Michael Köllner (ehem. Cheftrainer)

  • emilou, wenn man als NLZ an einem Showkampf in 300-400 oder 500km oder noch mehr teilnimmt, dort übernachtet, gilt für die Kinder eine Anspannung. Dann spielen sie von 200-500 Zuschauern, verlieren, siegen, jubeln und trauern. Kann alles sehr schön sein, kann alles sehr toll sein. Für den Augenblick. Doch ich frage dich, wo soll für das Kind der nötige Lerneffekt liegen? Vorallem, wenn er nach einer Zeit wieder gehen kann oder vorher nicht mehr eingeteilt wird? Ist das wirklich ein Lernziel in dieser Alterstufe? Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass unsere Kinder unter 10 Jahren definitiv andere und viel ehrgeizigere Ziele erreichen sollten, als den kurzlebigen Erfolg einer NLZ anzugehören. Bei viel Talent, kommt der Bub doch später sowieso zum FCN oder zu den Greuthern.

  • Auch für Kinder ist ein gutes, altergerechtes Training wichtig und es is auch sehr wichtig, dass darauf geachtet wird, dass eine vielfältige athletische Grundausbildung angeboten wird. Wenn das Konzept dazu führt, dass es in Kooperation mit den Partnervereinen für die Kinder ein interessantes und gutes Training gibt, dann finde ich es gut. Es kann ja eine win-win-Situation werden.

  • Zitat von Argo

    Auch für Kinder ist ein gutes, altergerechtes Training wichtig und es is auch sehr wichtig, dass darauf geachtet wird, dass eine vielfältige athletische Grundausbildung angeboten wird. Wenn das Konzept dazu führt, dass es in Kooperation mit den Partnervereinen für die Kinder ein interessantes und gutes Training gibt, dann finde ich es gut. Es kann ja eine win-win-Situation werden.


    Das stimmt alles Argo.......nur noch nicht für Kinder im Alter von 8 - 10 Jahren.
    Die sind häufig noch verspielt und wollen garantiert keine athletische Grundausbildung......und ich als Großvater will das auch nicht für meinen Enkel. :wink:
    Das ist wirklich noch zu früh.
    Hat der Kleine eine wirkliche Begabung, kann er auch mit 13 - 14 noch zu Großvereinen wie Anderlecht, Feyenoord Rotterdam oder in die berühmte Ajax-Schule wechseln.
    Ist ja alles nicht wirklich superweit weg.
    Wichtiger erscheint mir, was z.Zt. in Belgien gemacht wird.
    Es entstanden überall in Antwerpen eine Menge neuer Bolzplätze......da können die Kiddies auch ausserhalb der Trainingszeiten ihres Vereines Tag für Tag bolzen......und die besten Fußballer waren immer noch die Straßenfußballer.
    Nicht umsonst hat Belgien so unheimlich viele junge, begabte Spieler z.Zt.. :wink:

  • Zitat von Wenzel_1-Bamberg

    emilou, wenn man als NLZ an einem Showkampf in 300-400 oder 500km oder noch mehr teilnimmt, dort übernachtet, gilt für die Kinder eine Anspannung. Dann spielen sie von 200-500 Zuschauern, verlieren, siegen, jubeln und trauern. Kann alles sehr schön sein, kann alles sehr toll sein. Für den Augenblick. Doch ich frage dich, wo soll für das Kind der nötige Lerneffekt liegen? Vorallem, wenn er nach einer Zeit wieder gehen kann oder vorher nicht mehr eingeteilt wird? Ist das wirklich ein Lernziel in dieser Alterstufe? Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass unsere Kinder unter 10 Jahren definitiv andere und viel ehrgeizigere Ziele erreichen sollten, als den kurzlebigen Erfolg einer NLZ anzugehören. Bei viel Talent, kommt der Bub doch später sowieso zum FCN oder zu den Greuthern.


