Rund ums Glubbstadion

  • Eine sinnvolle Stadionanbindung ist das dann aber wohl eher nicht wenn die nächste Haltestelle, einen Kilometer entfernt sein soll vom Stadion und so wie ich das auf die Schnelle mal nachgemessen habe, ist damit sowieso nur der nächstgelegene Punkt des Stadions also der Eingang Südost beim Stadionbad gemeint. Die allermeisten Fans müssen aber weiter zum Eingang Nord oder Gegentribüne. Dann sind es schon deutlich mehr als ein Kilometer Laufweg und dann muss man sich schon fragen, wo da der Zusatznutzen gegenüber der schon vorhandenen Anbindung über den Dutzendteich sein soll, wo man auch "nur" 1,4 Kilometer laufen muss.


    Zwei Varianten kommen am ehesten in Frage:


    Fall 1: Die Haltestelle Schönleben-Straße wäre wahrscheinlich in Höhe der Bertholt-Brecht-Schule/Große Straße. Dann müsste man schon gut 1,5 km zum Eingang Haupttribüne/Nordkurve laufen :right_arrow: Zusatznutzen gleich null.


    Fall 2: Ist die Haltestelle etwas weiter hinter Richtung Gleiwitzer Straße muss man zur Nordkurve ca. 1,2 Kilometer laufen :right_arrow: Zusatznutzen minimal.


    Die weiteren Probleme.

    • Wenn das Stadion nicht grundlegend anders geplant wird, begegnen sich die Fanströme, da man an der Gästeblock vorbei muss.
    • Wenn die Haltestelle beim Paketpostamt an der Gleiwitzer Straße gebaut wird (Fall 2), muss man auf jeden Fall durch die Kleingartenanlage, was dort wahrscheinlich auch nicht so gern gesehen ist, wenn 10-20k Menschen bei Veranstaltungen, an Spieltagen und Konzerten durch die Anlage pilgern. Ansonsten ist der Laufweg auch schon über 1,5 Kilometer und länger als vom Dutzendteich.

    Mein Fazit (ohne die Pläne jetzt im Detail zu kennen):

    Wenn das Stadion sinnvoll angebunden werden soll, wäre eine Anbindung über die Hst. Dutzendteich über Herzog- und Beuthener Straße der effizientere Weg, da wirklich direkt angefahren werden kann. Ob eine neue über einen Kilometer entfernte Haltestelle zur Stadionanbindung auch für die nötige positive Bewertung des Kostennutzen-Faktors ausschlaggebend ist, wage ich außerdem stark zu bezweifeln.

  • Alles andere als die Karl-Schönleben-Straße macht wohl keinen Sinn. Außer den zweiwöchentlichen Heimspielen hätte man so täglich die Studenten in Lichtenreuth und die Schulkinder an der BBS versorgt. Direkt eine Haltestelle in Stadionnähe wird nach Spielschluß doch ein wahnsinniges Nadelöhr. So verläuft sich die Zuschauerzahl in Richtung S-Bahn, Wanner, Parkplätze Große Straße, U-Bahn Messe und eben eine neue Haltestelle BBS. Logistisch macht es doch eigentlich nur so Sinn. Dazu kommen ja noch in Zukunft die Touris am Dokuzentrum, am Bahnhof Dutzendteich/Zeppelinfeld sowie die Opernbesucher Kongreßhalle. Eine Haltestelle nördlich des Stadions würde da noch mehr Probleme auslösen als lösen.

    "Bevor ich in Fürth Fußball spiele, höre ich auf." - Raphael Schäfer, Kapitän der Pokalsiegermannschaft 2007, im April 2012.

  • Alles andere als die Karl-Schönleben-Straße macht wohl keinen Sinn. Außer den zweiwöchentlichen Heimspielen hätte man so täglich die Studenten in Lichtenreuth und die Schulkinder an der BBS versorgt. Direkt eine Haltestelle in Stadionnähe wird nach Spielschluß doch ein wahnsinniges Nadelöhr. So verläuft sich die Zuschauerzahl in Richtung S-Bahn, Wanner, Parkplätze Große Straße, U-Bahn Messe und eben eine neue Haltestelle BBS. Logistisch macht es doch eigentlich nur so Sinn. Dazu kommen ja noch in Zukunft die Touris am Dokuzentrum, am Bahnhof Dutzendteich/Zeppelinfeld sowie die Opernbesucher Kongreßhalle. Eine Haltestelle nördlich des Stadions würde da noch mehr Probleme auslösen als lösen.

