Das Spiel hat zu 100 % der Trainer verloren und ich glaube auch, dass er das weiß. Experimente gemacht und völlig schiefgegangen. Denn – so blöd wie das nach einem 0:7 klingt – aber Dortmund war nicht stark und da wäre was dringewesen. Oder zumindest nur mit ner 3:1-Niederlage heimzufahren. Wir haben gegen Berlin ein gutes, auswärts in Bremen und daheim gegen Mainz und Hannover überragende Spiele unserer Mannschaft gesehen und das lag vor allem daran, dass sie mutig gespielt hat und teilweise einen Hurra-Fußball vom feinsten gezeigt und ein Offensivfeuerwerk abgebrannt hat. Zudem waren die Standards immer brandgefährlich. Und gestern? Ein 5-3-2-0 ohne Stürmer, ohne Entlastung. Nur ein zu-0-ermauern versucht, dabei weiß doch eigentlich jeder, dass du untergehst, wenn du deren Stärken (Offensive) zulässt, anstatt ihre Schwächen auszunutzen. Und es hätte einige gute Konterchancen in der ersten Hälfte gegeben, die wir nicht gut ausgespielt haben, weil der Stürmer gefehlt hat. Die Standards waren eine Katastrophe, alle flach und kurz, wie auch anders, wenn man keine großen Offensivleute auf dem Platz hat. Gekrönt natürlich von der Ecke, bei der man auswärts ausgekontert wird und ein Gegentor kassiert. Und wenn man schon defensiv spielt, muss man in die Zweikämpfe gehen – mit Ausnahme der ersten Minute gab es keinen anständig geführten Zweikampf, die Dortmunder hatten höchstens Begleitschutz und konnten wie im Training spielen. Kurzum: Diese scheiß Angsthasenfußball kotzt mich an. Wenn man vorher schon die Hosen vollhat… Man kann ja verlieren, auch hoch, aber dann sollte man es wenigstens versuchen und vollen Einsatz zeigen… Hoffentlich lernt Köllner daraus und verschont uns zukünftig von derartigen Eskapaden in der Aufstellung.
Die Reaktion der Fans war klasse. In den Gesichtern hast du nach jedem Gegentor ein "oh Shit" gesehen, gefolgt von einem noch breiteren Grinsen: „Jetzt erst Recht.“ Und es wurde immer weiter gemacht, nach dem Spiel wurde die Mannschaft in der Kurve gefeiert – und das war kein Hohn. Mund abputzen. Gegen Düsseldorf zählts. Wir sind der Glubb!
Berlin und Bremen sind aber nicht Dortmund.
Koellner macht genau das, was es beim Glubb in den letzten Jahren nicht gab: Gegnerspezifische Anpassungen. Dieses Mal ist es nach hinten losgegangen, das naechste mal dagegen klappt es wieder.
Auf das 3-5-2 umzustellen machte durchaus Sinn. Witsel, Delaney und Weigl bilden ein sehr spielstarkes Zentrum, wenn man den Freigeist Pulisic dazu rechnet, ist es sogar noch besser. Dagegen mit drei zentralen Mittelfeldspielern und einer Dreierkette vorzugehen um die Luecken zu schliessen machte Sinn.
Was dabei herauskam war schlecht. Zu viel Raum im Halbraum und zu viel Platz vor der Abwehr. Kaum Druck auf den Gegner und die Aussen wurden auch ueberladen.
Das 3-5-2 generell zu verteufeln halte ich fuer falsch. Es war gestern einfach in allen Bereichen schwach, da macht die grundsaetzliche taktische Ausrichtung auch schon nichts mehr aus.