    Was ist denn daran schlecht, solche Spiele als Kind mitzuerleben? Wieso ist das ein Showkampf, aber wenn die Kiddies das in der Region austragen, ist es das nicht??? Oder wenn sie 10 sind, erleben sie das anders?
    Kann ich nicht nachvollziehen Vorausgesetzt, das Kind hat Spaß am Spiel und am Trainieren. Das zu beurteilen erwarte ich von guten Trainern und sonstigem pädagogischen Personal.


    Das ist aber in jedem Bereich so. Ich finde es in der Tat schrecklich, wenn Kinder in dem Alter schon über Magenschmerzen klagen oder Schlafstörungen haben. Aber das ist doch nicht daran festzumachen, daß sie in einem NLZ spielen, sondern daß sie überfordert werden. Aber das trifft mit Sicherheit nicht auf alle U8-Kiddies zu. Daa sind die Eltern und die Trainer gefragt, das zu erkennen und in dem Fall dann eben das Kind aus dem NLZ zu nehmen oder gar nicht erst aufzunehmen.
    Ist doch im Grunde auch mit der Schule so. Manche Kinder können schon mit 5 gute Schüler werden und Spaß an der Schule haben. Und andere brauchen bis 8 bevor man sie einschulen sollte.
    Und nein. Sie kommen eben nicht mehr sicher zum 1.FCN, wenn sie Talent haben, wenn die Eltern mal abgewiesen wurden. Die haben bis dahin ihre Kinder vermutlich nach Augsburg, Ingolstadt oder sonstwohin gebracht.

    Einmal editiert, zuletzt von emilou ()

  • Aber hier zeigt ja auch das System der NLZ und JFG und Mittelzentren und was es alles gibt was man von Seiten des DFB will. Gnadenlose Erfolgsfußballer. Ellbogenmentalität um sich durchzusetzen heißt ja nicht unbedingt mehr Willen zu produzieren um besser zu sein als der Andere. Gerade das ist ja in der Zietschzeit nicht geschehen. Da wurde mit einer anderen Art der Ellenbogenmentalität der technisch schwächere Spieler durch das NLZ geführt weil die Eltern gut mit Zietsch konnten. Trainer die eine andere Linie gingen wurden behindert.


    Ich bin da nahe bei Wenzel. Es gibt auch noch 18 bis 19 jährige die sich körperlich da nicht behaupten können. Und wenn zwei Verteidiger technisch gleich stark sind wird der körperlich Stärkere spielen. Somit wird dem körperlich Schwächeren die Spielpraxis auf dem Niveau fehlen. Und wenn er nun mal 16 ist, körperlich schwächer als die anderen 16 jährigen wird man ihn nicht spielen lassen und U 15 darf er nicht mehr.
    Mlapa z. B. war immer der körperlich stärkere Stürmer und hat deshalb lange überall gespielt. Wenn nun ein NLZ immer noch Systemorientiert arbeitet wird man hier eine ganze Reihe von Spielern aussortieren.


    Mir gefällt das Interview nun gar nicht.

  • Zitat von Hamburger Clubfan

    Das stimmt alles Argo.......nur noch nicht für Kinder im Alter von 8 - 10 Jahren.
    Das ist es wirklich noch zu früh.


    da mag es zwischen den Sportarten große Unterschiede geben, aber so Dinge wie ordentliches Aufwärmen, Dehnen usw, dafür ist es nie zu früh.


    Ich würde einfach mal abwarten wie sie es umsetzen wollen, dann kann man sich auch besser eine Meinung bilden.

  • Zitat von emilou

    Was du als Argument bringst bzgl. U15:
    Es sollte Ziel sein, Spieler für Mannschaften zu haben, die mithalten können. Ich kann nicht erkennen, weshalb Spieler in der U15 und U17 spielen müssen, die körperlich noch nicht so weit sind. Die können ja im Jahrgang drunter auch noch mitspielen. Ihre Begabung wäre dort vielleicht besser gefördert worden. Und ich geh mal davon aus, daß dafür andere weichen mußten, die vielleicht auch gern weiter eine Chance gehabt hätten.



