Laut dem Artikel auf FCN.DE hat er wöchentlich 40-50 Stunden ehrenamtlich für den FCN gearbeitet. Da muss man erst einmal jemanden finden, der die Hälfte davon machen kann (finanziell und/oder zeitlich), oder überhaupt erst will. Ich bin gespannt wie es ankommt, wenn beispielsweise nicht immer der Vorsitzende bei den Sponsoren und Veranstaltungen aufschlägt - den "Chef" persönlich im Gespräch zu haben ist sicherlich etwas, was Vorteile hatte und wertschätzend wahrgenommen wurde.
Bei allem persönlichen Respekt vor dem großen zeitlichen Einsatz von Grethlein: Ein Verein/mittelständisches Unternehmen, das darauf angewiesen ist, dass jemand ehrenamtlich und unentgeltlich 40-50 Stunden als "Chef" arbeitet, ist sicherlich kein besonders zukunftsfähiges Modell. Da wäre der Abgang von Grethlein ein guter Zeitpunkt, darüber nachzudenken, wie man das zukünftig halten will.
Letztlich galt Grethlein medial auch deshalb als "Club-Boss", weil er sich selbst dazu entschieden hat, die Rolle des Aufsichtsratsvorsitzenden so zu interpretieren und alltägliche Aufgaben zu übernehmen, die eigentlich in den Bereich der Vorstände fallen. Von einer reinen Kontrollfunktion, wie sie der AR eigentlich hat, konnte da keine Rede sein.
Auch hier würde es sich lohnen, sich einmal generell Gedanken zu machen, wie man das in Zukunft halten will: Soll der AR-Vorsitzende eine Art Ersatz-Vereinspräsident und Quasi-Ched sein oder nur der Vorsitzende eines monatlich tagenden Kontrollgremiums, der dem Vorstand das Alltagsgeschäft überlässt?