„Seit Samstag glaube ich an den Fußballgott“ – 11FREUNDE
Darin:
Sie haben dem 1. FC Nürnberg am Samstag mit ihrem Tor zum 1:3 gegen Ingolstadt in der Nachspielzeit den Klassenerhalt gesichert. Was haben Sie von der 96. Minute noch im Kopf?
Ich will den langen Ball von unserem Keeper Christian Mathenia verlängern, köpfe aber in die völlig falsche Richtung. Dann sehe ich, dass Patrick Erras den zweiten Ball irgendwie in den Sechzehner bringt. Seine Bogenlampe wird länger und länger, gleichzeitig bekomme ich das Gefühl, dass ich ihn erreichen kann. Ich schaue kurz zum Torwart hoch und sehe, dass es eigentlich nur eine Möglichkeit gibt: Ich muss den Ball irgendwie rechts an ihm vorbei spitzeln. Dann erwische ich den Ball tatsächlich so, wie ich es geplant hatte – und plötzlich bleibt die Zeit stehen. Die Sekunden danach kamen mir vor wie eine halbe Ewigkeit.
Erzählen Sie.
Der Ball verlässt meine Fußspitze, geht am Keeper vorbei, rollt ins lange Eck, ein Gegenspieler versucht noch, ihn per Grätsche zu erwischen und erst dann zappelt er endlich im Netz. Danach sind von jetzt auf gleich alle Dämme gebrochen. Völliges Gefühlschaos. Ich schreie irgendwas, meine Mitspieler brüllen mit, sprinten mir hinterher, andere kommen von der Bank aus angerannt. Wenn ich mir die Bilder vom Samstag auf Video anschaue, bekomme ich jedes Mal aufs Neue Gänsehaut. Ich schätze mal, das wird auch immer so bleiben.
Gefunden im Borussia-Forum. Tolle Passage.