    Da hast du vollkommen recht. Es gibt tatsächlich Überlegungen (leider nicht in D). Bericht aus der Zeit 17.06.2013:


    Haben Sie einen talentierten Sohn, kleinen Bruder oder Neffen, der Fußballprofi werden will? Ob er eine solche Zukunft haben wird, hängt auch davon ab, wann er zur Welt gekommen ist. Ist er im Januar geboren, könnte ihn bald ein Scout entdecken. Ist er ein Dezemberkind, werden Sie ihn in den kommenden Jahren wohl selbst motivieren müssen. Das Geburtsdatum kann ein Nachteil für die sportliche Karriere sein.


    Einen solchen Nachteil hat der neunjährige Lars* aus der Nähe von Hannover. Er ist ein kluger, kleiner, kopfballstarker Techniker; er könnte ein guter Spielmacher werden. Sein Problem ist, dass er am 14. Dezember geboren ist. Damit ist er jünger als die meisten seiner Konkurrenten – und aktuell leistungsschwächer, weil er noch nicht so weit entwickelt ist wie sie. Mit Lars können Mannschaften momentan schwerer Siege und Titel erringen als mit anderen. Deshalb hat er so gut wie keine Chance, in die Kreis- oder Landesauswahl berufen zu werden.


    Auch später wird es Lars schwer haben, nach oben zu kommen, etwa in die Jugendnationalmannschaften des DFB (U15 bis U21) oder in eine der rund fünfzig Nachwuchsleistungszentren der großen Vereine. Bevorzugt werden auch dort die Älteren, Größeren, Stärkeren, Schnelleren. Sie werden auf höchstem Niveau gefördert, messen sich mit internationalen Gegnern und werden Tag für Tag motiviert, für ihren Traum vom Profifußball zu kämpfen. Den Kleineren, Jüngeren, vielleicht Talentierteren, bleibt diese Förderung oft vorenthalten. Dadurch wächst der Leistungsabstand.


    Schuld ist der Relative Alterseffekt


    Dabei sind sich Experten – mit Ausnahme der Astrologen vielleicht – einig, dass sich Talent gleichmäßig übers Jahr verteilt. Doch Wassermänner und Fische haben es im deutschen Fußball einfacher als Schützen und Skorpione. Dieses Phänomen, das nicht nur im Fußball und nicht nur in Deutschland lange bekannt und verbreitet ist, nennt die Forschung Geburtsmonats- oder Relativen Alterseffekt (RAE).


    Um ihn zu verstehen, muss man wissen, dass Jugendteams wie Schulklassen meist aus einem Jahrgang bestehen. Den Stichtag hat der DFB auf den 1. Januar festgelegt (bis 1997 war es der 1. August). Die Spieler sind gleich alt, aber nur ungefähr. Ein Spieler, der am 1. Januar geboren ist, ist 347 Tage älter als einer, der am 14. Dezember geboren ist, wie Lars. 347 Tage, das ist ziemlich genau ein Zehntel seines Lebens.
    Relativer Alterseffekt
    Relativer Alterseffekt
    Biologisches Alter
    Gegenmaßnahmen
    Spätentwickler


    Der Relative Alterseffekt (RAE) ist kein rein deutsches Phänomen, auch wirkt er nicht nur im Fußball, das belegen die Daten von Martin Lames. Für Hockeyspieler und Handballer sehen seine Statistiken ähnlich aus. Betroffen sind meist Sportarten, in denen es auf Zweikämpfe ankommt. Dabei kriegen die Großen meistens den Ball, und die Kleinen schaffen es oft nicht mal in dessen Nähe. Und wenn, holen sie sich blaue Flecken. Im Turnen und Eiskunstlaufen hätten sie bessere Chancen. In Kampfsportarten wie Karate und Judo würden sie durch Gewichtsklassen vor übermächtigen Wettkämpfern geschützt. Vor der Stichtagsumstellung von August auf Januar waren die Julikinder im Fußball die Benachteiligten.