    Dass die Karl-Schönleben-Straße als zusätzliche Haltestelle alternativlos ist, halte ich für eine steile These. Dafür gibt es mit großer Sicherheit weder hinsichtlich der HS-Kapazität, die straßenquerschnittsbedingt, viel zu gering ist einen Anhaltspunkt noch aus Gründen der besseren Anbindung - die voraussichtlichen Probleme mit den Kleingartenanlagen habe ich ja schon genannt. Aber selbst wenn man die bessere Anbindung für die BBS und das Klinikum Süd als Argument gelten lässt, dann ist das noch immer keine vollwertige Stadionanbindung.


    Die Verteilung der Besucherströme würde ich bei einem Stadion mit durchschnittlich 60k Besuchern vielleicht noch einsehen, aber bei 30k und davon gut die Hälfte Autofahrern kann das kein ernstzunehmender Punkt sein. Im vergleichbar großen Stadion in Köln-Müngersdorf werden die Besucherströme zu gut 2/3 mit der Stadtbahn abgewickelt. Es geht also.


    Wie dem auch sei. Mir ging es sowieso nur darum herauszustellen, dass man eine Haltestelle nicht der Öffentlichkeit und den Entscheidern als Stadionanbindung verkaufen sollte, denn das kann sie wie gesagt schon alleine aus Gründen der Kapazität nicht werden, dazu fehlt der Platz für die Wartegleise, der aber vor dem Stadion am jetzigen Besucherparkplatz durchaus vorhanden wäre. Um Besucher aus dem Auto auf Öffentliche zu bekommen wäre das mit Sicherheit kein geeignetes Mittel aus meiner Sicht, aber wie man sieht lässt sich das ja ganz gut als Zusatznutzen verkaufen, der praktisch aber wie gezeigt nicht vorhanden ist.

  • Damit die Straßenbahn gebaut wird, muss nachgewiesen werden, dass sie tatsächlich rund ums Jahr genutzt würde. Da machen die Stadion-Besucher nur einen kleinen Teil aus. Die Fahrgastzahlen speisen sich im Alltag durch die Anbindung der Schule, des Neubaugebiets hinter der Schule, des Stadionbads und den Ost-Teils der Messe. Das Stadion ist jetzt bereits im weiteren Umfeld angebunden durch S-Bahn, Straßenbahn und U-Bahn. Es wäre doch komplett hirnrissig, jetzt zu versuchen, das alles zu bündeln und die komplette ÖPNV-Nutzung auf ein Gleis zu pferchen.


    Es geht für das Stadion einzig und alleine darum, eine weitere sinnvolle Verbindung zu diesem Mix hinzuzufügen. Man wird deutlich näher am Stadion sein als die bisherigen U-Bahn und Straßenbahn-Haltestellen und für viele Nürnberger wird diese Anbindung schneller sein, als die bisherigen. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn die Erwartungshaltung ist, dass eine Verbindung geschaffen wird, die für alle Stadionbesucher die schnellste ist und die am besten direkt vorm Stadion rauskommt, stimme ich dir zu, dass der Nutzen gleich null ist. Aber das ist dann ein Problem der Erwartungshaltung

  • Also man kann rund ums Frankenstadion ja viel kritisieren aber doch bitte net die Anbindung an sämtliche Verkehrsmittel.


    Man hat mit der Messe/große Straße dem Reichsparteitagsgelände genügen Parkplätze und mit etwas Ortskunde und a weng mehr Fußweg kann man in 9 von 10 Heimspielen problemlos kostenfrei parken.

    Du hast die S-Bahn direkt vor Nase, du hast die Straßenbahn und diverse Buslinien...


    Egal in welche Richtung man will und welches Verkehrsmittel, man kommt doch immer problemlos hin und wieder weg.

