zum Thema Hoffenheim hab ich im BMG Forum ein sehr intressantes Posting gelesen, welchem ich vollstens zustimme:
Zitat von Fohlisch a.k.a. The ChiefAlles anzeigenOb Hoffenheim einen scheißdreck bedeutet oder nicht, wird demjenigen, der seine Auswahl des Vereins selber trifft genau so scheissegal sein. Ich sprach von der Zukunft. Denkst Du der 7jährige hat sich dafür interessiert, wie Dortmund an seine Spieler gekommen ist, bist Du der Meinung, dass sich die Aktionen von Abramowitsch negativ auf die Fanmasse ausgewirkt haben oder die hohen Eintrittspreise in England dafür gesorgt haben, dass die Vereine weniger Zulauf haben? Sicher sind idealistisch veranlagte Fans abgewandert aber gleichzeitig hat der Erfolg sogenannte Gloryhunters auf den Plan gerufen...aber die werden immer mehr sein als die, denen das zu kommerziell wird und sich um den wahren Fussball betrogen fühlen und sich davon abwenden. Und der melancholisch romantische Gedanke des wahren Fussballs...wem will man das in Zukunft verkaufen? Gerade wenn er nur noch ganz schwer zu finden ist und in der Bedeutungslosigkeit verschwindet. Sicher hat Uerdingen noch den ein oder anderen Dauerkarteninhaber, der auch nirgendwo anders hingeht als dort, weil ihm die Wurst am besten schmeckt, er den Ordner aus seinem Block persönlich kennt und die Vereinshymne noch die gleiche originale von 1953 ist, aber in Zukunft wird das den Kindern, die mit den Hoffenheims, erstarkten Chelseas und Queens Park Rangers aufwachsen nicht mehr zu vermitteln sein. Fussball war immer Unterhaltung, jetzt heisst es Entertainment. Da macht es für die Folgegenerationen keinen großen Unterschied, ob St.Pauli früher mal ein Kiezclub war oder jetzt die Werbekaufleute in der Kurve stehen. Entweder sie finden die Gegenwart gut oder nicht. Wenn Hoffenheim in 20 Jahren, viermal den UEFA-Cup und 2x die Champions League gewonnen haben sollte, dann berufen die sich auf eben jene Tradition und es beginnt genauso mit den Diskussionen, wenn dann wieder ein neuer Mäzen einen anderen Mini-Verein entwickelt und ihn nach oben führt...wenn so etwas dann noch interessiert.
Wie heisst es...in der Gegenwart wird Geschichte gemacht. Und ich rede von der Zukunft. Wenn der 8jährige Anhänger von Hoffenheim von heute sozusagen Fan der ersten Stunde war und später sein Kind mit der Geburt zum Mitglied dieses Vereins macht. Das ist nichts anderes.
Ich hatte niemanden, der sich dafür interessiert hat, von welchem Verein ich Fan werde, ich hab mit Gladbach als Stadt auch überhaupt nichts zu tun. Als ich klein war sah ich die Sportschau und Borussia spielte UEFA-Cup und plötzlich wollte ich Fan von der Mannschaft sein, bekam mein Trikot und gut war. Selbst wenn der Verein 5 Jahre davor erst in Erscheinung getreten wäre, mich hätte es als 6Jährigen wohl kaum interessiert und wenn mich ein Erwachsener über das Unmoralische des Vereins aufmerksam gemacht hätte, müsste er eine für kleine Kinder überzeugende Strategie wählen müssen. Wie sollte die im Fall Hoffenheim denn aussehen?
Na, mein kleiner. Also dass Du jetzt für Hoffenheim bist, findet Papa jetzt aber nicht so gut. Du kriegst auch kein Eis, wenn Du das weitermachst und Papa hat Dich auch nicht mehr lieb.-Papa, ich finde die aber gut.-Ja, aber da ist ein ganz böser Mann, der hat viel zu viel Geld und das ist nicht fair den anderen Vereinen gegenüber. Ausserdem sind die gar nicht so alt, wie sie tun.-
Sorry, aber dafür ist mir Fussball zu unwichtig, als dass ich meinem Kind vorschreibe welchen Verein er gut zu finden hat und welchen nicht. Ich würde es begrüssen, wenn er Gladbachfan wird, aber letztendlich kann er meinetwegen auch die Bayern, Köln oder Hoffenheim toll finden Ich sehe keinen plausiblen Grund, warum ich ihm das nicht gönnen sollte. Das gehört für mich nicht zur Erziehung und da er dann die freie Möglichkeit hat, wird er wenn es ihm wichtig ist, mit der gleichen Passion an die Sache rangehen, wie er es bei einem anderen Verein tun würde.