    Sinkt der Erfolgsdruck, sinkt der RAE übrigens. So fällt er in tieferen Spielklassen oder in kleineren Vereinen schwächer aus. Die Münchner Forscher verweisen auf Hertha Zehlendorf, einen ehemaligen B-Jugend-Bundesligisten, dessen Mutterverein kein Profiteam hat. Der RAE ist in dieser traditionellen Berliner Talentschmiede geringer ausgeprägt.


    Dieser Altersunterschied kann für einen Jugendlichen und erst recht für ein Kind einen großen Vorsprung bedeuten. Allerdings wird er diesen spätestens als Erwachsener verloren haben, eventuell wird sich der Vorsprung sogar ins Gegenteil verkehrt haben. Lars hingegen könnte übersehen werden, obwohl er vielleicht der bessere Fußballer werden würde.


    Trainer müssten den Fokus verändern
    Jugendtrainer, die an der langfristigen Entwicklung ihrer Spieler interessiert sind, müssten eigentlich das Kriterium aktuelles Leistungsvermögen ignorieren und auf das potenzielle Leistungsvermögen setzen. Denn im Nachwuchsfußball sollte Erfolg anders gemessen werden als Erfolg im Erwachsenenfußball. Für die Großen zählen Siege, Tabellen, Titel. Für die Kleinen sind das Nebenprodukte. Für Jugendtrainer sollte es wichtiger sein, das Entwicklungspotenzial eines Talents zu erkennen und bis ins Erwachsenenalter auszuschöpfen. Höchstleistung sollte das Talent dann erst im Höchstleistungsalter bringen.


    Er habe seinen Erfolg nicht an Siegen, sondern nur an der Quote derer gemessen, die es bis in den Herrenfußball schafften, sagt ein ehemaliger Jugendtrainer. Offenbar war er damit seiner Zeit voraus, der DFB trennte sich vor wenigen Jahren von ihm.


    Heute würde diesem Grundsatz im deutschen Fußball kaum mehr jemand offen widersprechen, doch wird ihm noch oft zuwidergehandelt


    Was sagst DU dazu?

  • Zitat von klausweiss176

    Aber hier zeigt ja auch das System der NLZ und JFG und Mittelzentren und was es alles gibt was man von Seiten des DFB will. Gnadenlose Erfolgsfußballer. Ellbogenmentalität um sich durchzusetzen heißt ja nicht unbedingt mehr Willen zu produzieren um besser zu sein als der Andere. Gerade das ist ja in der Zietschzeit nicht geschehen. Da wurde mit einer anderen Art der Ellenbogenmentalität der technisch schwächere Spieler durch das NLZ geführt weil die Eltern gut mit Zietsch konnten. Trainer die eine andere Linie gingen wurden behindert.


    Ich bin da nahe bei Wenzel. Es gibt auch noch 18 bis 19 jährige die sich körperlich da nicht behaupten können. Und wenn zwei Verteidiger technisch gleich stark sind wird der körperlich Stärkere spielen. Somit wird dem körperlich Schwächeren die Spielpraxis auf dem Niveau fehlen. Und wenn er nun mal 16 ist, körperlich schwächer als die anderen 16 jährigen wird man ihn nicht spielen lassen und U 15 darf er nicht mehr.
    Mlapa z. B. war immer der körperlich stärkere Stürmer und hat deshalb lange überall gespielt. Wenn nun ein NLZ immer noch Systemorientiert arbeitet wird man hier eine ganze Reihe von Spielern aussortieren.


    Mir gefällt das Interview nun gar nicht.


    ich frage mich echt woher ihr wissen wollt, ob tatsächlich nicht trotzdem die Talente, die sich noch körperlich entwickeln müssen, gefördert werden können :nix: . Ich lese das nicht aus dem Interview raus :nix:

  • Zitat von klausweiss176

    Aber hier zeigt ja auch das System der NLZ und JFG und Mittelzentren und was es alles gibt was man von Seiten des DFB will. Gnadenlose Erfolgsfußballer. Ellbogenmentalität um sich durchzusetzen heißt ja nicht unbedingt mehr Willen zu produzieren um besser zu sein als der Andere. Gerade das ist ja in der Zietschzeit nicht geschehen. Da wurde mit einer anderen Art der Ellenbogenmentalität der technisch schwächere Spieler durch das NLZ geführt weil die Eltern gut mit Zietsch konnten. Trainer die eine andere Linie gingen wurden behindert.


