Gehälter mehr gezahlt würden, heißt es ja nicht das die Übertragungskosten fallen. Dann würde ein anderer sich die Taschen vollmachen

    :face_with_tongue::smiling_face_with_horns:the User formerly known as sabu.....

  • Umso verwunderlicher, dass manche Vereine noch am Romantischen "e.V." festhalten wollen.

    Hier ist die Rechtsform nicht entscheidend. Real Madrid und Barcelona sind z.B. als Sportvereine organisiert. Das Ausschlaggebende war hier die Gründung der Champions League, da fließen riesige Summen an Geld im Vergleich zu nationalen Wettbewerben oder EL. Das wurde bewusst so gemacht damit die Top Clubs jedes Jahr unter sich bleiben und durch die Gelder den Abstand zu den anderen vergrößern. Dabei haben sie sich bewusst dafür entschieden, der FCB hat hier genauso seine dreckigen Finger im Spiel.

  • Ich sehe es anders. Kleinere Teams haben sich den sportlichen Erfolg durchaus verdient.

    Großartiger Erfolg. Mit viel Glück, weil gerade kein großer Fisch unterwegs ist, in die erste Liga aufgestiegen und spätestens im zweiten Jahr mit einem dicken Arschtritt wieder raus befördert, wenn man keinen großen Geldgeber findet.


    Also wenn du das als "verdient" betrachtest, scheinst du kleinere Teams nicht sonderlich zu mögen.



    Und die NCAA, eine College- und Ausbildungsliga, hier rein zu bringen ....

  • ... ist eine logische Konsequenz nachdem das Wort "Draftsystem" hier reingebracht wurde.

    :face_with_rolling_eyes:


    Das Draftsystem funktioniert überhaupt nur, weil es den Unterbau der Colleges als Ausbildungssystem gibt.

  • Hier ist die Rechtsform nicht entscheidend. Real Madrid und Barcelona sind z.B. als Sportvereine organisiert. Das Ausschlaggebende war hier die Gründung der Champions League, da fließen riesige Summen an Geld im Vergleich zu nationalen Wettbewerben oder EL. Das wurde bewusst so gemacht damit die Top Clubs jedes Jahr unter sich bleiben und durch die Gelder den Abstand zu den anderen vergrößern. Dabei haben sie sich bewusst dafür entschieden, der FCB hat hier genauso seine dreckigen Finger im Spiel.

    Das einzige was man bewusst entschieden hat war wie man möglichst viel Kohle scheffeln kann. Wenn man unter sich hätte bleiben wollen hätte man die CL nicht auf 32 Mannschaften erweitert.

    'Ce la wie. Das wars'

  • Ein Aufstieg ist durchaus verdient. Wenn man das Stadion etc. Betrachtet, dann hätte Darmstadt nie aufsteigen dürfen. Aber sie haben es geschafft und durften mitspielen. Viele in Darmstadt wird es gefreut haben. Die haben immerhin 2 Saisons hintereinander Bundesliga gespielt. In der 3. Saison hat es dann nicht mehr gereicht, weil Schuster gewechselt ist.


    Die ausbilldungsligen gibt es hier eben nicht. Ist komplett Verarschung der Spieler. Wenn ein Spieler den Sprung zu den Profis nicht packt, muss er sich umsehen. Die große Kohle hat aber die schule verdient

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  • Ein Aufstieg ist durchaus verdient. Wenn man das Stadion etc. Betrachtet, dann hätte Darmstadt nie aufsteigen dürfen. Aber sie haben es geschafft und durften mitspielen. Viele in Darmstadt wird es gefreut haben. Die haben immerhin 2 Saisons hintereinander Bundesliga gespielt. In der 3. Saison hat es dann nicht mehr gereicht, weil Schuster gewechselt ist.

    Das ist halt schlicht Augenwischerei und legitimiert doch nur die zementierten Strukturen. Sie durften mitspielen die Burschen, freut euch. Die große Kohle stecken die anderen ein, aber es läuft unter dem Deckmantel des fairen Wettbewerbs.

    'Ce la wie. Das wars'

  • Wenn die Superliga kommt, könnte man schon ein Draftsystem etablieren, und zwar etwa in diese Richtung:

    Spieler, die 3 Jahre in der höchsten nationalen Liga gekickt haben, können sich für die Superliga anmelden.


    Hängt natürlich vor allem von der Strahlkraft der Superliga ab (wollen die besten Fussballer dort überhaupt spielen).


    Und die Mindestverweildauer in der nationalen Liga hätte zudem zur Folge, dass diese sportlich nicht ganz abgewertet werden, da ja die guten Spieler eben eine gewisse Zeit dort spielen müssen.



    Aber alles ungelegte Eier...

  • Wenn die großen Sponsoren weg sind und nicht mehr so viel Geld in der Liga ist wird sie sportlich schlechter, das ist dann leider ganz normal. Mal sehen wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt, irgendwas muss passieren. Ein Reset-Button wäre ganz nett.

    'Ce la wie. Das wars'

  • Wenn eine Superliga kommt, wären die nationalen Ligen nicht mehr das, was es Mal war. ein zementieren eines vereins in der superliga finde ich falsch.

    :face_with_tongue::smiling_face_with_horns:the User formerly known as sabu.....

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