Alles anzeigenVielleicht erfindest du auch gerade einen ziemlichen Scheiß
Mir geht das pauschale Vorverurteilen von Migranten auf den Senkel. Du kennst seine Geschichte überhaupt gar nicht, sondern stützt dich bloß auf Vorurteile. Beschäftige dich doch mal mit der Situation in Gambia. Du weißt wahrscheinlich gar nicht mal wo das liegt... Nordafrika, Ostafrika, Westafrika... Hauptsache Afrika! Weil die sind ja eh alle gleich, oder? Gambia hat seit vielen Jahren einen Präsidenten, der sich mehr und mehr zum Diktator entwickelt hat und seine Kritiker entweder einsperrt oder foltern lässt. Meinungsfreiheit gibt es dort nicht mehr. Das Land gehört zu den ärmsten Ländern der Welt, deswegen versuchen viele die Flucht nach Europa, auch wenn die Aussichten auf Asyl gering sind. In Europa nennen wir solche Leute "Wirtschaftsflüchtlinge", häufig mit dem Unterton "Wirtschaftsschmarotzer". "Armutsflüchtlinge" will keiner sagen, das impliziert ja am Ende noch, dass man Mitleid mit den Menschen haben muss, die uns angeblich die Haare vom Kopf fressen. Jedenfalls ist es ein Land, das so am Ende ist, dass eine Flucht oft nur als einziger Ausweg erscheint.
Aber klar, als Deutschland im 19./20. Jahrhundert unter Hunger, Armut und Kriegen litt, in Folge dessen Millionen von Menschen nach Amerika ausgewandert sind, war das ja was ganz anderes. Oder die große Flüchtlingswelle aus den besetzten Ostgebieten des Nazireichs. Da waren wir diejenigen, die am Arsch waren und auf Gnade hoffen mussten. Wir vergessen in unserer überheblich-selbstgerechten Art häufig, dass wir lediglich das Glück hatten, zur richtigen Zeit am richtigen Ort geboren zu sein.
Noch mal zurück Jatta: solange wir uns nur im Bereich der Vermutungen bewegen, sollte man mal die Füße still halten und mit diesen pauschalen Vorverurteilungen aufhören. Ich finde es eine Schande, dass ein Großteil der Menschheit selbst im 21. Jahrhundert nur noch in Stereotypen denken kann. Das ist Denkfaulheit, Ignoranz oder schlicht fehlende Intelligenz.
Das nach der Nazizeit war eine Vertreibung der schon weit vor den Weltkriegen ansässigen deutschen Bevölkerung in den angesprochenen Gebieten.
Trotzdem gehört auf dem afrikanischen Kontinent das Übel an der Wurzel gepackt, eine dauerhafte Lösung kann das nicht sein.