    Ich bin da nahe bei Wenzel. Es gibt auch noch 18 bis 19 jährige die sich körperlich da nicht behaupten können. Und wenn zwei Verteidiger technisch gleich stark sind wird der körperlich Stärkere spielen. Somit wird dem körperlich Schwächeren die Spielpraxis auf dem Niveau fehlen. Und wenn er nun mal 16 ist, körperlich schwächer als die anderen 16 jährigen wird man ihn nicht spielen lassen und U 15 darf er nicht mehr.
    Mlapa z. B. war immer der körperlich stärkere Stürmer und hat deshalb lange überall gespielt. Wenn nun ein NLZ immer noch Systemorientiert arbeitet wird man hier eine ganze Reihe von Spielern aussortieren.


    Mir gefällt das Interview nun gar nicht.


    Also ich kapier das jetzt nicht. Zietsch wurde entlassen, weil er mit seiner Haltung eben solche Entscheidungen getroffen hat. Köllner will, daß die Spieler individuell gefördert werden. Das heißt doch gerade eben, daß nicht mehr Ellenbogenmentalität gepflegt wird, sondern daß die Spieler sich in ihrem Tempo entwickeln können. Also genau das, was Wenzel doch auch fordert, daß eben nicht mehr nur auf das Alter geschaut wird und daß die Spieler eben dann dort spielen, wo sie körperlich mithalten können.

  • Zitat von emilou

    Was ist denn daran schlecht, solche Spiele als Kind mitzuerleben? Wieso ist das ein Showkampf, aber wenn die Kiddies das in der Region austragen, ist es das nicht??? Oder wenn sie 10 sind, erleben sie das anders?
    Kann ich nicht nachvollziehen Vorausgesetzt, das Kind hat Spaß am Spiel und am Trainieren. Das zu beurteilen erwarte ich von guten Trainern und sonstigem pädagogischen Personal.


    Und nein. Sie kommen eben nicht mehr sicher zum 1.FCN, wenn sie Talent haben, wenn die Eltern mal abgewiesen wurden. Die haben bis dahin ihre Kinder vermutlich nach Augsburg, Ingolstadt oder sonstwohin gebracht.



    Hm, 500 KM Fahrt, mit dem Bus mal mindestens 7 Stunden fahrt. Einfach. Dann wird man wahrscheinlich Freitag fahren weil Samstag soll gespielt werden. Rückfahrt dann Samstag spät Nachmittags, Ankunft Samstag Nacht. Sonntag ist das Kind dann platt. Montag wieder Schule, Erholungsfaktor des Wochenendes (dazu ist es wirklich da) = 0 - Minus 100 (war ja Stress). Das soll ja aus Wettkampftechnischen Gründen öfter geschehen. Was oft mit einem deutlichen Leistungsabfall in der Schule einher geht. Die Ausbildung sollte wichtiger sein als das Hobby.


    Eine kleine Rechnung als Gedankenspiel.


    34 Profivereine in Liga 1 und 2 a´ rund 26 Spielern ergibt 884 Spieler. Sagen wir 900. Davon ist maximal ein Drittel, also 300 aus Deutschland. Wenn die 10 Jahre Profi sind (eher 15) bleiben da jedes Jahr 30 neue Spieler die hineinkommen. Um diese 30 Plätze zu besetzen wird ein riesiger Aufwand betrieben und in meinen Augen jedes Jahr mehrere 100 junge Menschen von vernünftigen Berufsbildern weggenommen.