  • Ob eine neue Strecke täglich und das ganze Jahr über genutzt wird ist für die Bewertung nach dem standardisierten Bewertungsverfahren überhaupt nicht ausschlaggebend. Eine Strecke wird dann gefördert, wenn sie die erwarteten Ausgaben und Verkehrsleistungen aufgrund der prognostizierten Verkehre wieder einfährt, nichts weiter. Wenn die Stadt als Bauherr sie bauen möchte um ein neues Stadion besser anzubinden, kann sie das im übrigen selbstverständlich auch ohne Förderung machen, aber das kann sich die Stadt Nürnberg aufgrund der derzeitigen Konstellation wohl eher nicht leisten.


    Die Erwartungshaltung an eine neues Nahverkehrsangebot ist generell die, dass man die Anfahrt mit dem Auto unattraktiver macht und im Idealfall auch eine inklusivere Mobilität erreicht. Um eine Anbindung als Selbstzweck geht's hier rein gar nicht. Beides wird man mit diesem Anschluss jedenfalls definitiv nicht erreichen, weil die Kapazität bei einer relativ kleinen Haltestellenanlage nicht da sind und weil der Fußweg eben netto doch für die allermeisten Zuschauer länger ist - das habe ich ja jetzt schon zwei mal geschrieben.


    Die Zuschauer um's Stadion laufen zu lassen evtl. sogar an gegnerischen Fans vorbei und durch eine vorhandenen Kleingartenanlage, halte ich persönlich für wenig durchdacht. Die Besucher weiter entfernter Ziele wie der Arena und die meisten Stadionbesucher werden bei diesem neuen Angebot mit Sicherheit weiter lieber das tolle Parkplatzangebot nutzen.

  • ...

    Die Zuschauer um's Stadion laufen zu lassen evtl. sogar an gegnerischen Fans vorbei und durch eine vorhandenen Kleingartenanlage, halte ich persönlich für wenig durchdacht. ...

    Stimmt, war in den letzten 60 Jahren ein alle zwei Wochen wieder auftretendes Problem...

  • Eben drum bräuchte es die zusätzliche Anbindung per Se ja auch gar nicht. Die Südosterweiterung wird aber so oder so geplant und das halte ich auch für sehr angebracht für die Zukunft des schienengebundenen Nahverkehrs in Nürnberg.


    Trotzdem gibt's beim Stadion absolut Verbesserungsbedarf hinsichtlich der Anreiseattraktivität und die sollte vom Auto weggehen, wenn man schon die Chance hat ein Stadion um - oder neu zu planen.

    ...

    Die Zuschauer um's Stadion laufen zu lassen evtl. sogar an gegnerischen Fans vorbei und durch eine vorhandenen Kleingartenanlage, halte ich persönlich für wenig durchdacht. ...

    Stimmt, war in den letzten 60 Jahren ein alle zwei Wochen wieder auftretendes Problem...

    Siehste, dann kann man durchaus auch mal ein zwei Gedanken dran verschwenden, ob das dann bei einer Multifunktionsarena und einem ganzjährig zu nutzenden Areal noch einigermaßen konfliktarm funktioniert, oder?

  • ...

    Die Zuschauer um's Stadion laufen zu lassen evtl. sogar an gegnerischen Fans vorbei und durch eine vorhandenen Kleingartenanlage, halte ich persönlich für wenig durchdacht. ...

    Stimmt, war in den letzten 60 Jahren ein alle zwei Wochen wieder auftretendes Problem...

    Hast Du dich nie mit Gästefans am Heimweg geknüppelt?

    Lieber stehend sterben, als kniend leben!

  • In wie weit eine weitere Straßenbahnhaltestelle den Autoverkehr beeinflusst kann ich etz net wirklich einschätzen. Glaube aber kaum das sich auswärtige davon groß beeinflussen lassen würden.

    In wie weit der Stadiongänger der in Nürnberg wohnt bisher auf das Auto zurückgreift, des dürft doch auch ehr a Minderheit sein.


    Gedanken kann man sich über alles machen, wenn aber etwas ligenunabhängig, Veranstaltungsunabhängig seit Jahrzehnten "bewährt" hat bzw. kein Problem war frag ich mich nur in wie weit es sinn macht Probleme zu konstruieren die man dann lösen kann.

    Also bezogen auf den Kontakt mit den Gegnerfans und der Kleingartenanlage.


    Clubi , ne ich schaffs echt seit Jahrzehnten durchs Leben zu gehen ohne bisher Gewalt anwenden zu müssen. Wie wohl die meisten anderen auch.

