Alles anzeigenAm besten fand ich die Stelle im Trainingslager mit dem Dauerlauf, ursprünglich waren 45 Minuten angesetzt, die Magath zuerhand verdoppelte. Also 90 Minuten Dauerlauf von 7 bis 8:30 Uhr und dann wieder um 11 Uhr und 15 Uhr Training. Das würde heute gar nicht mehr funktionieren. 😂
Vielleicht nicht, aber mal völlig unabhängig von der Trainingsmethodik man sollte sich vielleicht schon fragen, warum eigentlich nicht?
Man sollte nicht vergessen, dass wir hier von Spitzensportlern sprechen, der absoluten Spitze des Eisbergs, einer Elite in einem knallharten Wettbewerb, wo es um das Erreichen des absoluten Leistungsmaximums geht.
Mit schinden oder unmenschlich hat das in dem Zusammenhang für mich gar nichts zu tun, auch Begriffe wie Work-Life-Balance sind für mich hier fehl am Platz.
Im Gegenteil sollte es eigentlich im Interesse der Spieler liegen, in der körperlich bestmöglichen Verfassung zu sein, um erfolgreich zu sein.
Schaue ich mir die europäischen Spitzenmannschaften an, schaue ich mir zum Beispiel Atalanta letzten Mittwoch an, schaue ich mir den Spielstil von Pauli an, die hätten ihre Erfolge nie feiern können, wenn sie körperlich nicht in absoluter Topverfassung wären.
In dem Zusammenhang ist vermutlich einfach das „modern“, was die Spieler in die beste körperliche Verfassung bringt.
Der berühmte Meisterhügel von Magath ist nun auch von 2008/09 und damit längst nicht so lange her, wie man denkt.
Im umgekehrten Fall hoffe ich, dass die Verantwortlichen noch vor Beginn der Vorbereitung bei uns ganz genau hinschauen.
Sollte es wirklich so sein (mir fehlen da die Einblicke und das Urteilsvermögen), dass wir wie von mancher Seite kolportiert wirklich in jüngerer Zeit zu lasch trainiert haben, dann muss das dringend korrigiert werden, weil es ja zwangsläufig dazu beiträgt, dass wir uns in den Spielen unter Wert verkaufen und das bringt nun auch den Spielern nichts.
Der Fussball wurde aber gerade in den letzten zehn Jahren nochmal massiv koerperlich fordernder. Beispielsweise hat sich die Zahl der intensiven Sprints in der Premier League von 2007 zu 2017 um 50% gesteigert, wie es aktuell aussieht weiss ich nicht, vermute aber, dass es in Richtung 100% ging.
Natuerlich hat dann auch die Belastungssteuerung zugenommen, in gleichem Masse, wie beispielsweise spezielles Physio- und vermehrtes Kraft-Training.
Ausserdem ist es auch so, dass die Belastung nicht linear zur Intensitaet zunimmt, beispielsweise ist ein Marathon nicht doppelt so belastend wie ein Halbmarathon, sondern deutlich darueber hinaus.