  • emilou, wir definieren die Notwendigkeit für ein Kind unter 10 Jahren was es wissen oder können sollte einfach anders. Ich glaube, der Schwerpunkt liegt außerhalb vom Fussball. Man sollte bitte die 4. Klasse abwarten, weil auch unser Schulsystem bescheuert ist aber wichtiger wie der Fussball. Erst soziale Kompetenz, Bodenständigkeit, Freundschaften aufbauen und pflegen und die Grundschule schaffen, danach, wenn das Kind ein wirkliches Talent ist, dann eben ab in ein NLZ in die U12. Jetzt ist auch klar, ob welchen Schulzweig er geschafft hat. Der Druck ist nicht minder weniger aber das Kind ist einfach einen Schritt weiter und reifer wie mit 7 oder 8 Jahren.


    Ob nun die Spielerqualität unter Köllner besser wird, bleibt abzuwarten. Das Ergebnis von Köllner wir nicht sein, in welcher Spielklasse die Jungs spielen, sondern wie viele den Sprung in die Lizenzspielerabteilung schaffen werden. Da bin ich gespannt, ob ein Umdenken in der Spielersichtung stattfinden wird. Weiter Bullen oder auch kleinere Talente?


    Und richtig, das Wochenende ist zum Erholen da, auch für Kinder, erst recht für Kinder. Aber nein, 2-3 mal Training in der Woche noch dazu, geht alles. Mensch, manche Kinder hören das Wachsen auf, weil dem Körper die Ruhe fehlt. Medizinisch belegbar, Wachstum findet in der Ruhephase statt.

  • Emi es ist ein kleiner Grat der eben oft den Unterschied macht. Hätte Lahm nicht den Fürsprecher Gerland gehabt wäre er in der Versenkung verschwunden. Und hier liegt die Crux. Wenn man das einfach angeht, fördern einer Ellbogenmentalität wird in keinem fußballerischen Zweikampf dieser Welt ein technisch gleichstarker Junge (oder auch Mädchen) gegen den Kräftigeren eine Chance haben. Wenn ich in eine Schule schaue, dann sehe ich da ebenfalls den falschen Ansatz weil er beim Alter beginnt. Er müsste bei der körperlichen Entwicklung beginnen. Manch 14 jähriger ist größer und kräftiger als ein 16 jähriger, mancher kleiner. Mit 18 wächst sich das oft aus. Dann ist aber leider der technisch eventuell bessere Spieler bereits aus dem Rennen genommen worden.

  • Zitat von klausweiss176

    Emi es ist ein kleiner Grat der eben oft den Unterschied macht. Hätte Lahm nicht den Fürsprecher Gerland gehabt wäre er in der Versenkung verschwunden. Und hier liegt die Crux. Wenn man das einfach angeht, fördern einer Ellbogenmentalität wird in keinem fußballerischen Zweikampf dieser Welt ein technisch gleichstarker Junge (oder auch Mädchen) gegen den Kräftigeren eine Chance haben. Wenn ich in eine Schule schaue, dann sehe ich da ebenfalls den falschen Ansatz weil er beim Alter beginnt. Er müsste bei der körperlichen Entwicklung beginnen. Manch 14 jähriger ist größer und kräftiger als ein 16 jähriger, mancher kleiner. Mit 18 wächst sich das oft aus. Dann ist aber leider der technisch eventuell bessere Spieler bereits aus dem Rennen genommen worden.


    Woher willst du jetzt schon wissen, dass bei uns ein Typ wie Lahm jetzt nicht mehr gefördert werden kann :sherlock:

  • Diese Diskussion ist richtig spannend. Leider muss ich jetzt mal raus hier. Vielen Dank für den Austausch. Ich hoffe aber dass bei Köllner und seiner Arbeit deutlich mehr herumkommt als bei Zietsch. Und ich gebe zu bedenken, dass auch eine hervorragende erste Runde von Erras nicht der Garant für eine weiterhin passende Zukunft ist (siehe Klose und Wollscheid) Allerdings waren ja auch die ersten Stehversuche von Nordveit in der Erwachsenenliga nicht die besten und trotzdem ist er weiter als seine damaligen Mannschaftskameraden beim Club je gekommen sind.