    Wenn mal ne Assihorde anreist wie z.b. Dresden, Rostock oder mir Fürth musst sowieso anders agieren als Polizei und Veranstalter.

    Denk da is die Lage einer Straßenbahnverbindung auch ehr zweitrangig.

  • ich verstehe leider so gar nicht, worauf du hinauswillst, matzelinho


    Die Straßenbahn-Verlängerung betrifft nur am Rande das Stadion. Sie betrifft vor allem die Messe und das Stadionbad und das neu bebaute Areal (Schule und Wohnbebauung) das bisher keine öffentliche Anbindung hat. Und genau deshalb ist sie realistisch, weil sie für viele Leute einen Nutzen hat. Für das Stadion ist sie eine Ergänzung im ÖPNV-Mix, mehr nicht.


    Du hättest aber stattdessen gerne einen großen Wurf, der auf einen Schlag die Anreise mit dem ÖPNV attraktiver macht?

    Was stellst du dir denn vor? Die Straßenbahn in die Hans-Kalb-Straße fahren lassen? Die U-Bahn einen Schwenk machen lassen?

  • Die Messe ist denke ich soweit ganz gut angebunden :winking_face: BBS und das Südklinikum, da wird's mit Sicherheit jetzt Richtung Schienenanbindung gehen, mit oder ohne Stadionhaltestelle, die ist da nur Schmuck am Nachthemd und deshalb hat sie der BM Vogel wahrscheinlich auch nur am Rande erwähnt bei der besagten Podiumsdiskussion.


    Worum's aber mMn eigentlich gehen sollte ist, sich mal über die MIV-freundliche Anreise-Situation am Stadion Gedanken zu machen, wenn man schon neu plant. Da halte ich eine Haltestelle mit zu geringer Kapazität in größerer Entfernung als alle bisherigen Haltestellen auch vor dem Hintergrund als Ergänzung für ein ganz verkehrtes Signal um's mal so auszudrücken, wenn man das Thema klimaverträglichkeit nicht ganz als Randthema behandeln möchte:


    Dürfte ich mir was wünschen, sähe das so aus:

    • Straßenbahnverlängerung über Dutzendteich zum Stadion
    • Ein großer Busparkplatz direkt am Stadion für die vielen Auswärtsfans anstelle des Besucherparkplatzes
    • PKW-Parkplätze im Radius von 1000m rund ums Stadion auf maximal 2000 beschränken.

    Da macht man sich nicht besonders beliebt bei den meisten, das weiß ich, aber so langsam sollte man schon mal langsam damit anfangen, die Probleme anzugehen, die unsere aktuelle Mobilität vor allem hinsichtlich Klimafolgeschäden verursacht.

  • In wie weit hilft es jetzt dem Klima wenn ich eine Straßenbahnverlängerung mache die an 13,5 von 14 Tagen sowie Sommer und Winterpause keinen wirklichen Nutzen hätte?


    Wie viel mehr Busparkplätze als die bereits vorhandenen brauchts denn bitte und vor allem für welche Veranstaltungen? Für den Club sicher net und der wird auch weiterhin die Hauptmenge an Zuschauern ziehen.


    Sicher kann man Parkplätze reduzieren, ist ja ein absolutes Erfolgsmodell.


    Also kurz, man würde sinnfei ziemlich viel Geld verpulvern ohne einen konkreten Nutzen zu haben.

  • Am besten wieder ein paar Viren einschleusen, leere Stadien waren doch das Beste für die Umwelt.

    Lieber stehend sterben, als kniend leben!

  • In wie weit hilft es jetzt dem Klima wenn ich eine Straßenbahnverlängerung mache die an 13,5 von 14 Tagen sowie Sommer und Winterpause keinen wirklichen Nutzen hätte?

    Wie kommst Du drauf, dass das neue Stadion nur an 13,5 von 14 Tagen genutzt werden soll? Ich glaube mittlerweile weiß jeder hier im Thread, dass die Universität ebenso wie die Messe als Mieter einziehen sollen und dass auch andere Veranstaltungen so im näheren Umkreis hin und weider mal statt finden. Nürnberger Arena und so :winking_face:

    Sicher kann man Parkplätze reduzieren, ist ja ein absolutes Erfolgsmodell.

    Stadtplaner aus Kopenhagen, Amsterdam und Oslo stimmen Dir zu :man_student: :student: :woman_student:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!