  • Zitat von Wenzel_1-Bamberg

    emilou, wir definieren die Notwendigkeit für ein Kind unter 10 Jahren was es wissen oder können sollte einfach anders. Ich glaube, der Schwerpunkt liegt außerhalb vom Fussball. Man sollte bitte die 4. Klasse abwarten, weil auch unser Schulsystem bescheuert ist aber wichtiger wie der Fussball. Erst soziale Kompetenz, Bodenständigkeit, Freundschaften aufbauen und pflegen und die Grundschule schaffen, danach, wenn das Kind ein wirkliches Talent ist, dann eben ab in ein NLZ in die U12. Jetzt ist auch klar, ob welchen Schulzweig er geschafft hat. Der Druck ist nicht minder weniger aber das Kind ist einfach einen Schritt weiter und reifer wie mit 7 oder 8 Jahren.


    Ob nun die Spielerqualität unter Köllner besser wird, bleibt abzuwarten. Das Ergebnis von Köllner wir nicht sein, in welcher Spielklasse die Jungs spielen, sondern wie viele den Sprung in die Lizenzspielerabteilung schaffen werden. Da bin ich gespannt, ob ein Umdenken in der Spielersichtung stattfinden wird. Weiter Bullen oder auch kleinere Talente?


    Und richtig, das Wochenende ist zum Erholen da, auch für Kinder, erst recht für Kinder. Aber nein, 2-3 mal Training in der Woche noch dazu, geht alles. Mensch, manche Kinder hören das Wachsen auf, weil dem Körper die Ruhe fehlt. Medizinisch belegbar, Wachstum findet in der Ruhephase statt.


    Dem ersten Absatz kann ich voll und ganz zustimmen.
    Beim Zweiten hoffe ich auch, daß es zukünftig unter Göllner mehr technisch Begabte schaffen als bisher.
    Und der dritte Absatz ist medizinisch wirklich belegt.


    Manchmal plant man in Deutschland auch einfach etwas zuviel am Reissbrett.
    Wie ich schon schrieb, sind in Antwerpen eine Unzahl neuer Bolzplätze ( teilweise sogar mit Flutlicht ) für Kiddies gebaut worden ( und vermutlich in ganz Belgien ).
    Hier können die Jungs auch ausserhalb ihres Trainingskorsetts spielerisch bolzen........und beim Bolzen lernt man fußballerisch immer noch am Meisten. Die besten Fußballer sind und waren immer noch Straßenfußballer.
    Nicht umsonst kommen z.Zt. aus Belgien eine Unzahl von talentierten Fußballern.

  • Zitat von Argo

    Woher willst du jetzt schon wissen, dass bei uns ein Typ wie Lahm jetzt nicht mehr gefördert werden kann :sherlock:



    Weil sie reihenweise herausfallen. Wenzel und ich lesen scheinbar die selben Bücher. Fußballmatrix ist da richtig spannend.

  • Zitat von klausweiss176

    Weil sie reihenweise herausfallen. Wenzel und ich lesen scheinbar die selben Bücher. Fußballmatrix ist da richtig spannend.


    tja, du beschreibst ein allgemeines Problem, hier geht es aber konkret um Köllners Ideen :nix:

  • @wenzel und klausweiss Ich kapier schon eure Kritik. Und vielleicht bin ich blauäugig und naiv. Aber ich gehe davon aus, daß es eben in unserem Verein künftig der Anspruch sein wird, daß bei Kindern und Jugendlichen nicht nur auf ihr Alter oder ihre momentan erkennbare Begabung (die sicher auch von der Physis in bestimmten Altersstufen mitbestimmt wird) gekuckt wird, sondern daß Kinder entsprechend ihres Entwicklungsstandes gefördert werden sollen.
    Das entnehme ich den Aussagen Köllners und Bornemanns und beziehe dabei mit ein, daß wir im Aufsichtsrat wieder Schamel sitzen haben, dem ja genau das immer schon ein Herzensanliegen war.
    Sollte ich mich irren, dann wird das in den nächsten Jahren deutlich werden. Und dann ist eure Kritika uch angebracht. Im Moment ist sie das aber nicht. Weil eben noch nicht umgesetzt wurde, was geplant ist.
    Vor allem Wenzel tut aber so als wäre Köllner ein Monster, das nur auf den größtmöglichen momentanen Erfolg abzielt, nicht auf eine langfristige Entwicklung. Und ich kann nichts erkennen, was solch eine Einschätzung Stand jetzt auch nur im Ansatz rechtfertigt. Denn es widerspräche klar den Zielen von Bornemann, eine langfristige Entwicklung von Spielern zu fördern, den Nachwuchs so optimal zu fördern, daß wir da auch Spieler für die Profis rekrutieren können.
    Gerade die Tatsachen, daß Köllner darauf hinweist, daß dann bei der U21 mehr Trainer individuell den Feinschliff vollziehen sollen und daß eine Spielphilosophie Jahrgangsübergreifend vermittelt werden soll, weißt doch darauf hin, daß man eben weg kommen will von der bisher praktizierten Praxis des Recht des Stärkeren. Das durch Bader, Zietsch und Möckel ja auch dadurch pervertiert wurde, daß dann gerade wenn die Spieler aus der U19 oder U21 den Sprung zu den Profis hätten schaffen können, aus anderen Vereinen Konkurrenten zugekauft wurden, die ihnen die Chance, sich im Verein zum Profi zu entwickeln weg genommen haben.


    Wenzel mahct seine Kritik an der Tatsache fest, daß jetzt wieder eine U8 eingeführt wird. So wie ich das aber verstehe, ist dabei nicht das Ziel, diese Kiddies bereits zu kleinen Erwachsenen zu formen, sondern genau das dient dazu, daß der Verein wieder mehr in der Region verankert wird, daß also die Eltern nicht mehr nach Augsburg oder Stuttgart gehen,wenn sie glauben, ihre Sprößlinge seien begabt genug für eine Profikarriere, sondern daß sie - sofern sie im raum Nürnberg leben - beim Club die Möglichkeit haben. Und daß sie ansonsten die Sicherheit haben (weil der Heimatverein ein Partnerverein des 1.FCN ist), daß ihre Jungs (über die Trainerschulung) auch vor Ort eine gute Ausbildung in jungen Jahren bekommen und das Talent beim 1.FCN nicht übersehen wird.
    genau das war nämlich die letzten Jahre das Problem: daß die Eltern dann, weil sie vom 1.FCN abgewiesen wurden, ihre Kinder in anderen Vereinen untergebracht haben und auf den 1.FCN künftig schlecht zu sprechen waren.

    Einmal editiert, zuletzt von emilou ()

  • Und da muss ich mit Emilou kontern. Da hatte sie um 14.31 Uhr vollkommen Recht. Wir müssen etwa 1 - 2 Jahre warten um zu sehen was passiert. Dann werden die Maßnahmen greifen und dann kann man sehen ob sie richtig waren. Bis dahin ist alles nur ein Gedankenspiel.


    Aber die Aussagen von Köllner sind in vielen DFB - Papieren ähnlich beschrieben. Auch unser Jugendkonzept liest sich wie beim DFB abgeschrieben. Nur machen das 33 andere Jugendvereine auch. Und gewinnen kann immer nur einer.


    Aber mich stimmt, ähnlich wie Emilou es schreibt, ja Bornemanns Arbeit in Freiburg schon hoffnungsvoll.

  • In Deutschland hängt an Bolzplätzen:
    "Nur benutzbar zwischen März-Oktober. Für Kinder unter 12 Jahren".
    Früher spielten wir auf Bolzplätzen bis uns unsere Mutter an den Ohren nach Hause zerrte, gut, zwar auch noch mit 18 Jahren, habe dafür meine erste Freundin mit 19 Jahren gehabt. Also waren die Jungs vom Bolplatz komischwerweise auch immer die, die Wochenende für Wochende mit dir BYL oder BL kickten. Leider alles etwas abhanden gekommen. Gute Nacht. Man merkt heute war Feiertag, die Tasten glühten.

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